Autor Thema: Was mich von Crowdfunding abhält.  (Gelesen 16275 mal)

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Offline Orakel

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Re: Was mich von Crowdfunding abhält.
« Antwort #100 am: 27.12.2014 | 20:18 »
@Orakel:
Meiner Ansicht nach dürfte man sich sowohl bei der limitierten als auch bei dem exklusiven Produkt als Kunde verarscht vorkommen.
Meines Erachtens bei dem exklusiven noch mehr da von der limitierten auch einfach ein neuer Lauf mit kleinem Hinweis, vielleicht kleiner Veränderung und entsprechend neuer Numerierung gemacht werden könnte.

Und genau das ist mein Punkt bei der Sache: Durch die Limitierung entsteht erst so etwas wie ein ideeller Sammlerwert. Wenn du aber mehrere limitierte Editionen mit marginalen Unterschieden herausbringt verliert die Limitierung de facto diesen ideellen Sammlerwert. (Ein gutes Beispiel dafür sind Beispielsweise die "Lady Death"-Variantcover, die Avatar Press vor ein paar Jahren in unzähligen limitierten Editionen pro Ausgabe herausgehauen haben.)

Bei exklusiven Bezugsräumen existiert ein solcher ideeller Sammlerwert aber von Anfang an nicht, weil nichts über die Druckauflage bekannt ist. Das heißt auch und gerade bei einen Neudruck unter ähnlichen Bedingungen sind es weiterhin nur "Massenprodukte" unter vielen. (Ergo keinerlei idealisierende Werte, weil keine Möglichkeiten da sind um diese hineinzuprojezieren.) Und dadurch fühlt man sich bei einer zweiten Auflage auch nicht verarscht. (Schlicht und ergreifend, weil es in dem Bereich auch nichts zum spekulieren gäbe. Ich hätte im Moment noch ein sehr gutes Beispiel aus der Kunstwelt zur Hand, aber ich glaube das würde gerade ein wenig zu weit führen.)
« Letzte Änderung: 27.12.2014 | 20:20 von Orakel »
Das würde Laws zu mir sagen: Method Actor 75%; Storyteller 75%; Specialist 58%; Tactician 58%; Casual Gamer 25%; Power Gamer 25%; Butt-Kicker 17%

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Offline Mr. Ohnesorge

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Re: Was mich von Crowdfunding abhält.
« Antwort #101 am: 27.12.2014 | 20:34 »
Nee, bei Platten klappt es auch, dass neue Auflagen aka repress ähnlich wertvoll sind wie die erste Pressung, solange jede Auflage für sich relativ klein ist.
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Santa

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Re: Was mich von Crowdfunding abhält.
« Antwort #102 am: 27.12.2014 | 21:05 »
Was mich betrifft bezog sich Vorbestellung darauf in einen Laden zu gehen und das Produkt bei Abholung zu bezahlen und die Schlechterstellung auf das im nächsten Satz angeführte Insolvenzrisiko.
Was die rechtliche Situation angeht, gebe ich zu bedenken, dass je nach Reward man doch durchaus annehmen kann, ein Kaufvertrag kommt zustande. Jedenfalls wenn man Geld bezahlt und im Gegenzug das Produkt erhält.

Offline Teylen

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Re: Was mich von Crowdfunding abhält.
« Antwort #103 am: 27.12.2014 | 21:13 »
Bei einer Vorbestellung bezahle ich, sobald das Produkt verfügbar ist.
Bei welchen Vorbestellungen?
Ich habe bisher alle Produkte die ich vorbestellt habe, was zugegebenerweise nicht allzuviel waren (1 Computerspiel, 1 Rollenspielbuch, 1 Konzert-Tickets iirc) direkt bezahlen müssen.
Wenn ich bei Amazon etwas vorbestellen würde müßte ich doch ebenso direkt zahlen als wenn ich im Prometheus Shop eine Vorbestellung tätige?
[Ich bestelle nicht gerne vor. Aufgrund Informations-Intransparenz und weil ziemlicher Blindkauf. Plus, es kommt ja eh raus.]

Bei Kickstarter hingegen habe ich während der Vorbestellphase den Vorteil das ich meine Bestellung jederzeit ändern sowie komplett zurückziehen kann.
Nachdem der Kickstarter abgebucht wurde kann es mitunter sogar die Option geben das ich die Bestellung ergänzen kann.

Bei einer Vorbestellung wird dein Lieferumfang relativ genau definiert und es gibt keine "Wenn, dann"-Ketten die das spätere Produkt beeinflussen. Ich denke, das klassische Beispiel ist, wenn Sachen in den Stretch Goals das Produkt an sich verändern, etwa von SW zu Vollfarbe oder das Warten darauf ob jetzt ein bestimmter Autor noch ein AB zuschießt oder nicht.
Die "Wenn, Dann"-Kette ist auch bei Kickstarter gegeben.
Man gibt den Betrag X für den Reward sowie Addons Y und wenn die Summe Z zustande kommt erhält man den Reward sowie Addons Y. Was man bekommt ist über die Beschreibung des Reward sowie den Addons sehr detailliert angegeben und dabei mitunter wesentlich übersichtlicher als die unterschiedlichen Limited-Boxen die aktuell zu Computerspielen erscheinen.

Zumal man nach dem Kickstarter den Lieferumfang Fix hat. Da ist es an sich keine Frage ob ein bestimmter Autor noch ein AB zuschießt. Er macht es oder er macht es nicht.

Was mich betrifft bezog sich Vorbestellung darauf in einen Laden zu gehen und das Produkt bei Abholung zu bezahlen und die Schlechterstellung auf das im nächsten Satz angeführte Insolvenzrisiko.
Das ist imho eine normale Bestellung und keine Vorbestellung ^^;
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Offline Bad Horse

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Re: Was mich von Crowdfunding abhält.
« Antwort #104 am: 27.12.2014 | 21:19 »
Wenn ich bei Amazon etwas vorbestellen würde müßte ich doch ebenso direkt zahlen als wenn ich im Prometheus Shop eine Vorbestellung tätige?

Keine Ahnung, wie es bei Prometheus läuft  - bei Amazon bezahlst du erst dann, wenn das Produkt verfügbar ist. Heißt: Wenn du heute den Hobbit 3 bestellst, bezahlst du erst am Erscheinungsdatum und nicht heute.

Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline Xemides

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Re: Was mich von Crowdfunding abhält.
« Antwort #105 am: 27.12.2014 | 22:01 »
Bei Amazon hat man sogar die Garantie, die ware zum Vorbestllpreis zu bekommen, wird sie später teurer zahlt man nicht mehr.
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Offline Teylen

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Re: Was mich von Crowdfunding abhält.
« Antwort #106 am: 28.12.2014 | 00:03 »
Ich würde eine Vorbestellung erst dann so nennen wenn das Produkt das ich bestelle noch nicht erschienen ist. ^^;;;

Ansonsten ist es irgendwie merkwürdig das ich mich gerade an ganze 3 Vorbestellungen in meinen Leben erinnere und keinen Wunsch habe die Anzahl zu erhöhen.
Demgegenüber jedoch allein 95 gefundedte Kickstarter stehen - seit 2012. Wo noch diejenigen dazu kommen die es nicht schafften oder die offen sind, ebenso wie vereinzelt Projekte auf IndieGoGo, Pozible und ein spanisches Verlags-Crowdfundingprojekt.
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Offline Xemides

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Re: Was mich von Crowdfunding abhält.
« Antwort #107 am: 28.12.2014 | 00:22 »
Genau das meinen wir auch bei Amazon Teylen.

Ich hatte alle GoT-Staffelboxen vorbetellt, und "The World of Ice and Fire" bspw., lange bevor sie erschienen sind.
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Offline Teylen

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Re: Was mich von Crowdfunding abhält.
« Antwort #108 am: 28.12.2014 | 00:37 »
Ah das mit Amazon habe ich durchaus bemerkt.
Bin auch dankbar für den Hinweis :)
Wobei mich dort dennoch nicht die Vorbestelllust packt. ^^;
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Offline Sashael

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Re: Was mich von Crowdfunding abhält.
« Antwort #109 am: 28.12.2014 | 01:14 »
Wobei mich dort dennoch nicht die Vorbestelllust packt. ^^;
Aber du bietest einen Haufen Geld für ein Produkt, bei dem du bei Bezahlung noch nicht einmal weißt, was du am Ende in den Händen halten wirst, da irgendwelche Pledgegoals noch etwas am Produkt ändern können? Oder eben auch nicht? Und dazu noch anscheinend teilweise Beträge, die weit über dem realen Wert des Endproduktes liegen (siehe z.B. SR:R)?

Du bist noch merkwürdiger als ich dachte.
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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Pyromancer

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Re: Was mich von Crowdfunding abhält.
« Antwort #110 am: 28.12.2014 | 01:33 »
Aber du bietest einen Haufen Geld für ein Produkt, bei dem du bei Bezahlung noch nicht einmal weißt, was du am Ende in den Händen halten wirst, da irgendwelche Pledgegoals noch etwas am Produkt ändern können? Oder eben auch nicht?
Ich bezahle für das, was in dem Moment versprochen wird, und mach mir keine Hoffnung auf irgendwelche Stretch-Goals.

Und wenn ich ein Stretch-Goal für unabdingbar halte, dann warte ich eben, bis es erreicht ist, bevor ich mich beteilige. (So geschehen z.B. bei Fate Core und "Kriegszeppelin Valkyrie".)

Offline Teylen

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Re: Was mich von Crowdfunding abhält.
« Antwort #111 am: 28.12.2014 | 01:41 »
Durch die Stretch Goals wird das Produkt höchstens mehr anstelle von weniger.
Man bekommt zusätzliche Sachen oder bessere Sachen.

Wenn man den einen Reward hat welcher von den Stretch Goals betroffen ist.
Man kann z.B. u.U. nur für das Standard-PDF pledgen ohne die zusätzlichen PDF, T-Shirts, Bücher oder was auch immer.

SR:R (2012) und JA:F (2013) waren Ausnahmen was die Diskrepanz zwischen Investition und Endprodukt waren.
Wobei ich deswegen auch einerseits keine anderen Spiele mehr mit über $100 unterstützte und 2014 keinen PC-Spiele KS unterstützt habe. Auch wenn mich MegaMan reizte.


Letztlich geben mir Crowdfunding Projekte mehr Informationen zu dem Produkt.
Die Vorstellung ist ausgearbeiteter, es wird sehr viel Preis gegeben und die Kommunikation ist umfangreicher bzw. einfacherer.

Sie bieten oftmals die Möglichkeit das Produkt zu bereichern bzw. anzureichern.
Das heißt wenn genügend Geld zusammen kommt erhält man nicht nur das Buch sondern mehr. Es wird besser platziert und bietet auch allgemein mehr.
Ich persönlich finde Stretch Goals nicht unbedingt so wichtig, aber sie mehrern den Wert des Endergebnis. Darüberhinaus zeigen sie das die zusätzlichen Einnahmen nicht einfach so nur eingesteckt werden, sondern in ein besseres Produkt investiert, das Leute besser bezahlt werden. Das eben nicht einfach der Umsatz gemacht, der Gewinn eingestrichen wird und das war es.

Das heißt bei Mind's Eye Theater setzten sich die Leute nicht einfach so auf einen Berg von Geld und machen "nur" das MET:VtM Buch.
Sie geben einem eine coole Deluxe Ausgabe des Buch, sie haben einem einen Sack voller Pins angeboten, sie machen eine Spielleiter-Hilfe, ein Abenteuer, ein Setting und übersetzen das Hauptregelwerk in 4 Sprachen. Bei einer Vorbestellung hätte es nur das MET:VtM Buch gegeben und von dem Rest,... die Pins hätte es gar nicht gegeben und die anderen Sachen wohl auch eher weniger.

Man ist zudem noch an der Erschaffung des Produktes beteiligt; und das häufig noch zum Vorzugspreis.
Jetzt kann man nicht sagen "Wegen mir gibt es MET:VtM" da waren immerhin noch 1.920 andere. Aber man war dabei, hat es möglich gemacht und sich finanziell daran beteiligt das es das Produkt so wie es wird geben kann, das es das gibt. Man steht dafür mit dem eigenen Namen in Büchern drin und man kriegt das Produkt auch noch günstiger. Wenn man es günstiger haben möchte.
Jenachdem kann man sich auch entscheiden ob man großzügig ist,... nun oder ob man einfach den coolsten arg teuren Reward abgreift weil man nicht nur besonders großzügig sein mag sondern auch noch besonders unterstützen.

Zudem bietet es eine Kommunikationsplattform.
Einerseits mit den Machern und andererseits mit den anderen Geldgebern.
Bei einer Vorbestellung spricht man idR. höchstens mit den Machern, und selbst mit denen eher nicht wenn man es über Amazon tut und es alles depersonalisiert ist. Aber das schwätzen mit anderen Vorbestellern kann man eher vergessen. Man kriegt da auch kein Gefühl ob man zu zehnt, hundert ist oder die Anzahl in die tausende geht,..
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Offline Xemides

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Re: Was mich von Crowdfunding abhält.
« Antwort #112 am: 28.12.2014 | 09:57 »
Nunja, ich bin weder ein großer KS-Unterstützer, noch ein großer Vorbesteller.

Bei beiden interessieren mich die Dinge die du ansprichst überhaupt nicht.

Sondern nur, ob ich etwas haben möchte oder nicht.

Vorbestellen tu ich, weil ich das Produkt halt so früh wie möglich haben möchte.

KS weil ich das Produkt generell besitzen möchte.

Bei KS freue ich mich vielleicht über die Statusberichte und darüber was am Ende bei raus kommt.
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Offline Chruschtschow

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Re: Was mich von Crowdfunding abhält.
« Antwort #113 am: 30.12.2014 | 23:29 »
Kickstarter hat mir gerade eine Mail über ein Bobblehead-Museum in Milwaukee geschickt! Damit ist es wohl ein für alle mal über alle Zweifel erhaben. Das ist so... epochal... monumental... wahrscheinlich sogar zyklopisch, wenn man Lovecraft, den alten Rassisten, fragt.

Und nun noch was inhaltliches:

[EDIT]
Autsch, dicke Finger am Smartphone. Jetzt weiter mit richtiger Tastatur.

So:
Ich finde unter bestimmten Bedingungen funktioniert Kickstarter bzw. Crowdfunding im Allgemeinen ganz wunderbar. Ich habe nur wenige Sachen gebackt bzw. bin noch dabei (Patreon ist sozusagen ein Abo). Und bei einem laufe ich Nachts noch schlaflos meine Runden, weil ich schon gerne dabei gewesen wäre. Oder auch nicht. Aber es ist genial! Aber du würdest es nie spielen! Aber ich will es haben!!! Aber alleine die Versandkosten!!! Aber MEIN SCHATZ *GOLLUM* Übrigens ist mein Bloß-keine-Kreditkarte eher darauf bezogen, dass meine Affektkontrolle in Bezug auf Kickstarter dann deutlich leichter fällt. :d

(1) Das Produkt ist im Prinzip fertig und braucht nur noch das Kapital, um aus einer Digitalversion eine anfassbare zu machen. So geschehen bei Fate Core. Hier gab es nur noch Detailarbeit, die die Kickstarter geleistet haben. Der Grundstock war aber da, fehlt noch Kapital für Druck und Versand. Wenn weiter oben gesagt wurde, dass die Verlage doch bitte selbst das Geld aufbringen sollen, dann wird da wahrscheinlich vergessen, dass wir im Allgemeinen nicht von Droemer, Heyne, Bastei-Lübbe, Brockhaus, Bertelsmann, Piepenhauer... die Rede ist. Rollenspielverlage zeichnen sich durch eine Sache aus: eine geringe Anzahl an Mitarbeiter mit Scheu in der Öffentlichkeit zu essen, denn anscheinend denken alle Leute, dass die nichts essen müssen.

Hier bringt das Crowdfunding eben genau das Kapital rein, damit das Werk gedruckt und versandt wird und eben die beteiligten Personen weiterhin den Wohnort unter der Brücke meiden können. Zugegebenermaßen etwas überzeichnet, aber selbst der sehr erfolgreiche Kickstarter zur Fate Core war keine Gelddruckmaschine. Der Herr Hicks schreibt da gerne mal was zu den Zahlen.

Fate2Go geht in die gleiche Richtung. Andere Plattform, aber man konnte schon echt was sehen, als es dann ans Geldschicken ging.

(2) Das Produkt ist irgendwie... naja... obskur? Vielleicht etwas neben dem Mainstream? Vielleicht mag es ja jemand. Unwahrscheinlich. Der Herr Jackson hat zum Beispiel mal vor hundertdrölfzig Jahren ein Tabletop mit Hexfelder und kleinen Winzigkleinteilen raus gebracht. Das hieß O.G.R.E. Heute würde das sicher keine Sau mehr spielen. Aber wenn genug Leute zusammen kommen, die 200 Kästen zu je 100$ abnehmen, dann ist alles gut und Steve - das ist der Herr Jackson - kann seinen alten Liebling noch mal aufleben lassen. Mal schauen. Wer spielt heute schon noch Kosims auf Hexfeldern? Upps, sogar GOTTVERDAMMT VIELE LEUTE!!!

Da ist ein sehr etablierter Spielemacher mit einem dicken Backbone, der mit Sicherheit einen Überblick über Probleme mit Finanzierung und Versand hat. Und auch hier ist das Produkt im Prinzip fertig, es muss nur noch gemessen an den Stretch Goals in die passende Form gebracht werden. Bis heute weiß ich nicht, ob ich weinen oder lachen soll, dass ich es nicht gebackt habe. Ich hätte es sehr gerne, aber ob ich jemals jemanden zum Spielen fände...

Kickstarter übernimmt hier weniger die Funktion des Investors als vielmehr die Rolle eines Marktforschungsinstrumentes (das nebenher das Investment liefert, aber das hätte im Prinzip das x-te Munchkinaddon auch als Anschubfinanzierung geschafft). Die Marktforschung ist gerade in unseren Spartenhobbies nicht so einfach. Klar gibt es zig Leute in den Foren und auf Cons, die sagen, dass das toll ist und sie es haben wollen. Aber wenn die Dinger erst ein Mal im Lager stehen...

(3) Ich muss ja zugeben, dass ich bei Fate so ein bisschen blind bin. "Hier, nehmt mein Geld. Sagt was und ich gebe es euch." Die Abenteuer und Settings zu Fate bei Patreon finde ich im Allgemeinen echt gelungen bzw. sogar ziemlich großartig (The Secrets of Cats?!?!?) In diesem Crowdfunding ist das Produkt noch nicht fertig, aber es ist ein Verleger, der gezeigt hat, dass er mit Crowdfunding umzugehen weiß. Und das auch detailliert kommuniziert.

Um mal ein Fazit zu ziehen:
Ich kaufe bei Crowdfunding die Katze im Sack. Ich mag keine Katzen im Sack! Also müssen für mich die Bedingungen stimmen, dass der Sack eben doch nicht so ganz dicht ist. Kommunikation seitens des Anbieters. Renommee des Anbieters. Werkproben. Werkproben, bei denen man dann mitarbeiten darf. (Evil Hat hat im Prinzip eine Art Lektorat an die Backer ausgelagert, was zu einigen deutlichen Änderungen im Ergebnis führte, Stichwort Extras-Kapitel). Dann gebe ich auch gerne Geld her. Aber eben nur sehr vorsichtig.
« Letzte Änderung: 31.12.2014 | 00:23 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

Rollenspiel in und um Paderborn - Die Rollenspielergilde e.V. - www.rollenspiel-paderborn.de

Offline Teylen

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Re: Was mich von Crowdfunding abhält.
« Antwort #114 am: 31.12.2014 | 00:39 »
Mein spanischer Crowdfunder ist perfekt angekommen :D
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Offline sangeet

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Re: Was mich von Crowdfunding abhält.
« Antwort #115 am: 5.02.2015 | 11:53 »
Ich habe schon viele Kickstarter unterstützt. Manchmal auch einfach nur, weil ich fand, das es das Produkt geben müsste.
Wie z.b. dieses Hier:

https://www.kickstarter.com/projects/stlhood/storium-the-online-storytelling-game

Ich hatte bereits vor dem Kickstarter immer die Idee das es solch eine Plattform geben müsste, und hatte auch schon Entwickler gefragt ob sie das nicht umsetzen wollten. Als ich dann gesehen hatte, das es über Kickstarter die Idee realisiert wird, habe ich es unterstützt. Nicht weil ich es wirklich nutzen wollte. Sondern einfach weil ich dachte, das es Sinnvoll wäre wenn das Existiert.

Ich habe auch die Darkmail Initative unterstützt. Ich habe an sich nichts zu verbergen, aber ich finde trotzdem das man ein anrecht auf Privatheit hat.

https://www.kickstarter.com/projects/ladar/lavabits-dark-mail-initiative?ref=nav_search

Ich habe auch was für alternative soziale Café Projekte gestiftet die nicht in meiner Stadt sind, einfach weil ich das gut finde, das Leute sich engagieren.

Bei den Brett Spielen, habe ich bisher sehr positive Erfahrungen gemacht, und vor allem die Leute unterstützt die neue Spiel Ideen umgesetzt haben.
https://www.kickstarter.com/projects/1619383091/lagoon-land-of-druids?ref=nav_search

Die erfahrung das Leute bisher nicht geliefert haben, oder ewig lange verzögerungen am Start haben, ist mir auch passiert. Ein wenig geärgert hat mich das schon, auch wenn es auf der einen Seite verständlich ist.
Eine wurde krank und hat mit dem Kickstarter Geld ihre Arzt Rechnungen bezahlt. Sie hat aber versprochen noch
zu Liefern. (ziel war ende 2013 oO)

Der Earthdawn Kickstarter hat ähnliche Probleme, hier hat der Projekt ersteller seinen Job verloren, und das kann schon ein übler Rückschlag sein, wenn man nicht gleich im Anschluss was findet.

In den meisten fällen wo etwas schiefläuft, ist auch die Kommunikation vom Projekt Leiter eher schlecht.

Ich sehe mich als Risiko Investor in diesen Fällen, und viele Dinge würden nicht erstellt werden, wenn wir sie nicht unterstützen würden. Bei vielen Dingen sind die Investoren zu konservativ, und deswegen finde ich Crowd Funding recht revolutionär, und würde mir wünschen das noch mehr Projekte auf diese Art realisiert würden. Und vorallem das
man damit wirklich Existenz Gründern auf die Sprünge hilft.

Ideen gibt es viele, diese Umzusetzen ist die Kunst.




Alles schließt Nichts mit ein.

Offline korknadel

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Re: Was mich von Crowdfunding abhält.
« Antwort #116 am: 5.02.2015 | 13:49 »
Das hat relativ wenig mit Vertrauen zu tun. Bei einer Vorbestellung wird dein Lieferumfang relativ genau definiert und es gibt keine "Wenn, dann"-Ketten die das spätere Produkt beeinflussen. Ich denke, das klassische Beispiel ist, wenn Sachen in den Stretch Goals das Produkt an sich verändern, etwa von SW zu Vollfarbe oder das Warten darauf ob jetzt ein bestimmter Autor noch ein AB zuschießt oder nicht.

Bei kickstarter machst Du insofern auch eine Vorbestellung (allerdings, das stimmt, mit Vorauskasse), als dass ganz klar definiert ist, wie das Produkt aussehen soll, wenn das funding goal erreicht ist. Also zum Beispiel sw. Wenn dann die Stretch Goals einprasseln, muss man halt ein bisschen aufpassen, und sobald ein Stretch Goal freigeschaltet wird, das einem das Produkt verhunzt (vierfarbig geht gar nicht, Abenteuer von Ulli Kieselstroh ist pfuibäh), zieht man sein Backing halt wieder zurück. Das weiß man ja aber, von daher ist das doch alles ganz lässig kalkulierbar als Backer.

Um auf die Frage im Threadtitel zu antworten: Nichts.

Hipster

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