Autor Thema: Warum "SF"?  (Gelesen 17677 mal)

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Offline Arkam

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Re: Warum "SF"?
« Antwort #175 am: 16.12.2013 | 16:21 »
Hallo zusammen,

also derzeit spiele ich kein SF System aktiv. Ein paar habe ich allerdings schon ausprobiert.

Traveller: Von der Fan Pro Ausgabe bis zum 13 Mann Traveller mit Abstecher zu 2300 a.d. kam es immer wieder ein Mal hoch. Mit den sich kaum entwickelnden Charakteren, dem vorgesehenen Verwaltungsaufwand und lange Zeit auch einer gewissen altmodischen Technologie konnte es sich nie so richtig groß durchsetzen. Aber gerade einige Bier & Brezel Runde waren sehr gelungen.
Cyberpunk 2020: Das Thema Cyberpunk viel in meine SF Romane und Rollenspiel Hochphase. Die Mischung aus Hacker Aktionen, technischen Verbesserungen und der Frage nach den Auswirkungen auf die Gesellschaft fand ich faszinierend. Da mich Magie im Cyberpunk gestört hat wurde es Cyberpunk 2020 statt Shadowrun. Leider ist langfristig nichts daraus geworden weil Technik und Hintergrund veraltert sind und die Regeln einfach unpassend für unsere Art des Spiels waren.
Sprung in eine neue Welt: Das System habe ich mit meinem Bruder als Co Autor und Layouter geschrieben, http://www.drosi.de/cyberpunk/ . Ist tatsächlich, auch mit verschiedenen Spielleitern, aktiv gespielt worden. Für heutige Ansprüche ist es einfach zu komplex. So muss man einen Computer etwa individuell zusammen stellen. Das betrifft sowohl die Hardware, als auch Betriebssystem und Software. Was dieses Thema angeht ist es einfach inzwischen auch veraltert. Hinzu kamen ein paar Lücken in den Regeln die dann auch nicht mehr richtig behoben wurden. Irgendwann fehlte neben Arbeit, Haushalt und sozialen Kontakten einfach die Zeit für eine umfassende Revision.
Rifts / Robotech / Riftstech: Es begann bei uns mit dem Palladium Bänden zum US Manga Robotech. Zwei engagierte Spielleiter, sowohl was den Hintergrund als auch was die Regeln betraf, sorgten dafür das wir sehr viel Spaß damit hatten. Rifts hat auch viel Spaß gemacht aber irgendwann ist die Runde geschrumpft. Riftstech bezeichnete eine Runde bei der Charaktere aus dem Robotech Universum auf die Rifts Erde kamen. Auch diese Rund eist irgendwann geschrumpft und die Charaktere wurden, aufgrund nicht irdischer Technologie, auch sehr mächtig.
Star Trek: Ich werde noch Mal die Charaktere nach dem System durchwühlen. Der Spielleiter war Trekki und sehr engagiert aber das Kampfsystem, gerade auch das Raumkampfsystem und ein Abenteuer das unsere Runde aus Nichttrekkis überforderte brachten die Runde zum einschlafen.
Paranoia: Mir ist auch klar das Paranoia ein satirisches System ist und viele sich eine längere Paranoia Runde nicht vorstellen können. Ich glaube aber daran das eine solche Runde möglich ist und dann viel SF Potential in Richtung Cyberpunk hat. Aber auch, dank Computergehirnen mit Emotionen, interessante Raumschiff Geschichten sind möglich. Unter http://tanelorn.net/index.php/topic,28950.0.html kann bei Bedarf diskutiert werden.
Star Wars D6: Die Runde ruht derzeit weil der Spielleiter andere Runden betreut und eine kreative Pause brauchte aber ist noch nicht eingeschlafen. Das D6 System wäre wohl auch das System das ich derzeit für eine SF Runde nutzen würde. Freies und legales Material gibt es unter http://opend6.wikia.com/wiki/Open_D6_Resurrection_Wiki und http://krapz.free.fr/.
Frostzone: Wir haben tatsächlich einen tapferen Spielleiter gefunden der sich an dieses schwer erschließbare Regel Schwergewicht gewagt hat. Mir macht es als Spieler sehr viel Spaß und die Hacking Regeln gefallen mir ausnehmend gut. Ich befürchte nur die Runde wird nach dem Abschluss der jetzigen Kampagne auch langsam einschlafen.

Gruß Jochen
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Offline Yerho

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Re: Warum "SF"?
« Antwort #176 am: 16.12.2013 | 16:41 »
Unterschied: bei Fantasy weiß jeder "das ist ein Märchen, spielt in einer anderen Welt, ist nie passiert und wird nie passieren". Bei SF hat man das Gefühl "so könnte es mal werden".

Ergänzung: "So könnte es alternativ (gewesen) sein.".
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Thornchild

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Re: Warum "SF"?
« Antwort #177 am: 17.12.2013 | 08:26 »
Wenn man SF sehr weit fasst, dann habe ich es schon mit 17 Jahren gespielt und nannte sich Shadowrun 3.01. Aber nur, wenn man es sehr weit fasst...

Das Problem mit der SF ist das Gleiche wie mit vielen anderen Sachen auch: reine Definitionsfrage. Auch wenn ich grundsätzlich gerne rumphilosophiere, fehlt mir gerade dafür die Zeit und Muße. Daher halte ich es kurz und knapp und definiere den Ist-Zustand.

Ich denke, was SF wirklich spannend macht und auszeichnet, ist die Frage "was wäre wenn". Mögliche Zukunftsszenarien reizen einfach den Verstand. Wenn man den Term SF allein nach dem Wortlaut auslegt, dann geht es um mögliche technologische (von mir aus auch in Verbindung mit sozialen) Szenarien. Demnach wären Asimov, Lem, Orwell, Gibson, Prokop, selbst Verne SF. Somit wäre Cyberpunk klassische SF-Literatur. Punkliteratur lebt ja generell von der Angst, aber auch den Nervenkitzel technologischer Entwicklungen und den Auswirkungen auf das menschliche Leben. Ich persönlich arbeite lieber mit den Begriffen Nah- und Fern-SF, also je nachdem, wieviel Zeit vergangen ist. Ich finde beides sehr spannend, ersteres hat noch etwas mehr nachempfindbare Nähe, sozusagen einen größeren Hauch von Realität, während das Andere einen komplett neue Dimensionen des Spielens und Erlebens öffnet.

Bezüglich Nah-SF muss ich sagen, dass mir Shadowrun über die Jahre viel Spaß gemacht hat und immer noch macht. Aber es ist, wie schon erwähnt wurde, zu viel Mystizismus, "Mumbo Jumbo" für SF. Ich würde daher lieber Cyberpunk 2020 mal spielen, aber momentan hat sich in unserer Runde noch keine Gelegenheit dafür geboten. Auch wenn generell Interesse besteht. Weiter haben mein bester Freund und ich auch an einen Setting gearbeitet für das Jahr 2050 aus heutigen Gesichtspunkten. Die Grundidee stammt jedoch von ihm, ich bin eigentlich nur "Co.-Autor". Sollten wir mal wieder dran arbeiten, fällt mir ein...

Bezüglich Fern-SF war lange Zeit das Problem, dass wir kein vernünftiges Setting mit vernünftigen Regeln gefunden haben. Dann habe ich auf einer Con vor etwa 2 Jahren NOVA entdeckt und dachte, das wäre es. War dann aber doch nicht so die Erfüllung, sodass wir mittlerweile einen Hack des Systems spielen, für unsere Bedingungen angepasst. Setting hat sich unser einer SL mal wieder selbst allein ausgedacht. Spielt jedenfalls im 26-27. Jahrhundert und ist "klassische" SF im Sinne von Star Trek, nur dreckiger und düsterer. Dann noch ein Setting, welches sich mit Gaiatech unter anderem auseinandersetzt, was inspiriert wurde durch Dan Simmons Hyperionbüchern und von Creatures. Das spielt so im achten oder zehnten Jahrtausend, ich weiß es nicht mehr so genau. Ist auch nicht so schlimm, weil die Menschen da eh jedes Gefühl für Zeitrechnung verloren haben. Die Runde hat mehr was experimentelles, vor allem weil sie recht frei ist bei dem, was die Spieler planen.