Autor Thema: Helden bei CoC; war: Ich bin merkwürdig  (Gelesen 11158 mal)

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User6097

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Re: Helden bei CoC; war: Ich bin merkwürdig
« Antwort #50 am: 14.01.2015 | 14:49 »
Das halte ich für eine ziemlich steile These. Immerhin gilt Lovecraft als einer der Vorreiter des Genres und hat zahlreiche Horrofilme, -bücher und -computerspiele inspiriert. Und ob man sich gruselt oder etwas unheimlich findet, ist ja eher subjektiv, ich denke, da gibt es bessere Merkmale, um Horror einzugrenzen.

Ich will dir nix unterstellen, aber ich vermute mal, du kennst Lovecraft eher aus diesen Sekundärquellen. Les mal die Originalstories. DIe sind nicht gruselig oder unheimlich wie wir Horror für gewöhnlich kennen, die sind eher was, was ich "Akademischen Horror" nennen würde. Das kann man schwer beschreiben.  Edit: Ich lese gerade, Lovecraft hat taätsächlich recht klassische Horrorgeschichten geschrieben, die kenne ich selber nicht. Das waren anscheinend frühe Werke im Stile von Poe. Wobei Poe jetzt auch wieder nicht klassischer Horror im heutigen Sinne ist. Muss ich auf jeden Fall mal lesen.
« Letzte Änderung: 14.01.2015 | 14:54 von User6097 »

Offline Scimi

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Re: Helden bei CoC; war: Ich bin merkwürdig
« Antwort #51 am: 14.01.2015 | 15:54 »
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User6097

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Re: Helden bei CoC; war: Ich bin merkwürdig
« Antwort #52 am: 14.01.2015 | 16:20 »
Hmm, ich fand Lovecraft nur ganz selten gruselig, eher faszinierend skurril. Aber wenns dir anders ging, muss man da ja nicht drauf rumreiten.
Als Horror würd ich eher die Lovecraft Nachfolger bezeichnen, z.B. Haus der Kröte. Bei dem hatte ich teilweise richtig Angst, während mir Lovecraft auch nachts- was jetzt Horroratmosphäre betrifft- nur ein müdes Gähnen entlockt hat. Ich mein, gut, da hocken halt die Ratten im Gemäuer, aber irgendwie, während ich das schon schön zum Lesen fand, das war für mich kein Horror. Frankeinstein war für mich auch kein Horror, Poe auch nicht. Also mit Horror mein ich jetzt, das es mich beim Lesen gruselt oder entsetzt.   

Mit akademisch meine ich auch nicht, das man da jetzt irgendeinen Anspruch reinlesen muss, sondern den Stil. Ich finde Lovecraft liest sich manchmal so, als würde ein Wissenschaftler was gruseliges zu schreiben. Mountain of Madness ist mir das in arger Erinnerung, fast so schlimm wie Solaris.
« Letzte Änderung: 14.01.2015 | 16:27 von User6097 »

Offline Scimi

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Re: Helden bei CoC; war: Ich bin merkwürdig
« Antwort #53 am: 14.01.2015 | 16:54 »
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Wie gesagt, ich finde nicht, dass ein Gefühl des Gruselns oder des Unheimlichen eine Voraussetzung oder gute Definition für Horror ist. Das Texas-Kettensägenmassaker ist ein klassischer Horrorfilm, aber gruselig oder unheimlich ist er eigentlich nicht.
Aus der Hüfte geschossen würde ich eher sagen, dass Horror sich um negative Emotionen wie Angst, Ekel, Schock, Widerwillen und Hass dreht, die Handlung insgesamt oder zumindest in Teilen eher schlecht für die Hauptfiguren läuft und dass ein übernatürliches Element enthalten ist. Das macht heroische Figuren eher unüblich, weil ein Erfolg oder Triumph der Charaktere die "Gesamthorrorwirkung" verringert bzw. sich durch das schreckliche Misslingen einer heroischen Aktion selbst wieder Horror erzeugen lässt.