Thema: Geschichten Erzähl SL?

[Slayn]

Edit:
Mein Problem (topic)
ich will keinen dumm Anmachen. Wenn sich der SL als einen der besten SLs hält mit 30 Jahren SL Erfahrung...
Überflüssigerweise hat sich gezeigt, daß er auch nur sein Ding durchzieht, also Setting entscheidet er, Wünsche der Gruppe innerhalb der Session werden hintenangestellt...
Ihr wollt mehr Soziales? Ne das ist Kampflastig, das kann man nicht anders spielen...

Mei, das ist halt so. Trifft man besonders gerne bei DSA und WoD Alt-Meistern an. daran wird sich nichts ändern lassen, weil die Leute haben sich ihren Spielstil gebildet und ausgeprägt in einer Zeit als genau dieses Vorgehen gefragt und "in" war und haben wohl dafür auch ordentlich ihre Lorbeeren bekommen.
Das wird sich so auch niemals ändern, denn wer nur diesen einen Spielstil kennt und ihn für gut hällt, de wird Kritik daran auch erst mal gar nicht verstehen.

[D. Athair]

Dein Problem, Mamenchi, kann ich verstehen. Du hast das Gefühl nichts zum Rollenspielabend beitragen zu können.
Das ist wie vor der Glotze zu hängen, oder?

Ein guter Bekannter von mir leitet DSA auch als Erzähl-SL. Wir haben viel miteinander gesprochen.
Trotzdem, dass die Story weitgehend feststand sind da bedeutungsvolle Spielsessions rausgekommen.

Weil: Die persönliche Entwicklung, die Herangehensweise an den Plot hatte für die SC Bedeutung.
Kurz: Die Spieler haben eine Story miterlebt, aber sie konnten ihre SC auf der personalen Ebene einbringen.
Die wesentliche Entwicklung der SC lag auf ihrer Persönlichkeitsebene. Da konnten sie auch glänzen.
Die Spieler haben "Plot-Enrichment" betreiben. Es war eben nicht egal, ob die Hesinde-Geweihte mit NSC X sprach oder
der Schwertgeselle. Die Spieler haben sozusagen die "Farbigkeit" des Plots/Abenteuers ganz wesentlich gestaltet.
Im Laufe der Zeit hat der SL aber auch vorstichtig "den Plot" für Spielerideen geöffnet. Ausgehend von der Charakterebene.


... als Vorschlag: Dem SL sagen, dass du das Gefühl hast nichts bedeutsames zum Spiel beitragen zu können. Und darauf hin Nachfragen, was er denn von den Spielern erwartet. Wie er die Sache einschätzt. Wo er meint, dass sich die Spieler einbringen können.
Kurz: Lass dir erklären, wie er denkt, dass er leitet. Wenn du merkst, dass da grundsätzlich kein Raum für dich/deine Wünsche ist, wäre es besser die Gruppe zu verlassen. Andernfalls könnt ihr euere - auseinander gehenden Wahrnehmungen diskutieren und schauen, was ihr unterschiedlich seht, warum ihr das tut und ob es eine Lösung geben kann.

[Gorilla]

Es ist wohl einfach der falsche SL für dich. Sowas gibt's.

[Bad Horse]

Wenn der Rest der Gruppe mit dem Stil glücklich ist, dann bleibt dir wohl nicht viel übrig, als entweder weiter in den sauren Apfel zu beißen und dabei zu bleiben oder zu gehen.

Deine Mitspieler scheinen das Spiel bei dem SL ja in Ordnung zu finden, oder?

[Slayn]

Deine Mitspieler scheinen das Spiel bei dem SL ja in Ordnung zu finden, oder?

Oder es ist einfach eine der typischen Konstellationen, bei welcher der SL nicht Spieler sein will und keiner der Spieler sich den Ärger antun will und dann leitet.

[Oberkampf]

Ich glaube auch, dass die beste Möglichkeit darin besteht, die Geschichten mit einer charaktertypischen "Farbe" zu versehen, wenn man solche Gruppen/SLs partout nicht verlassen kann oder will. Also beispielsweise mit einem "inneren Monolog" des Charakters seine vom SL ausgespielten Erlebnisse kommentieren, oder auf die für den Plot völlig unwesentlichen Aspekte des Spiels konzentrieren.
Ansonsten bleibt bestenfalls noch aussitzen und einschlafen und erst zu den Kampfencountern wieder aufwachen, weil die dann oft trotz Erzähl-SL noch halboffen gespielt werden.

[Mamenchi]

Ja so Lesestunde oder ne Session wie vor der Glotze ist nicht meins
Wenn ich am Abend heimkomme und meiner besseren Hälfte erzähle was mein Char (also ich) getan hat, ich in 2 Sätzen komplett durch bin, finde ich das doppelt frustrierend

Also es ist so: Wir sind 4 Spieler, davon ist einer neutral, also er hat kein Problem mit nix, einer vergöttert den SL (Best SL ever) und zweien gefällt der Spielstil nicht
Der SL ist SL weil er sagt er ist ein anstrengender Spieler und weil er den (SL) Stuhl nicht rausrückt ^^

Glücklicherweise hat sich der SL mit einem Spieler verstritten und die Runde ist ohne mein Dazutun geplatzt =)

Trotzdem: Ich bin gern ein aktiver Spieler, also bewege gern selber was, so macht es mir Spaß (ist aber nicht der einzige oder richtige Spielstil)

somit würde mich interessieren, wie man anders Spielt und daran Spaß hat, ich kann sicher was dazulernen

Wie spielt man anders? Charaktertypische Farbe? Meinst du damit innere Monologe die ich laut Ausspreche? Kommt das nicht doof, wenn ich das als einziger mache oder auf einmal die ganze Gruppe damit anfängt?

Mir ist aufgefallen, daß wohl meine Aktionen beim SL besser angekommen wären, wären sie voll optimiert auf das Plotvoranschreiten gewesen. Also keine Extratouren, harter Kurs auf den Plot. Dann hätte er wohl unsere Hand losgelassen und uns selber den Weg finden lassen

[Grimtooth's Little Sister]

Verrückterweise hab ich jetzt eine hin-und-wieder-Gruppe, die genau diesen SL-Stil gut findet (wenn vielleicht auch nicht in diesem Extrem). Die möchten sich bespielen/railroaden lassen - das hab ich inzwischen auch drauf, war aber ungewohnt. Wenn ich die Gruppe öfter leiten würde würde ich vermutlich versuchen, das zu ändern.

Wenn du "besser angekommen" wärst wenn du nur dem Plot folgst, konnte dieser SL viellecht gar nicht anders, als nur Railroading zu leiten. Das liegt dann aber nicht an dir - wenn du nun in einer Gruppe wärst wo du mehr Freiheit hättest und die andere Spieler auch mitziehen, dann hättest du sicher wenig Schwierigkeiten.

Für meine Chars kommentiere ich im Spiel oft die Gesichtsausdrücke, z.B. "X guckt dämlich, versteht offenbar nicht was Y ihr sagen will, " "Grade verzieht X das Gesicht, als ob ihr was nicht passt." Das hilft den anderen Spielern und dem SL durchaus mal, zu reagieren.

[Slayn]

Wie spielt man anders? Charaktertypische Farbe? Meinst du damit innere Monologe die ich laut Ausspreche? Kommt das nicht doof, wenn ich das als einziger mache oder auf einmal die ganze Gruppe damit anfängt?

Mir ist aufgefallen, daß wohl meine Aktionen beim SL besser angekommen wären, wären sie voll optimiert auf das Plotvoranschreiten gewesen. Also keine Extratouren, harter Kurs auf den Plot. Dann hätte er wohl unsere Hand losgelassen und uns selber den Weg finden lassen

Diese beiden Sachen gehen oft Hand in Hand.
Das eine ist der Mitmach-Effekt, der aber auch als Erwartungshaltung so jedem der beteiligten klar kommuniziert gehört. Das ist, wenn man so will, Herausfroderungsorientertes Spielen für Erzählspieler. Sprich: "Hier habt ihr die Situation, werft euch rein und löst sie".
Hier kommt jetzt Color mit rein, denn die Ansage wird quasi erweitert um: "Ich löse deine Aufgabe so, wie es zum "Charakter" meines Charakters passt, aber ich löse sie".

[D. Athair]

Wie spielt man anders? Charaktertypische Farbe? Meinst du damit innere Monologe die ich laut Ausspreche? Kommt das nicht doof, wenn ich das als einziger mache oder auf einmal die ganze Gruppe damit anfängt?

Nö. Eher: Es macht einen Unterschied, ob die Hesinde-Geweihte mit dem Tempelvorsteher spricht oder der Schwertgeselle.
Heißt: Von Spielerseite ist das Spiel auf Gruppendynamik (in der Heldengruppe), Interaktion mit der Spielwelt und (soapartig) untereinander angelehnt. In Bezug auf das Abenteuer spielt man "voll auf Plot".

Ist ein bißchen so wie im Theater: Die Rollen und das Geschehen stehen fest. Die Inszenierung und bedeutungsvolle Ausgestaltung liegt deutlich mehr bei den beteiligten Spielern als beim Regiesseur.

Ein guter RSP-Abend ist in dem Sinne, wenn Geschichte und Inszenierung ein "Gesamtkunstwerk" ergeben.
Wenn Regie und Darsteller an einem Strang ziehen.

(Ist jetzt auch nicht meine bevorzugte Art zu spielen, aber wenn man sich drauf ein lässt, kann das durchaus sehr spaßig sein.)