Ich vermisse diese Magazine auch, aber ich frage mich ob sowas überhaupt noch funktioniert. Ist gedrucktes tot? Sind PDFs überflüssig, weil ich alles in Blogs und Social Media Plattformen erfahre? Sind nur kostenlose PDF-Magazine ein gangbarer Weg?
Ich halte das nur teilweise für den wahren Grund. Insbesondere sind auch Verläge zu Fanstrukturen gewechselt, Leute wie 13 Mann hätten früher vielleicht ein Fanzine für Rolemaster gemacht. Heute ist man in der Lage, gleich selbst einen Kleinverlag zu managen und sein System selbst zu machen. Die Verläge suchen händerigend Fanübersetzer, Lektoren, Schreiber etc. Heute brauch ich kein DSA-Fanzine schreiben, heute schreib ich gleich ein offizielles DSA-Abenteuer für eine Anthologie.
Auch schöpfen große und kleine Fanseiten Mitarbeiter ab. Ich sag mal, entweder ein Dr. Clownerie macht eine coole Pendragon-Fanseite - oder er arbeitet an einem Fanzine mit (gut, Du machst beides und noch n Podcast ...).
Will sagen: Früher war die Szene groß und es gab Magazine und Fanzines. Nur Magazine und Fanzines. Gut, vielleicht noch universalabenteuer (Traumreisen vom Drachenlandverlag hat z. B. auch Fremdabenteuer angenommen, Feder & Schwert fing auch so an).
Heute ist die Szene kleiner (, wenn sicher auch aktiver) und man kann bei seinem System mitarbeiten (DSA, Pathfinder), selbst eines verlegen (Finsterlande) oder nem Verlag anbieten (Dungeonslayers, Los Muertos), an Magazinen (Mephisto) und Fanzines (Cthulhus Ruf) mitarbeiten, Spielesupporter werden (Pegasus, eigentlich alle), Blogs (RSP-Blogs), Foren (Tanelorn), Podcast (Ausgespielt), eZines (SLAY), Vidcast (Durchgeblättert), RPG-Portale (Teilzeithelden), an einem Systemwiki mitarbeiten (Wiki Aventurica), Kram unter OGL oder Fanlizenz schreiben (Rorschachhamster, Gruft des Hamar), Youtube, Google +, Fratzenbuch, ...
Dazu kommen Einzelaktionen wie Abenteuerwettbewerbe (WOPC, LL-Abenteuerwettbewerb), Blogaktionen (RPG-Karneval, Wünsch Dir was, Blogger!), Verlagsaktionen etc. pp.
(In Klammern jeweils eins von vielen, vielen Beispielen).
Auch wenn die heute Leute aktiver sind, teilt sich die Kreativität auf viele, viele Sachen auf - ich als ehemaliger Fanziner find das gut - und ich freu mich trotzdem auch über jede publizierte Seite Fanzine - und bin froh, da bald selbst wieder was vorweisen zu können.