Diesen Thread wollte ich in der ein oder anderen Art schon seit Monaten erstellen. Habe ihn mal in den SL-Bereich gestellt, weil, nach dem Lesen zahlreicher Postings, doch viele/die meisten hier zumindest in einer Runde die SL-Rolle innehaben. Trotzdem bitte gerne auch aus Spielersicht posten; insbesondere fände ich es spannend, ob es jemanden gibt, dessen Sicht als Spieler von der des SL abweicht.
Vorweg:
Ich beschäftige mich nicht mit Rollenspiel-Theorie. Deswegen sind mir die Begriffe nicht geläufig bzw. ich sehe sie anders, als sie in diversen Ausführungen verwendet werden. Wichtig ist das hier für den Begriff "Railroading"; dieser wird von mir wertneutral verwendet, als reine Beschreibung einer Spielart, die ein (zu) großes Ausbrechen der SC vom eigentlichen Handlungsstrang nicht vorsieht.
Zum Thema:
In zahlreichen Threads bunt durchs Forum taucht es immer wieder auf: Die alte Diskussion, ob etwas zu sehr einengt, es einen in ein zu starres Korsett schnürt, etc. Gerne werden dann auch Systeme/Abenteuer dem ganzen zugeordnet. Als Beispiel dafür Fate und diverse Indies für "freies Spiel" und Pathfinder Adventure Paths als "enges Spiel" bzw. Railroading (Definition siehe oben).
Aber was wollen eure Spieler eigentlich? Nicht jeder aus den Gruppen wird auch hier im Forum sein...
Das ist bewusst eine sehr offene Frage; eine Umfrage halte ich dadurch nicht für sinnvoll.
Ich gebe mal drei "Spielarten" vor:
Railroading:
Die Spieler bevorzugen es, eine vom SL vorbereitete Story zu spielen. Nicht zwangsläufig haargenau nach den Vorstellungen, wie sie z. B. im Abenteuer drinstehen, doch schon zielgerichtet, ohne groß nach links oder rechts ausbrechen zu wollen. Beispiele wären Adventure Paths (Pathfinder), aber auch Dinge wie manches Cthulhu- bzw. Shadowrun-Abenteuer.
Prepared Sandbox:
Bei D&D 5E gerade in Mode...man nehme eine vollkommen ausgearbeitete Sandbox, werfe die Spieler hinein und schaue mal, was sie so tun. Gibt da natürlich Nuancen, wie z. B. ob man die Sandbox verlässt oder nicht oder, wie z. B. bei "Princes of the Apocalypse", es zwar als Sandbox daherkommt, man aber trotzdem irgendwie eine Reihenfolge einhalten muss, weil das Level in bestimmten Gegenden sonst nicht passt.
World Builder:
Der SL gibt nur ein Grundkonzept vor...und die Welt wird mehr oder weniger komplett (oder mit dem SL zusammen) durch die Spieler kreiert. Maximale Freiheit, die viel Kreativität erfordert.
Ich bin mir sicher, es gibt noch 1000 andere Möglichkeiten, aber da warte ich gespannt auf Antworten.
Ich selber sehe mich übrigens als Spieler sehr gerne im "Railroading" bzw. u. U. in den "Prepared Sandboxes". Ich will bei APs nicht nach links oder rechts, ich will nur geradeaus. Ich steige gerne in den Orient-Express ein, um meinen Horror zu erleben. Und ich habe kein Problem damit, wenn ich einer festgelegten Welt spiele; ich will sie nicht bauen, ich will in ihr spielen.