Autor Thema: Alternativhistorisches Rollenspiel - eine etwas andere Realismusdebatte  (Gelesen 5585 mal)

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Offline Lichtschwerttänzer

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WK2: Deutscher Wissenschaftler hat Erleuchtung auf dem Lokus und baut die Atombombe. Deutschland gewinnt.
mit welchen Ressourcen
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

alexandro

  • Gast
1.) Das Setting sollte halbwegs glaubwürdig sein, wie das Setting in den gegenwärtigen Zustand gekommen ist, was anders verlaufen ist und welche Auswirkungen das hatte.
2.) Das Setting sollte in sich geschlossen sein und seine (innerweltlichen) Prioritäten auf Dinge lenken, welche in der geänderten Zeitlinie wichtig sind.

Negativbeispiel: vor einiger Zeit habe ich mich mit dem Setting "Rex Mundi" (Comic) beschäftigt, welches gleich in mehrerer Hinsicht für Facepalm-Momente sorgte...
1) Es ist eine Welt, in welcher die Reformation niemals Erfolg hatte, die großen Monarchien niemals fielen - trotzdem ist die Welt etwa auf dem Stand der Gegenwart (bzw. der 30er-Jahre, wo die Comics spielen). Ein paar der Entwicklungen (speziell die Besiedlung Amerikas, die Herausbildung von Parlamenten und die technologische Entwicklung) erscheinen unter diesem Kontext etwas fragwürdig, aber man könnte darüber hinwegsehen, da man nicht alles über die Geschichte erfährt und es durchaus auch plausible Gründe für diese Entwicklung geben könnte.
2) Richtig versagt die Erzählung aber in der Bedeutung der Geschichte auf die "Gegenwart" des Settings: aus irgendwelchen Gründen sind dieselben Sachen (Reformation, Amerika, Französische Revolution...) immer noch im Bewusstsein der Bevölkerung, obwohl sie geschichtlich Null impact hatten. Das geht so weit, dass sich zwei Charaktere im Setting über die Franz. Revolution unterhalten und dabei beiläufig erwähnen, dass zu dieser Zeit ein Mann namens Napoleon Bonaparte im Gefängnis an einer Lungenentzündung verstarb - warum bitte ist das eine Erwähnung wert, wenn diese Figur innerhalb der Geschichte des Settings keine Bedeutung hatte? Das ist einfach nur lazy writing und untergräbt die Glaubwürdigkeit und die in-sich-Geschlossenheit des Settings.

Offline bobibob bobsen

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Ich bin da sehr tolerant und eigentlich ganz froh wenn ich gerade zu der Geschichte eines Settings möglichst wenig Informationen bekomme.

Wenn ich mir die Geschichte unser aller Lifesettings ansehe stoße  ich da doch auf ziemlich viele Ungereimtheiten die ich mir logisch auch nicht erklären kann. Ich nehme sie hin da sie so überliefert wurden, warum sollte ich in einer fiktiven Spielwelt nicht ebenso vorgehen.

Offline Ludovico

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mit welchen Ressourcen

Darum ging doch mein Post.
Die Antwort muss plausibel sein und bedarf bei genauerer Betrachtung keine Antwort, damit ich zufrieden bin.

Hätte der Norden den Bürgerkrieg trotzdem gewonnen, wenn Abe vorzeitig verstorben wäre? Wahrscheinlich.
Aber die Erklärung reicht mir. Sie ist plausibel, wenn auch bloß oberflächlich.

Offline Lichtschwerttänzer

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Darum ging doch mein Post.
Die Antwort muss plausibel sein und bedarf bei genauerer Betrachtung keine Antwort, damit ich zufrieden bin..
Sie ist eben nicht plausibel, GD fehlten dazu die notwendigen Ressourcen



Zitat
Hätte der Norden den Bürgerkrieg trotzdem gewonnen, wenn Abe vorzeitig verstorben wäre? Wahrscheinlich.
falsche Frage:  Hätte Little Mac den Krieg weitergeführt wenn er ihn hätte beenden Können?
NeverEver, McClellan wollte das Blutvergiessen um so ziemlich jeden Preis beenden
Da hätte sich der Süden wirklich anstrengen müssen um das zu verbeuteln und das gegen Jefferson Davis der Lee It is well that war is so terrible, otherwise we should grow too fond of it hätte diktieren können und Lee selber
« Letzte Änderung: 30.12.2015 | 17:09 von Lichtschwerttänzer »
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Ludovico

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Sie ist eben nicht plausibel, GD fehlten dazu die notwendigen Ressourcen

falsche Frage:  Hätte Little Mac den Krieg weitergeführt wenn er ihn hätte beenden Können?
NeverEver, McClellan wollte das Blutvergiessen um so ziemlich jeden Preis beenden

Ich denke, ich habe meine Meinung deutlich dargestellt, auch wenn wir anderer Meinung sind was das Wort “plausibel“ angeht.

Offline Bad Horse

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Lichtschwerttänzer, es wäre schön, wenn du nicht nur Posts auf ihre historische Plausibilität zerpflücken würdest. Es geht hier nicht darum, jede mögliche Option durchzuhecheln. Das führt den Strang jedes Mal vom eigentlichen Thema fort.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline rockston

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Wie wichtig ist euch die Plausibilität des geschilderten Szenarios beim Rollenspiel in/mit alternativer/kontrafaktischer Geschichtsschreibung?

Kommt vollkommen auf das Setting, das Genre und das Spiel an. Pulp würde sich da schon sehr von einem investigativen oder politischen Spiel unterscheiden.

Tendenziell ist mir persönlich Authentizität wichtiger als Realismus. Solange etwas glaubwürdig ist, und das richtige Gefühl vermittelt, sind die Fakten nicht weiter wichtig — außer die Fakten sind der Fokus des Spiels.