Autor Thema: [Weiß jemand was über] Hillfolk  (Gelesen 2971 mal)

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Offline DonJohnny

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[Weiß jemand was über] Hillfolk
« am: 27.12.2013 | 20:34 »
Hi alle!

Gerade beim Sphärenmeister rein gekommen:

http://www.sphaerenmeisters-spiele.de/epages/15455106.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/15455106/Products/PELD01

Neben dem Einführungstext der sich ganz interessant liest fiel mir auf, dass Jason Morningstar der Zweitautor ist.

SL: "Und damit wäre die Theorie, dass wir an einem Samstagabend weniger albern sind als an einem Freitagabend, widerlegt."
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Offline ancorion

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Re: [Weiß jemand was über] Hillfolk
« Antwort #1 am: 27.12.2013 | 21:40 »
Von Morningstar ist nur einer der Pitches, also eines der "Bonus-Settings" für das Dramasystem, was neben dem "Hillfolk - wilde Stämme in der Eisenzeit" Grundsetting enthalten ist.
Das komplette Regelwerk ist von Laws selbst.
Evtl. kann ich am WE etwas mehr dazu schreiben.
« Letzte Änderung: 27.12.2013 | 21:42 von ancorion »

Offline LushWoods

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Re: [Weiß jemand was über] Hillfolk
« Antwort #2 am: 28.12.2013 | 09:54 »
Hab zwar schon einiges darüber gelesen, aber mich würde auch eine "ansässige" Meinung interessieren.

Das Game liest sich ja wie ein Who-is-Who hervorragender Autoren, meiner Meinung nach.

PurpleTentacle

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Re: [Weiß jemand was über] Hillfolk
« Antwort #3 am: 28.12.2013 | 10:29 »
Ich hab bisher nur kurz reinschauen können, was ich aber schon sagen kann:
- Das System kommt mir ein wenig vor wie "Fiasco im Kampangenmodus + SL"
- Ich komme mit der Schriftart im Regelteil nicht besonders gut zurecht, irgendwie finde ich das anstrengend zu lesen.
- Der Großteil des Buches (S.78-S.230) ist mit weiteren Settingideen für das DramaSystem gefüllt. Hier findet man so ziemlich alle wichtigen Genres und auch ein paar abgefahrenere Ideen (Horns in the Hill: A colony of ants wracked by war with a rival anthill faces a horrific fungal zombificationoutbreak from within. ). Da sollte eigentlich für jeden etwas dabei sein.

Ich bin noch ein wenig skeptisch, da das Spiel eine Menge Mechaniken hat, die ich beim ersten Lesen nicht direkt geblickt habe. MMn sollte so ein erzählerisches Spiel möglichst intuitive Regeln haben, Hillfolk kommt mir aber etwas kompliziert rüber. Ist aber nur mein Ersteindruck, gut möglich das ich nach vollständiger Lektüre und einem Testspiel das ganze anders sehe.

Offline Bombshell

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Re: [Weiß jemand was über] Hillfolk
« Antwort #4 am: 28.12.2013 | 11:20 »
Wer sich das Buch nicht direkt aufgrund des hervoragenden Rufs des Designers kaufen will, der kann auch einen Blick ins System reference document werfen.
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Offline DonJohnny

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Re: [Weiß jemand was über] Hillfolk
« Antwort #5 am: 28.12.2013 | 11:27 »
Oh super, damit kann man was anfangen.
SL: "Und damit wäre die Theorie, dass wir an einem Samstagabend weniger albern sind als an einem Freitagabend, widerlegt."
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Offline migepatschen

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Re: [Weiß jemand was über] Hillfolk
« Antwort #6 am: 31.03.2014 | 22:10 »
Ist aber nur mein Ersteindruck, gut möglich das ich nach vollständiger Lektüre und einem Testspiel das ganze anders sehe.
Hattest Du inzwischen Zeit Dich intensiver damit zu beschäftigen und eventuell auch schon gespielt?

PurpleTentacle

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Re: [Weiß jemand was über] Hillfolk
« Antwort #7 am: 31.03.2014 | 23:34 »
Nein bin leider noch nicht dazu gekommen. Die Meinungen die ich bisher so vernommen habe waren aber eher durchwachsen  :-\

Offline migepatschen

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Re: [Weiß jemand was über] Hillfolk
« Antwort #8 am: 5.04.2014 | 23:21 »
Was ich mich nach dem ersten Lesen so frage: Könnte das ein gutes System für Forenrunden sein?

Offline La Cipolla

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Re: [Weiß jemand was über] Hillfolk
« Antwort #9 am: 15.04.2014 | 12:41 »
Zitat
Die Meinungen die ich bisher so vernommen habe waren aber eher durchwachsen  :-\

Ist imho so ziemlich das, was man erwartet ... sehr routiniert und funktional designte Indie-Regeln ohne Höhepunkte, die es nicht woanders auch schon gegeben hätte. Allerdings inhaltlich sehr unspektakulär (bzw. generisch), was ich etwas enttäuschend fand. Ich hab ja mehr auf ein interessantes Setting gehofft.

Offline aikar

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Re: [Weiß jemand was über] Hillfolk
« Antwort #10 am: 24.11.2014 | 08:29 »
Kennt jemand zufällig ein gutes Let's-Play oder eine Erklärung?

Ich hab Hillfolk jetzt zu Hause und durchgeblättert, das Grundkonzept gefällt (mag auch Fiasko) aber irgendwie steig ich nicht ganz durch.
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Offline Scimi

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Re: [Weiß jemand was über] Hillfolk
« Antwort #11 am: 25.11.2014 | 10:14 »
Was ist denn das Problem? Ich finde das Regelwerk extrem übersichtlich, in der Tat so übersichtlich, dass man es jemand auf einem DIN A4-Blatt zusammengefasst hat. Oder geht es eher um den Hintergrund oder die Art, zu spielen?

Offline aikar

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Re: [Weiß jemand was über] Hillfolk
« Antwort #12 am: 25.11.2014 | 13:00 »
Ich habs bis zum Aufbau der Beziehungen gecheckt, bin dann aber irgendwie ausgestiegen. Ein Spiel-Beispiel in irgendeiner Form wäre schön, falls jemand eine Quelle kennt.

Danke schonmal für die Zusammenfassung, vielleicht hilft die ja (werd ich mir am Abend genauer ansehen)
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Offline Chiarina

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Re: [Weiß jemand was über] Hillfolk
« Antwort #13 am: 16.09.2015 | 09:48 »
Lieber Kardinal Richelingo, liebe andere Hillfolk-Spieler, wo jetzt auf dem nächsten Tanelorn-Treffen (an dem ich leider nicht da sein kann) eine Hillfolk-Runde angeboten wird... könnt ihr nochmal etwas mehr zu dem Spiel sagen? Ich bin so hin- und hergerissen...

Einerseits heißt es, das sei wie Fiasco im Kampagnenmodus... und das fände ich im Prinzip doch sehr geil! Wenn es nur das wäre, würde ich zuschlagen.

Aber andererseits heißt es, die Mechaniken seien kompliziert, das Spiel habe vom Spieldesign her nicht viel zu bieten, am Procedural Scene resolution system (whatever that means) würden sich die Geister scheiden... und dann hatte ich das Buch auch einmal für einen kurzen Moment in der Hand und die Aufmachung hat jetzt auch nicht sofort ein Muss-Ich-Haben in mir ausgelöst.

Nun bietet es Kardinal Richelingo auf dem Tanelorn-Treffen an... warum? Erzählt mir doch noch irgendetwas Tolles über das System, dann kaufe ich es vielleicht doch.

Was ich auch noch wissen will:
- "A Game of Iron Age Drama"... äh? Ist Hillfolk ein Universalsystem oder nicht?
- Einziger bisher herausgekommener Zusatzband: Blood on the snow. Was ist da drin? Taugt der was?
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Ucalegon

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Re: [Weiß jemand was über] Hillfolk
« Antwort #14 am: 16.09.2015 | 10:38 »
Habe bisher nur einen one-shot gespielt, aber Fiasco ist nicht der schlechteste Vergleich. Die Unterschiede sind, dass es erstens sehr viel mehr um die dramatischen Konflikte in und zwischen den Charakteren geht, während relationships und needs die oft nur anreißen. Zweitens hatte ich im Vergleich zu Fiasco das Problem, dass mir in Hillfolk der rote Faden, die generelle Anweisung, in welche "Richtung" man -szenenübergreifend!- spielen soll, gefehlt hat. Ob das Thema, das für jede Episode vorgegeben wird, das erfüllt, kann ich nicht sagen. Scheint mir ein bisschen wenig.

Kompliziert finde ich die Mechaniken weder nach dem one-shot noch nach dem Lesen.

Was Hillfolk zu bieten hat, ist in erster Linie ein geniales framework für die Erstellung einer emotional eng verknüpften, sozialen Gruppe. Dafür und für die zusätzlichen Settings ("Universalsystem" wenn du so willst) habe ich mir den Band geholt.

Laws unterscheidet zwischen dramatic scenes, also Charakterdrama, und procedural scenes, die er als Merkmale des klassischen Rollenspiels ausmacht. In denen geht es um das Erreichen externer Ziele, d.h. Monster besiegen, Kriminalfälle lösen und so weiter, wo emotionale Verbindungen und Beziehungen zwischen den Charakteren eher selten im Mittelpunkt stehen. Das procedural scene resolution system (es gibt versch. Handlungstypen für SC, in denen die unterschiedlich gut sind und ein kartenbasiertes System) kam in unserem one-shot quasi nicht vor. Es scheint mir weder interessant noch wirklich notwendig zu sein.

Ein paar andere Punkte/Eindrücke habe ich hier angerissen: http://www.tanelorn.net/index.php/topic,87990.0.html

An einer Einschätzung zu Blood on the snow wäre ich auch interessiert.

Offline Narrenspiel

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Re: [Weiß jemand was über] Hillfolk
« Antwort #15 am: 16.09.2015 | 11:35 »
Ich hab' auch einen Hillfolk-Oneshot gespielt und mich hat's jetzt nicht außerordentlich begeistert.

Das Spiel hat ein sehr gutes Setup-System, das darin endet, dass jeder Charakter etwas von einem anderen SC will, das derjenige ihm aber erstmal nicht geben kann oder will. Das kann mit wenig Arbeit sehr schnell zu tollen Dynamiken in der Gruppe führen, die überaus dramatauglich sind.

Danach werden dann reihum Szenen erzählt, die man entweder selbst framt (oder für sich framen lässt, glaube ich), in denen der eigene SC irgendwas erreichen will. Erreicht er sein Ziel, gibt er einen Dramapunkt an den Spieler des SCs, der es ihm ermöglicht hat; verwehrt der andre ihm sein Ziel, bekommt er einen Dramapunkt. Dramapunkte können dann als Erzählrechte eingesetzt werden - für 2-3 kann man zB dafür sorgen, dass einem ein Wunsch auf jeden Fall gewährt wird, oder man kann seinen SC in einer Szene aufploppen lassen, usw...

Das Setup fand ich super, das Spiel an sich nicht schlecht, aber auch nicht besonders innovativ. Bei uns sind die Dramapunkte stark hin- und hergewandert, sodass man sie nie groß für Erzählrechte eintauschen konnte, weil man nie genug hatte. Für alles andere - Szenen framen, in denen ich einen Konflikt definiere - brauche ich kein System, das kann man auch Freiform machen. Erfahrene Dramaspieler brauchen Hillfolk also nicht, unerfahrene greifen mMn lieber zu Fiasco, weil's ein bisschen strukturierter ist. Oh, und es gibt in den Dramaszenen keinen stochastischen Mechanismus, es wird wirklich alles durch die Spieler entschieden.

Offline Tyloniakles

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Re: [Weiß jemand was über] Hillfolk
« Antwort #16 am: 16.09.2015 | 14:37 »
Erwähnen sollte man auch, dass viele sehr bunte, spannende Settings im Band vorgestellt werden. Das geht von Fantasy bis Kalter Krieg und hat eigentlich immer einen ganz reizvollen Spin.

Das Spiel hängt glaube ich besonders stark davon ab, was man daraus macht, weil die Regeln eher schmal sind und die tatsächliche Interaktion im Spiel sehr wichtig.
« Letzte Änderung: 16.09.2015 | 14:39 von Zant »

Offline Chiarina

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Re: [Weiß jemand was über] Hillfolk
« Antwort #17 am: 16.09.2015 | 14:48 »
Danke für eure Antworten (vielleicht bekomme ich ja doch auch noch Kardinal Richelingo vor´s Mikro...?) Mein Eindruck ist etwas konkreter geworden. Ob ich das Ding kaufe, weiß ich allerdings immer noch nicht.

Zitat von: Narrenspiel
Erfahrene Dramaspieler brauchen Hillfolk also nicht, unerfahrene greifen mMn lieber zu Fiasco, weil's ein bisschen strukturierter ist.

Ich mag Fiasco wirklich gern, woran ich aber bei Hillfolk hängengeblieben bin, war ein Kommentar, der besagte, damit könnte man das Fiasco-Feeling als Kampagne haben. Kann das nicht ein Argument für das Spiel sein?

Außerdem: Was ist mit nicht ganz so routinierten Dramaspielern, die es gern mal mit wenig Struktur versuchen würden? ("Hillfolk kaufen!" oder "Gib´s auf!"?).
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Offline Narrenspiel

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Re: [Weiß jemand was über] Hillfolk
« Antwort #18 am: 16.09.2015 | 15:20 »
Ich mag Fiasco wirklich gern, woran ich aber bei Hillfolk hängengeblieben bin, war ein Kommentar, der besagte, damit könnte man das Fiasco-Feeling als Kampagne haben. Kann das nicht ein Argument für das Spiel sein?

Kann ich vielleicht aufgrund des Oneshots nicht gut beurteilen (vielleicht gibt es da ja noch Kampagnenregeln, die ich nicht kenne). Wenn ich mich recht an die Einleitung erinnere funktioniert Hillfolk da so, dass jede Episode einer Kampagne (wie bei einer Fernsehserie) den Schwerpunkt auf einen Charakter und dessen Konflikte legen soll. Ich glaube, dass das ein bisschen wie PTA gedacht ist (Wäre PTA nicht vielleicht auch eine Alternative für euch?).

Fiasco als Kampagne kann ich mir ja eh nur schwer vorstellen, weil die Mechanik ja drauf ausgelegt ist, dass sich die Spannung bis zum Tilt immer weiter aufbaut und dann mit unvorhergesehenen Konsequenzen explodiert. Wenn du sowas jetzt einfach langsamer haben willst (also 2-3 Sessions vor dem Tilt), dann gibt dir Hillfolk keine Mechanik an die Hand, das so zu gestalten. Du kannst das natürlich tun, indem ihr's als Spielziel verabredet, aber das System selbst unerstützt da nicht. Eventuell könnte man die Dramapunkte als Anreiz setzen, in den ersten Episoden immer bei allem zu scheitern, aber da die ja auch nur zwischen den SCs umhergehen weiß ich nicht, wie gut das wirklich funktionieren würde...

Ucalegon

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Re: [Weiß jemand was über] Hillfolk
« Antwort #19 am: 16.09.2015 | 15:53 »
Ich mag Fiasco wirklich gern, woran ich aber bei Hillfolk hängengeblieben bin, war ein Kommentar, der besagte, damit könnte man das Fiasco-Feeling als Kampagne haben. Kann das nicht ein Argument für das Spiel sein?

Wenn du mit Fiasco-feeling freies Dramaspiel auf Basis vieler starker Verknüpfungen unter den SC meinst, dann auf jeden Fall.

Wenn du mit Fiasco-feeling die downward spiral a la Fargo etc. meinst, dann fühlt sich Hillfolk schon anders an.

Außerdem: Was ist mit nicht ganz so routinierten Dramaspielern, die es gern mal mit wenig Struktur versuchen würden? ("Hillfolk kaufen!" oder "Gib´s auf!"?).

Kaufen und ausprobieren. In unserer Runde kannte es niemand außer der SL und es hat sehr gut geklappt. Routine ist glaube ich weniger wichtig, als die Bereitschaft, sich einfach auf was Neues einzulassen.
« Letzte Änderung: 16.09.2015 | 15:55 von Ucalegon »

Ucalegon

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Re: [Weiß jemand was über] Hillfolk
« Antwort #20 am: 16.09.2015 | 15:55 »
Wenn du sowas jetzt einfach langsamer haben willst (also 2-3 Sessions vor dem Tilt), dann gibt dir Hillfolk keine Mechanik an die Hand, das so zu gestalten. Du kannst das natürlich tun, indem ihr's als Spielziel verabredet, aber das System selbst unerstützt da nicht.

Genau. Das mit dem fehlenden Ziel ist mir auch aufgefallen.

Offline Bombshell

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Re: [Weiß jemand was über] Hillfolk
« Antwort #21 am: 16.09.2015 | 16:44 »
In Blood and Snow befinden sich nur neue Series Pitches, die man wo anders wohl Szenarios oder Settinga nennt.

@Chiarina: Hast du schon mal einen Blick ins SRD geworfen, um einen Eindruck von den Regeln zu kriegen?
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Offline Chiarina

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Re: [Weiß jemand was über] Hillfolk
« Antwort #22 am: 16.09.2015 | 17:44 »
@ Bombshell: Ja, genau... das lese ich gerade. Wenn ich durch bin, schreibe ich vielleicht nochmal was. Das SRD ist wirklich ganz gut um einen Einblick zu bekommen.
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Offline Chiarina

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Re: [Weiß jemand was über] Hillfolk
« Antwort #23 am: 25.10.2015 | 23:41 »
O.K., ich bin jetzt durch mit dem Drama System Reference Document.

Ein paar Anmerkungen zu den Regelabschnitten:

Charaktererschaffung: Hat alles, was das Herz einer Dramaqueen erfreut (Rolle in der Gruppe, Beziehungen untereinander, unerfüllte Wünsche, dramatische Potentiale, ein rudimentäres Fertigkeitensystem, eine Art Spezialität (ähnlich wie Stunts bei Fate, aber ungeregelt), Fokussierung durch Schlüsselwörter und Merksätze. Für einiges von diesen Dingen gibt es Beispiele, einiges ist überhaupt nicht geregelt, einiges ist auf sehr einfache Art und Weise organisiert. Letztlich spielt sich relativ viel als Freeform ab.

Spielablauf: Der Spielabend heißt Episode und ist in verschiedene Szenen unterteilt, die von den Spielern in Rotation geplant und gemeinsam ausgespielt werden. Fast immer, wenn irgendjemand etwas erzählt, was anderen missfallen könnte, gibt es die Möglichkeit zur Anfechtung, was über Dramapunkte funktioniert.

Szenen sind entweder dramatisch (es geht darum, dass die Charaktere durch die anderen Charaktere der Erfüllung ihrer Wünsche näher kommen) oder prozesstechnisch ("procedural", es geht darum, dass die Charaktere andere, äußerlichere Ziele verfolgen).

Bei den dramatischen Szenen werden Dramapunkte vergeben und eingesetzt. Mit ihnen kann man seine eigenen Wünsche verfolgen oder auch andere von der Erfüllung ihrer Wünsche abbringen.

Die Regeln für die prozesstechnischen Szenen beinhalten einen allgemeinen Mechanismus zur Konfliktlösung. Im Prinzip funktioniert das System über 3 verschiedenfarbige Tokens, die jeder Spieler besitzt, die Fertigkeiten (die 3 Stufen besitzen können: stark, mittel und schwach) und Spielkarten. Die Spieler setzen Tokens ein und die Farbe des Tokens bestimmt, wieviele Karten sie ziehen und behalten dürfen. Erst wenn die Spieler alle Tokens ausgegeben haben, bekommen sie sie wieder zurück. Auf diese Weise müssen sie ständig mit Tokens leben, die eine gute, eine mittlere und eine schwache Chance auf Erfolg haben. Die Karten entsprechen in etwa der Funktion eines Würfels (über Farbe, Sorte (wie Kreuz, Pik, etc.) und Wert sind sie allerdings in der Lage unterschiedlich zu differenzieren, was auch im System genutzt wird und zu unterschiedlich starken bzw. kritischen Erfolgen führt). Zu Beginn einer prozesstechnischen Szene wird eine Zielkarte gezogen, die es zu übertreffen gilt. Wenn das Ergebnis feststeht wird es dann erzählt. Das System ist nicht ganz einfach und es ist insbesondere auch nicht ganz einfach, es in seinen Absichten und Möglichkeiten zu durchschauen, wenn man es ohne jedes Beispiel und ohne jeden Abenteuerbezug im Reference Document liest. Ich glaube aber, vieles wird relativ schnell klar, wenn man es zwei, dreimal in Aktion gesehen hat. Nebenbei sei erwähnt, dass das System keine Schadensregulierung oder etwas ähnliches hat. Prozesstechnische Szenen können zu Konsequenzen führen, über die aber lediglich gesagt wird, dass man sie in den folgenden Szenen in die Erzählung einbeziehen kann. Na gut...

Es folgen noch ein paar Regeln über von den Spielern herbeierzählte Örtlichkeiten. Sie behandeln eigentlich nur den Fall, dass Mitspieler mit irgendeiner Schilderung nicht einverstanden sind und die Erzählung eines Mitspielers anfechten wollen.

Am Schluss eines Spieleabends wird der dramatischste Spieler des Abends ermittelt, der einen Bennie bekommt, mit dem er beim nächsten Mal dann ein paar Vorteile erkaufen kann.

Dann folgt ein Format, in dem sich der Autor vorstellt, dass Settings zum Drama System festgehalten werden (hier gibt´s zwei kostenlose Beipiele, wie so etwas aussehen kann: "Rogue Periscope": Eine U-Boot-Besatzung gerät in Schwierigkeiten, während parallel dazu in den USA ein neuer Bürgerkrieg ausbricht (absolute Superidee! Unbedingt anschauen!) und "Providence Summer", Teeniedrama in den Vereinigten Staaten von 1961 (liebevoll gemacht und ein bisschen melancholisch).

Zu guter Letzt folgt ein "Advanced Procedural System". Auch hierbei werden Tokens, Karten und Fertigkeiten verwendet, nun aber ganz anders als beim ursprünglichen System. Während das normale "Procedural System" schon nicht ganz einfach ist, ist das "Advanced Procedural System" recht verwirrend. Dabei ist die Sache nicht unglaublich komplex. Es bleibt im Reference Documant eben nur sehr abstrakt. Ich habe es nicht mit voller Konzentration gelesen und hinterher festgestellt, dass ich noch nicht mal genau weiß, zu welchem Zweck es das "Advanced Procedural System" überhaupt gibt. Ich habe den vagen Eindruck, dass sich damit besser schrittweise Konfliktverläufe darstellen lassen, während das Grundsystem schneller auf Erfolg oder Misserfolg hinausläuft. Ganz sicher bin ich aber nicht.

Über die Rolle des Spielleiters wurde in den obigen Beiträgen schon etwas eingegangen. Im Prinzip stellt der Spielleiter ein Setting vor, organisiert das Spiel (indem er zum Beispiel Reihenfolgen festlegt) und führt Nichtspielercharaktere. An einigen Entscheidungen ist er wie die Spieler auch beteiligt. Er schreibt allerdings kein Abenteuer (das ergibt sich aus der Erzählung der Spieler) und er hat auch kein Monopol auf das Beschreiben von Örtlichkeiten (das machen alle). Die Folge ist, dass der Spielleiter weniger zu tun hat, als sonst. Ob das Spaß macht, muss man ausprobieren. Ich könnte es mir schon vorstellen.

Die Rivalitäten innerhalb einer Spielergruppe dürften größer sein, als üblich. Dadurch, dass zu jedem unerfüllten Wunsch eines Charakters ein Mitspieler eine Begründung dafür entwirft, warum der Wunsch nicht (sofort) erfüllt werden kann, entsteht ein starkes Spannungsgeflecht, das das Drama in Gang bringt.

Alles in allem: Ich find´s nicht schlecht und will´s ausprobieren. Ein paar Fragezeichen habe ich noch, de sich aber wahrscheinlich beim Spiel auflösen... vielleicht auch schon beim Lesen von Hillfolk (das Spiel über die Lektüre des Drama System Reference Document zu erlernen ist eine einigermaßen freudlose Angelegenheit. Das ist einerseits auch richtig so, denn da will ja jemand auch noch ein Regelwerk verkaufen, andererseits weiß ich nicht, ob dieses Dokument - das man immerhin umsonst herunterladen kann - die beste Werbung für dieses Spiel ist). Drama System scheint mir wirklich ein bisschen wie Fiasko im Kampagnenmodus zu sein. Etwas mehr geregelt als dort ist allerdings schon. Mal sehen wie weit das System trägt.

edit: Link erneuert
« Letzte Änderung: 24.07.2019 | 11:07 von Chiarina »
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