Viele von uns hier schätzen insbesondere Serien, deren Folgen nicht unabhängig voneinander sind, sondern zusammenhängen. Mir ist vor einiger Zeit bewusst geworden, dass Rollenspielkampagnen und Serien sich durchaus ähneln, aber es scheint Unterschiede zu geben.
Das Ziel dieses Threads ist die Beleuchtung des klassischen Aufbaus von Kampagnen und die Gegenüberstellung zu Kampagnen, die nach einem Serienschema ausgearbeitet sind, so wie die Beleuchtung der Vor-und Nachteile.
Zu den Charakteristika von Serien:
Diese Serien zeichnen sich aus durch folgendes:
Wie üblich bei Serien gibt es Staffeln. Eine Staffel besteht aus Folgen. Meist sind es zwischen 5 und 15. In manchen Fällen können es auch über 20 sein.
Bei klassischen Serien wie Knight Rider, Trio mit Vier Fäusten, A-Team,... sind diese Folgen unabhängig voneinander.
Bei neueren Serien sind diese miteinander verbunden. Sie bauen nicht zwangsläufig aufeinander zu 100% auf wie bei einem Mehrteiler, aber sie sind miteinander verknüpft durch den Plot der Staffel.
Diese Verknüpfung tritt mal mehr und mal weniger stark auf.
Die Staffeln selbst können auch miteinander verknüpft sind. So ist ein abschließendes Ende einer Plotlinie möglich, aber nicht zwingend vorhanden. Außerdem werden oft genügend lose Enden gelassen, um weitere Staffeln zu produzieren, bzw. nehmen nachfolgende Staffeln in der Regel Bezug auf vorhergehende Staffeln.
Das führt dazu, dass auch sogenannte Cliffhanger zwischen Staffeln möglich sind oder eine Vielzahl ungeklärter Fragen.
Klassische Kampagnen sind ähnlich eines mehrteiligen Filmes behaupte ich mal (Matrix, Herr der Ringe).
Sie bestehen aus einzelnen Abenteuern, deren Anzahl meist unter 10 liegt (sogar eher unter 5). Diese Abenteuer sind oft stark miteinander verwoben und bauen aufeinander auf. Es gibt zwar Hinweise bei Kaufabenteuern, wie man vorgehen kann, wenn die Gruppe nicht das erste Abenteuer gespielt hat, aber das wirkte auf mich meist eher wie eine Krücke. Ebenso konnte man auch Matrix 2 sehen, ohne den ersten Teil gesehen zu haben oder Herr der Ringe 2. Man weiß, worum es geht, aber es fehlt etwas.
Wenn die Kampagne am Ende ankommt, ist sie vorbei. Es ist das Ende der Geschichte. Alle Fragen sind geklärt und alle Probleme gelöst. Eine weitere Kampagne kann zwar Bezug zu einer abgeschlossenen Kampagne nehmen, aber sie wird neue Probleme und Fragen aufwerfen und generell nicht Fragen aus der alten Kampagne.
Für mich bleibt als Fazit, dass eine Kampagne, die nach dem Serienschema erstellt wird, aus mehreren Abenteuern besteht, die miteinander verbunden sind. Die Verbindungsstärke ist variabel und kann je nach Abenteuer mal mehr mal weniger auftreten. Das Ende einer Kampagne kommt dem Ende einer Staffel sein und kann gleich der Beginn einer neuen Kampagne sein. Sie darf offene Fragen hinterlassen und die neue Kampagne darf auf der alten aufbauen.
Eine klassische Kampagne ist intern wesentlich stärker miteinander verbunden durch die einzelnen Abenteuer. Sie hat ein abschließendes und behält generell keine nennenswerten offenen Fragen und Probleme bei Abschluss.
Sehe ich das so richtig? Stimmt ihr dem zu? Für Verbesserungsvorschläge bin ich dankbar.
Welche Vor- und Nachteile seht ihr bei beiden Konzepten zum Bau von Kampagnen und welches präferiert ihr?