Die Gedanken sind etwas unsortiert, sorry dafür. Hab aber kein Bock, das jetzt alles fein in eine Tabelle zu packen ^^
System und zum SettingDas für mich auffallendste zu erst: Horror wird nicht vom System unterstützt, vor allem gibt es keine Horror-Vorgaben/ Eigenschaften etc. für die Charaktere. Man hätte Gumshoe dahingehend auf Esoterrorists anpassen müssen.
Die Investigation wird gut unterstützt (Aussage einer Spielerin: fördert sogar investigatives Spiel). Es gibt ja einen Haufen investigative abilities. Da war das Feedback aus der Runde zum Teil (auch meine Meinung): Entweder man fasst mehrere zusammen und lässt genug Spielraum für die Interpretation – oder man lässt die Feingranulierung, muss dann aber die einzelnen abilities deutlicher definieren. Ich wäre da für eine Verringerung der Anzahl und für eine offene Auslegung.
Einfaches und gutes System mit den general abilities. Verbrauch des Pools ist gewöhnungsbedürftig, bzw. aus dem Spiel schwer zu erklären. Warum „verbraucht“ sich das Können im Autofahren?
Allgemein kann man sagen, dass das Gumshoe-System theoretisch in jeder Runde aufgestülpt werden könnte (da sind wir wieder beim Gummi
), während für die anderen Sachen jenseits der Investigation das ursprüngliche System läuft.
Der Umgang mit dem Erfolg einer Investigationsszene kann zu Problemen führen (in dieser Runde nicht passiert, aber möglich). Entweder es wird herumgerätselt, welche ability jetzt genutzt wird, bis man die richtige „erwischt“. Oder der Spieler bestimmt, welche seiner abilities jetzt zum Erfolg führt, hat dann aber das Problem, dass er mit dem SL in den Meta-Bereich abschweifen muss, um festzustellen, wohin die Reise geht.
Wer ohnehin schon gumshoeig geleitet hat, fragt sich möglicherweise, was jetzt so toll an der Idee ist. Heißt: Wer ohne Gumshoe dafür sorgt, dass die Spieler in Szenen ihre Erfolge haben (also z. B. den SL-Tipp „sag ja“ beherzigt), braucht das eigentlich nicht. Trotzdem macht gumshoe das irgendwie noch etwas einfacher, weil es eben eine Systemvorgabe gibt, die heißt: „investigative ability führt zu core clue“.
Der vorgeschlagene Aufbau eines Szenarios mit festen core clues führt möglicherweise zu Flaschenhälsen/ railroading. Das muss nicht zwingend schlecht sein und das Feedback meiner Spieler ging eher in Richtung „welche Flaschenhälse?“. Kann aber sein, dass es dem ein oder anderen nicht liegt.
Das Setting ist insgesamt prima angekommen, sobald es verstanden wurde (bei einigen kam ein richtig schöner „Aha“-Effekt
). Sollte aber vorher ausreichend erklärt werden (s. u.).
SLIch hatte bei der Planung ein Problem mit der linearen Sache. Es gab bei mir zu viele Auswahlmöglichkeiten, dadurch zerfaserte das ganze und die Gruppe begann sich zu verzetteln. Die Gruppe entschloss sich außerdem, ausgerechnet den Nicht-Horror-Weg zu wählen, was die Spieler ja nicht wissen konnten.
Die Spieler waren mir unbekannt, deshalb war ich zu schüchtern, um den Horror rauszuhauen. Da muss ich noch an mir arbeiten. Außerdem hatte mich bei der Entwicklung der esoterrorists-Zelle aus dem Factbook an einer Gruppe orientiert, wo es etwas in den sexuellen Bereich geht, und der wurde per Tabu ausgeschlossen. Eigentlich nicht ganz, es wurde gesagt, dass sexuelle Gewalt raus gelassen werden soll. Das wollte ich respektieren und habe deshalb diesen Aspekt der Esoterroristen-Zelle komplett „gelöscht“. Memo an mich: Sowas vorher klären!
Ich habe den Ordo Veritatis zu omnipotent gestaltet. Vielleicht sollte man vorher festlegen, was der so kann. So waren die Spieler öfter schnell dabei „zu Hause“ anzurufen und die Kavallerie zu rufen.
Für ein One-shot muss der stability-Wert gedeckelt werden! Da es eigentlich interessant ist, wenn die SC langsam wahnsinnig werden, sollte der im Laufe der Runde in diese Bereiche kommen. Dazu kam es aber nicht, weil die Werte der SC hier einfach zu hoch waren, da hätte ich in jeder Szene einen Test machen müssen, was auch wieder doof gewesen wäre.
Das Setting muss vorher besser erklärt/definiert werden, also der Zusammenhang von objektiver Welt, Membran, subjektiver Welt bzw. „outer dark“ und so weiter.
Ich habe mal wieder gemerkt, dass ich für Horror auch einen guten Tag haben muss. Ich war einfach nicht horrormäßig drauf. Außerdem hatte das Szenarios was mit Nazis zu tun. Und wenn ich Nazis verkörpere, sind das meistens alberne Idioten, da kann ich schlecht ernst bleiben.
Spieler:Tolle SpielerInnen aus dem Umfeld von Rollenspiel-Paderborn.de. Allerdings schwankender Umgang mit dem Genre, bzw. unterschiedliche Erwartungshaltung. Lag möglicherweise auch daran, dass das Setting von mir nicht allzu strikt definiert wurde. Meiner Meinung nach hätten die Spieler den Horror selbst mehr in das Spiel bringen dürfen (aber da das System das nicht vorgibt, ist das eigentlich kein Wunder (s.o.)).
Fazit: Mit Gummi macht´s auch Bock. Ich würde sagen, dass das System soweit funktioniert hat, aber für eine one-shot etwas angepasst werden muss. Das Setting aus Esoterrorists funktioniert sehr gut, wenn es vorher klar definiert wird und wenn der Orden nicht zu stark abrufbar ist. Die SC sollten eher dem Horror-Genre angepasst werden und die Spieler sollten angehalten werden, den Horror selbst mit einzubringen.