Ich sag es mal so, schon alleine die Erkenntnis, es ist tatsächlich so einfach/schwer wie ich es mir gedacht habe ist gerade wenn man meinen Korrektheitsfetischismus (bei den eigenen Charakteren) hat, Gold wert.
Ja, ich hätte mit mehr Zeitaufwand und rumsuchen und überlegen und rumschreiben wohl das selbe hinbekommen. Aber ich wäre mir immer nicht sicher gewesen, ob ich da nicht etwas übersehen, eine Restriktion übergangen oder einen Schritt ganz weggelassen habe. (Ja, vielleicht hätte ich da Kapitel zur Charaktererstellung nutzen sollen.)
Als DSA-geschädigter konnte ich wohl einfach nicht glauben, dass DnD Charaktere nach dem Entscheidungs-Planungprozess (der schwerer sein kann) so leicht gebaut sind.
Lass es mich mal so sagen: Das Zauberwort bei PF ist "System Mastery", also die Fähigkeit Zusammenhänge und Synergien im System zu finden und zu nutzen. Je weiter man sich in dieses Thema einarbeitet, umso mehr Elemente fallen einfach raus und die Liste von Zeugs mit dem wirklich hantiert wird kleiner und kleiner. Das muss jetzt nicht unbedingt in Richtung "Optimierung" und "Munchkintum" gehen sondern kann ganz normale taktische als auch Fluff-Gedanken als Grundlage haben die man sich einfach mal erarbeitet und dann schnell und ohne groß drüber nachdenken zu müssen am Spieltisch umsetzt.
Meine Kritik an Sachen wie PCGen oder anderer "Heldensoftware" ist einfach das sie nicht helfen dieses Wissen zu erlangen, durch die Art wie sie funktionieren dem sogar im Weg stehen.
Wir müssen dabei jetzt nicht mal über ganze "Builds" reden, wie sie etwa kalgani gerade anschneidet, sondern es gibt Dinge, die funktionieren einfach, gerade deswegen nimmt man sie immer her wenn man kann. "Power Attack"/"Deadly Aim" ist so ein Beispiel, die "Augment Summoning" Reihe oder "Spell Perfection" mit Umweg über "Dazing Spell" ein anderes.
Im gleichen Stil können wir uns über "Fluff" unterhalten, Man kann sich recht leicht Fluff zu bestimmten Regionen, Klassen oder Völkern zurechtlegen und dann schnell in einen neuen Charakter einbauen und dabei sowohl stylisch als auch effektiv agieren.
Ich kann kalgari daher nur bedingt zustimmen wenn er PF-Charaktere (mit) als die kompliziertesten der D&D-Welt bezeichnet. Wenn man sich nicht zu tief in das Erstellen eines "Builds" verstrickt, sondern sich einfach an die "Standards" hält, dann hat man einen gut funktionierenden Charakter jedweder Stufe in wenigen Minuten spielbereit zu Papier gebracht.