Hmm, warum hat jemand Spaß daran, beispielsweise beim Fußball in eine höhere Liga aufzusteigen, obwohl die Wahrscheinlichkeit, dass er da verliert, eher größer ist als in der unteren Liga?
Also auch wenn bei mir "Aufrüsten" sicher nicht der zentrale Aspekt des Rollenspielens ist, freue ich mich schon, wenn meine Figur langsam all die Dinge lernt, von denen ich gerne hätte, dass sie sie kann. Das ist nicht unbedingt spieltechnisch motiviert, sondern hat schlicht etwas damit zu tun, wie ich mir die Figur vorstelle. Und ja, natürlich ist es schön, das Gefühl zu haben, hier und da auch mal kompetent zu sein und eine größere Palette an Handlungsmöglichkeiten zur Verfügung zu haben.
Schön (nein, eigentlich fast schon zwingend notwendig) finde ich aber auch, wenn der Spielleiter mich spüren lässt, auf welcher Stufe der Hackordnung ich jetzt gelandet bin. Wenn ich eine Anfängerfigur habe, dann ist es okay, wenn mich die Stadtwachen rumschubsen. Wenn ich dagegen einen legendären Helden habe, dann erwarte ich verdammt noch mal auch, dass mich die Stadtwache entsprechend behandelt und ich meine Kräfte stattdessen mit legendären Drachen messen kann. Oder dass ich, wenn die Stadtwachen es an Respekt fehlen lassen, dieses Missverständnis kraft Spielwerte "geraderücken" kann.
Was ich überhaupt nicht leiden kann, sind "mitwachsende" Gegner und Herausforderungen, bei denen der Fluff gleich bleibt aber der Crunch einfach an die SC angepasst wird (also z.B. Stadtwachen, die anfangs Stufe 1 sind und später in meiner Karriere Stufe 8, oder das Schloss der Steuereintreiber-Schatztruhe, das anfangs -2 und später +6 ist). Große Helden sollen große Herausforderungen kriegen und nicht solche für kleine Helden, die man lediglich durch Werteverbiegen an große Helden angepasst hat.