Ich denke, dahinter muss auch Kalkül gestanden haben. Wahrscheinlich haben sie so viel Geld investiert, weil sie die Marke Chaosium entsprechend hoch bewerteten, evtl. auch wegen IPs. Außerdem wäre denkbar, dass rechtliche Folgen befürchtet worden sind, wenn man Konkurs geht.
Von Fred Hicks gibt es viele Artikel zu Kickstarter und den Fallstricken dort für Rollenspiel-Verlage, z.B. auch zu Versandkosten:
http://www.deadlyfredly.com/2013/10/breakdown-international-shipping/Ich bin immer sehr skeptisch bei vielen Add-Ons und Stretch Goals, die nichts mit dem eigentlichen Projekt zu tun haben. Wieso soll ich T-Shirts kaufen, um das Buch zu finanzieren oder wieso ist es ein Stretch Goal, dass sie irgendwann mal noch ein anderes Projekt machen? Und wieso sollte es davon abhängig sein, ob es einen Folge-Band gibt, wie viele T-Shirts über die Add-Ons verkauft werden oder ob jemand sich für 5000$ eine private Rollenspiel-Session der Autoren organisiert? Ich finde daher gut, dass manche auch Ziele anvisieren für tatsächliche Anzahl der Backer. Die Anzahl der Backer finde ich daher gerade auch im Rollenspielbereich total spannend, weil es etwas über die zu erwartende Auflage aussagt. Spannend auch deshalb, wo es jetzt einige Kickstarter gab, über die man gleich zig Bücher ordern konnte.
Jemand aus meiner Runde hatte beim IIRC ersten Shadows of Esteren-Kickstarter mitgemacht und wartet immer noch auf sein Material, weil er alles auf einmal versendet wurde und die damals über Stretch Goals freigeschalteten Dinge zwischendurch bei anderen Kickstartern per Stretch Goal noch mal erweitert wurden und jetzt wohl erst so langsam fertig werden. (Kurzgeschichtenband usw.) Solche Sachen sind es auch, durch die die Verlage sich Kosten aufbauen, die in ferner Zukunft bezahlt werden müssen und die Kalkulation ja auch erschweren. Gerade im Rollenspielbereich sind das aber nun nicht alles Business-Menschen, die dahinter stecken und wenn ich dann so etwas wie den 7th-Sea-Kickstarter sehe denke ich mir, ok, der John Wick muss auch echt Ahnung von dem Geschäftlichen haben, um das nun auf die Reihe zu bekommen und sich nicht total zu verzetteln.
Bei Chaosium hätte ich so meine Zweifel, ob die das alles so viel besser hinbekommen hätten, wenn sie nur mehr für die Versandkosten verlangt hätten! Wobei die Fehler, die da begangen wurden, ja schon fahrlässig scheinen. Aber eventuell waren als sie den Kickstarter gestartet haben die Kosten noch nicht so hoch? Da muss man natürlich die möglichen Preiserhöhungen einkalkulieren.
Bei Prometheus scheint es ja inzwischen ganz rund zu laufen.
Sehr sympathisch waren mir immer die Kickstarter von Eden Studios. Auf den Punkt gebracht, sinnvolle Stretch Goals, nicht zu viele Add-Ons und auch immer auf ein konkretes Projekt bezogen und nicht 1000 Sachen auf einmal. Verspätungen waren immer total im Rahmen.