Autor Thema: [Cthulhu] Der Monolith  (Gelesen 754 mal)

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Offline Yozora

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[Cthulhu] Der Monolith
« am: 13.04.2019 | 13:05 »
Originalbericht Teil 1: https://inyo.home.blog/2019/04/12/der-monolith-cthulhu-scenic-dunnsmouth-teil-7-cthulhu-lamentations/


Wer unsere Scenic Dunnsmouth Runde verfolgt, wird diesen Artikel möglicherweise bereits gelesen haben. Unser SL hat nämlich ein Experiment gewagt und das Szenario „Der Monolith“ von Sabrina Hubmann, enthalten in dem Band Königsgambit in Kamborn, in unsere Kampagne eingefügt, da es hervorragend in die Geschichte passt. Es mussten nur ein paar Namen geändert und Anbindungen an Dunnsmouth geschaffen werden.


Die Charaktere

Wade Chapman: 36 Jahre, Farmer. Hat bis vor einigen Monaten eine Plantage in einer Kolonie beaufsichtigt und denkt, Teehandel ist die Zukunft.

Hazel Fox: 20 Jahre, verträumte Künstlerin mit Bewunderern aus allen Schichten. Malt eher unheimliche Kunst.

Peter Bonland: 49 Jahre, Besitzer des Bonland Occultics. Ein Buchhändler und Liebhaber des Okkulten.

Maartin Snejder: 46 Jahre, Auslandskorrespondent. Der Niederländer arbeitet für De Telegraaf und ist aus geschäftlichen Gründen in England.


Die Geschichte

Eine kleine Gruppe aus vier Personen stapft durch das Moor. Jeder von ihnen hat nur vage Erinnerungen an seine Ankunft und an die Geschehnisse vor ihrer Abfahrt. Man erinnert sich, wie Carter ein Silberamulett hochgehalten hat, auf dessen einer Seite ein offenes und auf der anderen ein geschlossenes Auge abgebildet waren. Außerdem ist wieder einmal eine neue Person dabei, was Peter mit „Immer sind Ausländer dabei, erst diese Deutsche, dann der Käsefresser – ach, ne, ihr seid ja auch Deutsche“ kommentiert.

Nach einigen Gehminuten gelangt der Trupp an ein altes, vernageltes Haus und der Boden scheint trockener zu sein als sonst. Im dichten Nebel erkennt man schemenhaft weitere Gebäude und niemand ist sich sicher, ob man sich wirklich in das Dörfchen wagen will, als Ivano Populus ihnen aufgeregt entgegenkommt. Er ist erfreut über ihre Ankunft. Angeblich hatte Carter ihm versprochen, Hilfe zu senden, um das Böse hier im Dorf zu bekämpfen. Was das Böse sei, wird er gefragt. Na, der Unglaube. Die Dorfbewohner kämen nicht mehr zur Kirche, aber hier draußen wolle er nicht mehr erzählen. Man erfährt nur noch, dass wohl hauptsächlich Mitglieder der Familie Von Kaus hier leben, dann kehrt der Pastor zurück in seine Kirche. Die anderen sollen ihm in einigen Minuten Abstand folgen, um keinen Verdacht zu erregen.

Als sie durchs Dorf streifen wird schnell ersichtlich, dass nahezu jeder hier sich schwerfällig bewegt und Atemprobleme zu haben scheint. Ein Junge, der mit einem Ball spielt, ist außerdem stark kurzsichtig und schwerhörig, was allgemeine Besorgnis erregt. Er trägt ein Amulett, hat es jedoch unter seiner Kleidung verborgen, aber Hazel vermutet, dass es ein solches ist wie das, was Carter ihnen gezeigt hat. Auch am Zaun am Haus des Bürgermeisters finden sich die Augen und Peter erinnert sich, dass es im Mittelalter einen Kult gab, die Jünger des Auges, welche magische Experimente durchgeführt haben. Maartin tut das als Unsinn ab, er glaubt nicht an diesen Hokuspokus und meint, man solle sich besser beim Bürgermeister vorstellen, als dem verrückten Pfarrer nachzulaufen. In der Dorfmitte finden sie eine riesige, uralte Eiche, in deren Wipfel ein paar Eimer hängen.

Entgegen Maartins Protesten geht man zur Kirche, an deren Seite ein kleiner Friedhof liegt. Auf allen Kreuzen finden sich ebenfalls Augen eingeritzt und weit vorne wurde ein Grab in Kindergröße ausgehoben. In der Kirche angekommen berichtet der Pfarrer, dass vor 5 bis 6 Wochen die Leute begannen, sich einem neuen Glauben zuzuwenden und seit drei Tagen käme niemand mehr zum Gottesdienst. Die Leute folgen dem Klang einer imaginären Glocke ins Moor, immer zu unterschiedlichen Uhrzeiten. Manchmal gingen sie auch mit den Eimern von der Eiche los, um irgendetwas im Sumpf zu wässern. Es habe alles mit Johann, dem Bürgermeister angefangen. Auf die Frage nach dem Kindergrab erklärt er, das Mädchen sei krank, aber die Mutter ließe keinen Arzt zu ihr.

Und dann, mitten im Gespräch, vergiss der Pater auf einmal alles, was bisher gesagt wurde und legt sich auf dem nackten Steinboden der Kirche schlafen. Die Gruppe geht nach draußen, wo Peter ein ganz leichtes Vibrieren des Bodens bemerkt. Und als die Sonne gerade hinter dem Horizont verschwindet, meint er, sie kurz in allen Farben des Regenbogens erstrahlen zu sehen. Die anderen haben davon jedoch nichts mitbekommen. Um sich kurz auszuruhen und zumindest einen Schlafplatz für die Nacht zu haben, begibt man sich in das Gasthaus, in das sich auch eine stinkende, verlotterte Frau begibt, vermutlich Angry Jane. Als sie ihre Suppe bekommt, tunkt sie ihren Kopf hinein und schlürft und schlabbert laut.

Und dann, zu jedermanns Überraschung, kommt Richard die Treppe herunterspaziert. Er sei als Arzt hier und beharrt darauf, auch als die anderen diese Bildung anzweifeln. Nach einer kurzen Mahlzeit ertönen dann auch tatsächlich ferne Glocken, die nicht wie die der Dorfkirche klingen. Die Dorfbewohner setzen sich wie hypnotisiert im Gänsemarsch in Bewegung. Es sind etwa fünf Dutzend Personen. Und Peter und Hazel folgen ihnen.


Fazit

Man hat sehr stark gemerkt, dass wir uns nicht in unserem typischen Dunnsmouth-Szenario bewegt haben. Besonders zu Beginn gab es eine stark zu erkennende Struktur, der wir folgen sollten. Ehrlich gesagt bin ich ziemlich gespannt, am Ende der Kampagne zu erfahren, welche Teile dieser und der folgenden Runde auf welche Weise in Der Monolith standen.

Bisher mag nicht viel passiert sein, aber was auch immer uns noch erwartet, es lauert da draußen im Moor. Wir werden also hoffentlich bald mehr erfahren, Teil 2 folgt in wenigen Tagen.
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Offline Yozora

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Re: [Cthulhu] Der Monolith
« Antwort #1 am: 23.04.2019 | 10:57 »
Teil 2: https://inyo.home.blog/2019/04/18/der-monolith-cthulhu-scenic-dunnsmouth-teil-8-cthulhu-lamentations/


Richard Carter hat nicht von dem seltsamen Verhalten mitbekommen. Er ist unsagbar müde geworden und hält sich den Bauch, während er die Treppe zu seinem Zimmer hochschleicht. Maartin flucht ein wenig darüber, wie verrückt Peter und Hazel seien und überredet Wade, die Chance zu nutzen und das Haus des Bürgermeisters zu durchsuchen. Unterwegs kommen sie an der alten Eiche vorbei, in der, so hatte Carter berichtet, eine Machete stecke. Und tatsächlich finden sie dort eine alte Machete, die sich aber leider nicht aus dem Stamm ziehen lässt. Sie ziehen also weiter zum Haus des Bürgermeisters und öffnen dort ein Fenster. Drinnen ist es stockfinster und sie finden keine Lichtquelle. So stolpern sie durch den Wohnraum, der merkwürdigerweise mit einer leichten Staubschicht bedeckt ist und erregen mit ihrem Gepolter die Aufmerksamkeit von irgendetwas. Sie hören, wie sich etwas Großes, Schweres mit mehreren Gliedmaßen in ihre Richtung zieht, es robbt über den Boden und sie wollen ungerne Bekanntschaft mit dem Ding machen, auch wenn es womöglich nur ein verkrüppeltes Inzestkind ist. Rasch springen sie wieder aus dem Fenster ins Freie.

Peter und Hazel folgen derweil den Dorfbewohnern, verlieren sie jedoch fast im dichten Nebel. Dann wird Peter auch noch für eine ganze Weile blind und muss sich bei Hazel einhaken, die Stimmen hört, welche ihr befehlen wollen, andere zu töten. Und zu allem Überfluss erklingen in der Nähe auch noch Kettenrasseln und schleichende, schwere Schritte, gepaart mit dem Geruch von nassem Hund. Ivan ist hier. Irgendwie schaffen die beiden es trotzdem, zu den anderen Kultisten – denn alle tragen plötzlich Kutten – aufzuschließen. Sie gelangen in ein Dorf, das aussieht wie eine Version von Dunnsmouth, die sie schon einmal gesehen haben, ein altes, nasses Dunnsmouth.

Und dann sind Maartin und Wade auch bei ihnen, ebenfalls bekuttet und Masken tragend und die Prozession teilt sich in zwei Reihen auf. Die eine, die vermutlich hauptsächlich aus Frauen besteht, zieht einmal um die Kirche und verschwindet dahinter, die andere Reihe geht zwischen den Häusern entlang. Das Ziel ist jedoch dasselbe. Man gelangt zu einem Kreis aus Bäumen, in deren Mitte ein gewaltiger, schwarzer Monolith steht. Die Frauen platzieren sich im Halbkreis um den riesigen Stein, die Männer füllen diesen dann zu einem Kreis auf. Als alle stehen, verneigen sich die Dorfbewohner und alle in der Gruppe außer Maartin ahmen die Geste nach, um nicht aufzufallen. Der Bürgermeister steht beim Monolith und fordert Maartin auf, seinen Glauben zu beweisen, doch der lässt lieber einer Frau neben sich den Vortritt.

Als die Dame den schwarzen Stein berührt, scheint sich der Monolith in sich selbst zu schieben, sich aus sich selbst neu zu formen und Glyphen glimmen auf ihm auf. Die Frau gibt dem Monolithen ihre Kraft und die Glyphen werden besser erkennbar: Es sind geteilte Kreuze, die noch ein Kreuz in sich haben. Der Boden erbebt und irgendetwas greift nach den Leuten, die sich versammelt haben. Die meisten können die unsichtbaren Hände abschütteln, doch zwei oder drei Personen sind nach dem Beben einfach verschwunden. Auch Wade ist das zu viel und er nutzt die Ablenkung, um weg zu krabbeln. Nach einigen Schritten ergreift er jedoch eine Robe… Hazel weiß, dass Peter ein Messer hat und wartet darauf, dass dieser an die Reihe kommt oder von sich aus zum Bürgermeister geht, um diesen abzustechen und dem Spuk damit hoffentlich ein Ende zu setzen.

Doch bevor es dazu kommen kann, stehen die vier wieder im Moor. Wade klammert sich an der Kutte eines Skeletts fest und irgendwie haben plötzlich alle drei Männer das Gesicht von Nebukadnezar, während Hazel Angry Jane geworden ist. Nach einem kurzen Moment der Angst und Verwirrung fängt man sich jedoch wieder und erneut hört Hazel schwere Schritte in der Nähe. Kleinere Sträucher brechen, doch keine Person ist zu sehen. Aber es sind Spuren da, denen man folgen kann. Die Gruppe folgt ihnen und gelangt schließlich wieder zu einer Gruppe von etwa 40 Dorfbewohnern. Sie werden angeführt von Bürgermeister Johann, neben dem eine Art Schatten schleicht und ihm Dinge zuflüstert. Und dann steht plötzlich Isaac Catwell neben Peter, doch sein ganzer Körper ist mit offenen Wunden übersät.

Und dann sind die vier wieder allein im Sumpf. Nur ein merkwürdiges Geräusch ist in der Nähe zu hören. Etwas Metallisches wird aufgehoben und mit Wasser befüllt, dann wird irgendetwas hineingeworfen. Zunächst weiß niemand, wo sie nun hingehen sollen, aber dann bemerken Peter und Wade, dass so etwas wie leuchtende Schnüre aus ihren Körpern herauskommen und sie sich daran entlangziehen können. Irgendwann sieht auch Maartin sie, doch Hazel nicht. Glücklicherweise nimmt Peter sie mit und schließlich gelangen sie wieder an den Baumkreis. Die Wurzeln wurden offensichtlich erst kürzlich gegossen. Peter ritzt etwas in den Baum und faulig stinkendes Harz tritt aus.

Am Boden liegen fünf Eimer und ein alter Wikingerhelm mit Hörnern. Hazel berichtet, wie der Helm bei Basil eine Vision ausgelöst hatte und als Wade ihn nun aufsetzt, sieht er sich plötzlich als Anführer der Prozession, wie er die Dorfbewohner ins Moor führt. Dann ist er jedoch plötzlich alleine und sieht Augen, die ihn verfolgen. Als er sich den Helm vom Kopf reißt, entdeckt er plötzlich ein gewaltiges Auge über dem Monolithen, welches ihn anstarrt. Er fällt auf die Knie und preist den Stein als „Das Auge des Wissens“. Die anderen denken, dass der arme Mann gerade durchdreht, denn sie sehen nichts dergleichen.

Peter dagegen sieht den Monolithen als eine Statue und fasst ihn an. Als er dies tut, verändert sich die Form des Steins, wird zu tausenden kleiner Würfel und setzt sich schließlich zu einem riesigen, prismatischen Würfel zusammen. Dieser Würfel schwebt irgendwo im Moor, auf jeder seiner Seiten ist ein Bewohner aus Dunnsmouth zu sehen, der in eine Spiegelfläche blickt und erstaunt reagiert. Peter berührt den leuchtenden Würfel und fällt hinein. Und mit ihm werden auch alle anderen hineingesaugt.

Als sie erwachen, liegen sie irgendwo im Matsch, um sie herum ist pure Dunkelheit. Sie können einander hören, ebenso wie ein merkwürdiges, konstantes Geräusch wie von einer Maschine. Sie bewegen sich langsam darauf zu und Peter berührt etwas. Es ist der Würfel, den er eben schon gesehen hat. Als er ihn zu drehen beginnt, wird die Umgebung etwas heller und das Geräusch wird leiser. Es ist der Würfel aus den Visionen einiger Teilnehmer der Expedition. Als alle den Würfel berühren, spüren sie eine Art Herzschlag oder Bewegung in ihm und ein Sog geht von ihm aus. Nacheinander treten sie hinein in das Gebilde und es gibt einen lauten Knall und ein Reißen, als sei die Realität selbst nur ein Blatt Papier.


Fazit

Damit ist „Der Monolith“ zu Ende. Leider hatten wir keine Auflösung zum Monolithen, da wir vorher wieder von einer "Scenic Dunnsmouth" Plotline weggerissen wurden, was ich recht schade fand. Sollten wir aber noch einmal zu diesem Gebilde kommen, werden wir vermutlich anders mit ihm umgehen als zuvor, selbst wenn nicht klar ist, in welcher Zeitlinie oder Realität der Monolith so ist wie dieses Mal. Wir vermuten, dass darunter eine Entität gefangen ist, die sich mithilfe der Lebenskraft der Dorfbewohner befreien will.
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