Autor Thema: Berliner Videospielentwickler startet Lovecraft-Game bei Kickstarter  (Gelesen 1645 mal)

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Offline Crenshaw

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Hallo werte Freunde der deutschen Volksmusik und der italienischen Oper,

ich möchte hier gerne unser PC-Spiel-Kickstarter-Projekt vorstellen - ich denke, das ist hier bei den Games besser aufgehoben, als im Cthulhu CoC-Forum.

Zum ersten Mal in der Geschichte der digitalen Spiele bauen wir das moderne Berlin mit seinen Originalschauplätzen wie U-Bahnstationen, Teilen des Regierungsviertels oder dem Hauptbahnhof detailgetreu nach.

Das Projekt wickeln wir gemeinsam mit Berliner Graffity-Künstlern ab, um ihre Werke in das Spiel zu integrieren. Die Graffity-Writings werden als Computergrafik in der Spielwelt platziert und sollen damit visuell zu einer stimmigen Großstadt-Atmosphäre beitragen. Ein weiteres Kernelement des Spiels sind binaurale Beats, die so mancher hier schon von Pokemon auf dem GB in Form des Lavender Town Syndroms kennen dürfte ;) . Bei diesem psychoakustischen Phänomen wird ein subtiler Einfluss auf Gehirnwellen ausgeübt, wodurch beim Zuhörer Anspannung, Beruhigung oder Konzentration gefördert werden können.

Mal Hand auf Herz - wann kam das letzte große, "offizielle" Cthulhu-Spiel raus, das H.P.Lovecraft direkt zitiert und nicht bloß ein Wesen mit Tentakeln einbaut oder irgendwo in Neuengland spielt? Genau, das war 2004 mit "Dark Corners of the Earth"und ist schon eine ganze Weile her. Kleinere fanmade Adventures, Wimmelbildspiele und Mobile-Titel fürs iPhone zähle ich jetzt nicht dazu. Hier wollen wir anknüpfen und ein großes FSK-18-Horror-Game für PCs und Next-Gen-Konsolen machen, das bei Lovecraft in einem "Cthulhu Now"-ähnlichen Setting aus dem Vollen schöpft. Miskatonic University,  Arkham, Necronomicon, Starkweather/Moore-Expedition, etc. - das von uns dazu anvisierte Game ist U55- END OF THE LINE.

In „U55 – END OF THE LINE“ geht es ums blanke Überleben: der Spieler durchstreift als Held wider Willen das weit verzweigte U-Bahnsystem Berlins. Anfangs nur mit einem Smartphone als Lichtquelle ausgerüstet, bahnt er seinen Weg durch die finsteren Tunnel. Während der Spieler in der Dunkelheit mit einer unbekannten Macht konfrontiert wird, drohen die Geschehnisse an der Oberfläche das Antlitz des Planeten für immer zu verändern.

Unsere Zielgruppe sind erwachsene Vielspieler und wir sind sicher, dass sie unser Vorhaben eines urbanen Horrorspiels positiv aufnehmen werden. Bei dem Projekt haben wir nicht nur alle kreativen Freiheiten, sondern auch alle technischen Mittel, die man für ein modernes Spiel benötigt - Unreal Engine III und Binaurale Beats. Auch gab es vom Berlin des 21. Jahrhunderts in Videospielen bislang viel zu wenig zu sehen. Wir wollen dieses Potential nutzen, um „U55 – END OF THE LINE“ ohne Kompromisse umzusetzen.“  

Unser Team rekrutiert sich aus Entwicklern, die bislang an Titeln wie „Battlefield: Bad Company 2“, „Command & Conquer: Tiberium Alliances“, „Syndicate“ und „Bulletstorm“ mitgewirkt haben. Für unser Vorhaben haben wir als Partner nicht nur das Spiele-Musiklabel "Sound of Games" gewinnen können, auch das Rollenspiel-Magazin „Cthulhus Ruf“ und der Brettspiel-Fachhändler „Spiele-Offensive“ sind mit an Bord.

Unsere Kickstarter-Kampagne, die „U55 – END OF THE LINE“ über Crowdfunding finanzieren soll, startete gestern am 20. August 2013 –  das war ursprünglich nicht gedacht (Kickstarter hat uns ewig geprüft, worauf wir keinerlei Einfluss hatten), fällt aber interessanterweise exakt mit Lovecraft's Geburtstag zusammen - "The Stars Are Right", sage ich da nur ^^

Unter allen Backern, die innerhalb der ersten 72 Stunden mindestens 5$ aufbringen, verlosen wir eine PS4 order Xbox One (Wahl des Gewinners).

Website: www.u55.eu
Facebook: https://www.facebook.com/U55game
Kickstarter: http://www.kickstarter.com/projects/u55/u55-end-of-the-line?ref=live

Feedback in jeder Form ist willkommen.
Herzliche Grüße
« Letzte Änderung: 21.08.2013 | 16:31 von Crenshaw »
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Offline Sashael

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Cthulhu in der Berliner U-Bahn?

Ich bin dabei!  ;D
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Leitet Itras By mit Battlemap. ;D

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Die U55 ist vom Rest des weitverzweigten U-Bahnnetzes aber komplett abgehängt. Aber "End of the line" heißt es da alle drei Minuten, ergo sehr treffend.

[/eisenbahnfreaknitpick]

Offline Crenshaw

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Hi Folks,

vielen Dank für eure Rückmeldungen zu unserem Game. Ich finde es krass, wie wir innerhalb vo 10 Tagen von komplett Null ohne Werbebudget ausschließlich über virale Verbreitung so knapp 10 Seiten Einträgen bei google gekommen sind. Wir sind jetzt bei knapp einem Drittel des von uns anvisierten Budgets.

Dafür möchten wir uns bei allen ganz herzlich bedanken. Auf unserer Kickstarter-Seite hat sich inzwischen wieer was getan, wir haben ein Paar hochkarätige Reaktionen bekommen können und viele schöne Updates geliefert. Was wirklich faszinierend ist: die Backer twittern von unserem Spiel wild durch die Gegend, wodurch wir mit dem Buzz auch auf IGN und PC GAMES kamen.

Website: www.u55.eu
Facebook: https://www.facebook.com/U55game
Kickstarter: http://www.kickstarter.com/projects/u55/u55-end-of-the-line?ref=live
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Taschenschieber

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Zwei Dinge muss ich aber noch loswerden:

Erstens ist die Lavender Town Syndrome-Geschichte (Teenager-Suizide in Folge eines bestimmten Tracks aus Pokémon Green), so wie sie auf der von euch verlinkten Seite erzählt wird, meinem Kenntnisstand nach totaler Unfug.
Zweitens: Wäre sie korrekt, könnte man es als verantwortungslos, bescheuert oder kriminell einstufen, wenn ihr sie tatsächlich nutzt. Naja - Konjunktiv.

Und mein Hinweis oben erging nicht etwa deshalb, weil ich unbedingt klugscheißen wollte, sondern weil es mir als Bahnfan jedes Mal in der Seele weh tut, wenn ein eigentlich gutes Werk ("Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 123" als klassisches Beispiel), das sehr viel mit Eisenbahnen zu tun hat, an ganz grundlegender Recherche gescheitert ist, wie so eine Eisenbahn (oder in eurem Fall: Straßenbahn :P ) eigentlich funktioniert. Daher: Bittebitte tut mir den Gefallen und macht es richtig - wenn das Spiel dann auch ansonsten taugt, bin ich interessiert.

Offline Crenshaw

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Hey Tasensieber, danke für deine Rückmeldung!

Dass der Lavender Town-Syndrom nicht real ist, geht aber auch aus dem KS-Text hervor, gell? Wir haben es deshalb aufgenommen, weil es eine bescheuerte urbane Legende ist, die Leuten aber interessanterweise am ehesten einfällt, wenn man ihnen mit "binauralen Beats" kommt. Wir gehen davon aus, dass die Leute, die Zeug bei creepypasta nachlesen von sich aus draufkommen, dass es nicht echt ist - ähnlich wie es ein Verweis auf die Lone Gunmen oder auf das Necronomicon wäre.

Zu deinem Bahn-Problem: unser Spiel ist in der U-Bahn als Setting angesiedelt, und soll nicht als realistische Simulation von Zugverkehr/Zugbewegung/Triebwerke laufen, dazu musst du dich an Astragon wenden  ;) Worauf beziehst du dich mit der Aussage: wie funktioniert denn eine Eisenbahn/Straßenbahn? Meinst du die physikalischen Aspekte bei der Bewegung ( angelehnt an Speed respektive Stirb Langdam III oder etwas anderes?
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Taschenschieber

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Dass der Lavender Town-Syndrom nicht real ist, geht aber auch aus dem KS-Text hervor, gell? Wir haben es deshalb aufgenommen, weil es eine bescheuerte urbane Legende ist, die Leuten aber interessanterweise am ehesten einfällt, wenn man ihnen mit "binauralen Beats" kommt. Wir gehen davon aus, dass die Leute, die Zeug bei creepypasta nachlesen von sich aus draufkommen, dass es nicht echt ist - ähnlich wie es ein Verweis auf die Lone Gunmen oder auf das Necronomicon wäre.

Poe's Law: Ironische Imitationen von Dummheit sind von echter Dummheit nicht zu unterscheiden. Für mich war der Text im Kickstarter da eher uneindeutig, daher die Nachfrage. Und nichts für ungut.

Zitat
Zu deinem Bahn-Problem: unser Spiel ist in der U-Bahn als Setting angesiedelt, und soll nicht als realistische Simulation von Zugverkehr/Zugbewegung/Triebwerke laufen, dazu musst du dich an Astragon wenden  ;) Worauf beziehst du dich mit der Aussage: wie funktioniert denn eine Eisenbahn/Straßenbahn? Meinst du die physikalischen Aspekte bei der Bewegung ( angelehnt an Speed respektive Stirb Langdam III oder etwas anderes?

Erstens: Astragon kann keine Simulationen.
Zweitens: Ich erkläre das Problem mal an "Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 123". Da kuppeln sie einen einzelnen (!) Wagen von einem Zug ab, und fahren mit dem alleine los (was vermutlich nicht mal technisch möglich ist, weil ein guter Teil der Antriebstechnik über den Zug verteilt ist). Der Lacher ist: Im Stellwerk (!) ist dann nicht nur genau zu erkennen, dass genau ein Wagen (= ein Lichtpunkt auf der Stelltafel) abgekuppelt wurde, sondern auch exakt, wo dieser ist. Zur Erklärung: Echte Stellwerke können nicht sagen "da steht ein Wagen, da stehen fünf andere". Sie haben eine Zahl an Freimeldeabschnitten (die können einige Meter bis einige Kilometer lang sein - bei der U-Bahn eher einige hundert Meter als Obergrenze), und das Stellwerk kann dir sagen, welcher dieser Abschnitte gerade vollständig frei ist und welcher nicht. Mehr nicht.

Oder nimm Skyfall. Bond läuft in einem Tunnel der London Underground, in dem Zugbetrieb herrscht (also beide Stromschienen eine Spannung gegen Erde haben), herum. Und offensichtlich ist das total ungefährlich. Ist es in echt natürlich nicht - eine Stromschiene berühren setzt dich unter 200 oder 400V (je nachdem welche), letzteres kann tödlich sein. Beide Stromschienen gleichzeitig berühren -> 600V, das ist dann schon verdammt gefährlich. Aber nein, wird im Film einfach ignoriert.

Und solche Fehler vermiesen mir den Spaß, weil sie für jeden halbwegs Fachkundigen (und du würdest dich wundern, wie viele halbwegs Fachkundige es im Bahnbereich gibt) ein massives Plot Hole aufmachen.

Offline Crenshaw

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Hey Taschenschieber,

deine Argumentation leuchtet ein. Was hältst du davon, wenn wir dich ausführlich konsultieren, wenn wir zum Anfertigen des Games übergehen und bei uns Züge auftauchen werden ?  ;)
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Uhura

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Züge hin oder her, ein interessantes Projekt. Ich hoffe, ihr bekommt die Finanzierung zusammen.

Taschenschieber

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deine Argumentation leuchtet ein. Was hältst du davon, wenn wir dich ausführlich konsultieren, wenn wir zum Anfertigen des Games übergehen und bei uns Züge auftauchen werden ?  ;)

Versprechen kann ich nichts. Aber kleinere Fragen beantworte ich nach bestem Wissen, Gewissen und Zeitvermögen gerne.

Vermutlich wäre es aber wesentlich sinnvoller, einen "Insider" (also jemanden, der tatsächlich bei der U-Bahn Berlin arbeitet/gearbeitet hat) reinzuholen.

Offline Crenshaw

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Hi Folks, danke für euer Interese am Projekt.

Im Moment arbeiten wir daran, die Finanzierung auch aus anderen Quellen zusammenkriegen zu können, entweder von "richtigen" Game-Publishern oder Start-Up Investoren.

Ich habe die Sache mit dem Realismus und den Zügen weitergeleitet, dafür werden wir uns definitiv jemanden ins Boot holen - alles zurückzufüren auf den nichts versprechenden Taschenschieber, der meint, Astragon könne keine Simulationen  ;)
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