Es ist ja nicht so, als könnte man die Modelle nicht mit real durchgeführten Tests abgleichen, und ansonsten hat man noch jede Menge konventionellen Kram in vergleichbaren Größenordnungen, sowohl aus dem Bereich Minenkrieg als auch in Sachen Sprengstoff- und Chemieunfälle.
Da bekommt man schon ein gutes Bild.
Darum habe ich ja verschiedene Sprengkörper zum Vergleich oben angeführt. Die meisten Netzapps benutzen irgendein Rechenmodell, das im Normalfall recht gut für eine "normale" Nuklearwaffe passt. Weder bei der Zarbombe noch bei einer W54 würde ich realistische Ergebnisse erwarten.
Um genau zu sein, sind nach dem Oklahoma City Bombing nach dem offiziellen Bericht 10 Gebäude zusammengestürzt und 13 weitere mussten wegen statischer Bedenken aufgegeben werden. Der Schaden war schon etwas bedeutender als an dem einen Gebäude. Und das ist immer noch ein wesentlich kleinerer Sprengsatz gewesen als die kleinste taktische Nuklearwaffe, die zur Hand ist.
Achja, kleiner Hinweis zur W54. Bei den Little Feller-Tests hat sich herausgestellt, dass eine Sprengkraft zwischen 18 und 22t realistischer ist. Die BLU-82 ist die dickste konventionelle Bombe mit einem vergleichbaren Effekt (vor allem viel Druck und ein bisschen Hitze dabei), zu der ich eine Angabe zum Effekt gefunden habe und da wird von einem "Blast radius" von ca. anderthalb Kilometern gesprochen, direkt tödlich im Bereich zwischen 100 und 300 Metern. 5.700 kg Ammonal, also etwas unter 5t TNT-Äquivalent. Selbst der kleinste taktische Sprengkopf macht nicht nur *Plöpp*, sondern liegt deutlich über (fast) jedem konventionellen. Und da gibt es einiges, dass Innenstädte mit nur einem Sprengkopf recht umfassend umgestalten kann.
Und jetzt gibt es natürlich auch weiterhin nicht nur diese kleinste Nuklearwaffe sondern noch viiiiiiele andere und die machen alle mehr Rumms. Wie möchtest du die in ein gemeinsames Schadensmodell zwängen?