Thema: regelflottes Spiel - kennen: Savage Worlds, 7th Sea

[Deltacow]

Hallo ,

meine Gruppe hat Erfahrungen mit Savage Worlds gemacht und letztens auch mit 7th Sea, das Worldsetting sei dahingestellt, aber die Regeln kamen jeweils gut an weil Sie sich sehr flott und cineastisch anfühlten.

Gibts Regelsysteme die stark in diese Kerbe schlagen und nach dem Motto "easy to learn, hard to master" nicht ganz zu trivial sind?
Wushu & FATE kann ausgeschlossen werden, die kommen/kamen nicht gut.

Bitte um Input, Danke!!!

[Don Kamillo]

Dungeon World kann man sich dahingehend ansehen, da schaut es so aus, das der SL gar nicht würfelt, der entscheidet nur nach Würfen der Spieler oder wenn es nicht vorab geht.

PDQ# könnte auch was sein, wird ab und an als cleverer Bruder von Fate ( ist kein Fate, ganz anders, ansehen! ) gehandelt, ich pers. weiss aber nicht so ganz, was ich damit anfangen soll. Sollte für 7te See aber normal gut funktionieren.

[Taschenschieber]

Ich würde auch PDQ empfehlen, und wenn ihr settingflexibel seid, könnte euch vielleicht auch eines der Cortex+-Systeme gefallen. Zum Beispiel Leverage (zur gleichnamigen TV-Serie).

[Crimson King]

PDQ# bzw. Swashbucklers of the Seven Skies, also PDQ# mit Zusatzregeln für Schiffskampf und einem (sehr abgefahrenen) Musketier- und Piraten-Setting, ist aus meiner Sicht das bessere 7te See-Regelwerk. Es macht alles richtig, was 7te See auch richtig macht, übernimmt aber nicht die Fehler. Es fördert massiv die Rule of Cool inklusive der dazu gehörenden Beschreibungen, hilft dem SL beim Plotten, gibt den Spielern viele Möglichkeiten, ihre eigenen Ideen einzubringen und ist nicht zuletzt wesentlich einfacher als das Roll&Keep-System. Eine entfernte Verwandtschaft zu FATE ist allerdings zu erkennen.

Cortex+ dürfte das bessere Savage Worlds für Leute, die Story mögen, sein. Auch ein sehr guter Kandidat.

[Taschenschieber]

Cortex+ wird zwar oft mit SaWo vergleichen, ist aber ein ganz anderes Spiel. Nur der cinematische Stil ist beiden gemein.

[1of3]

Ich kann dir mein kleines Spiel B&B anbieten. Ist auch für cinematische Action mit ein bisschen Player Empowerment. Regeln sind besonders an Action-Serien angelehnt und setzen so Sachen wie Storm Trooper Marksmanship oder The Power of Love um.

[Weltengeist]

meine Gruppe hat Erfahrungen mit Savage Worlds gemacht und letztens auch mit 7th Sea, das Worldsetting sei dahingestellt, aber die Regeln kamen jeweils gut an weil Sie sich sehr flott und cineastisch anfühlten.

Ich bin ja gerade ein wenig fassungslos, dass dir hier von so vielen Leuten PDQ# angeboten wird, wenn deine Spieler auf "Savage Worlds" stehen. Klar ist PDQ# cineastisch, aber es ist halt ein Regelwerk, bei dem es eigentlich nur noch um Stil geht und überhaupt nicht mehr um die Frage, ob einem auch mal was misslingt. Ich persönlich würde mich wundern, wenn eine Gruppe, die Wushu doof fand, sich auf einmal in PDQ# verliebt.

Meine persönliche Empfehlung für "schnell und elegant" ist Ubiquity, das u.a. in Hollow Earth Expedition, All for One, Space 1889, Desolation und Leagues of Adventure drinsteckt. Es ist leichtgewichtiger als Savage Worlds (sowohl bei den Figurenwerten als auch bei der taktischen Abwicklung) und spielt sich sehr schnell und elegant. Für den Spielleiter ist es zudem sehr pflegeleicht, weil NSCs schnell zusammengebaut sind und man nur wenige Regeln im Blick haben muss. Könnte für euch aber einen Tick zu einfach sein.

Wenn du dagegen vor allem den Satz mit "leicht zu lernen, schwer zu meistern" ernst meinst, würde ich einen Blick auf Legend / Runequest 6 empfehlen. Auf den ersten Blick eher traditionell mit ausführlichen Figuren und der klassischen Aufteilung in Eigenschaften + Fertigkeiten, glänzt das System durch ein konsequent durchgezogenes Würfelsystem (überall werden die gleichen Probenmechanismen verwendet, egal ob bei Skills, Kampf oder Magie), ein realistisches, taktisch anspruchsvolles und trotzdem schnelles Kampfsystem (für mich das Sahnestück bei Legend/RQ6) und sehr flexible Magieregeln, mit denen sich so gut wie jedes Setting abbilden lässt.

[Lord Verminaard]

Flott, cinematisch, weniger trivial auf Regelseite als Savage Worlds? Easy to learn, hard to master?

D&D4.

Die anderen hier empfohlenen Systeme sind ja eher noch trivialer als SW, was ja auch gewollt ist, weil eben der erzählspielerische Ansatz im Vordergrund steht. Bzw. im Fall von Ubiquity stehen soll.

[Weltengeist]

Die anderen hier empfohlenen Systeme sind ja eher noch trivialer als SW, was ja auch gewollt ist, weil eben der erzählspielerische Ansatz im Vordergrund steht. Bzw. im Fall von Ubiquity stehen soll.

Bei Ubiquity gebe ich dir Recht, bei RQ6 / Legend eher nicht.

[Sid]

Je nachdem wie entscheidend das Ausspielen von sozialen Schwierigkeiten ist, ist Ubiquity da eher nicht zu empfehlen.

Zudem können Spieler, die nicht kämpfen können, in Kampfsituationen nicht so einfach rocken wie etwa bei Fate (kreieren von Aspekten für Szenen)
oder Savage Words (Shaken durch soziale Angriffe, Tricks) Die beiden Systeme inspirieren schon allein durch ihre Mechanik zum Teamwork.

Cortex+ fand ich sehr schön, es ist genau wie PDQ# etwas für Spieler die gern ein bisschen um die Ecke denken und Szenen in gewissem Maße
selbst mitgestalten wollen. Fate ist übrigens im Spielspaß durch Szenengestaltung Großmeister. Daran muss man sich aber erstmal gewöhnen.
Es überfordert manchmal ungeübte Spieler und macht dann keinen Spaß. (Vorerst)
Hast du ein paar Spieler dabei, die sich eher "bespielen" lassen, wird denen das generell nicht so riesig Freude bereiten.

Burgen und Backwaren und die w6 Freunde sind wirklich einen Blick wert. (und kostenlos)
Man lasse sich nicht von 1of3s Titelwahl täuschen. Das Regelwerk macht wofür es gedacht ist ziemlich gut und betreibt kein Etikettenschwindel wie etwa Itras By.

[condor]

DSA4! 

OK, im Ernst: Ich werf mal noch "Barbarians of Lemuria" in den Ring. Vier Attribute, vier Kampffertigkeiten und vier(+) Karrieren, die den Platz von Skills einnehmen - sparsam und gut.

Mit der Adaption "Honor + Intrigue" für Mantel-und-Degen-Settings kommt da sogar taktische Tiefe rein, obwohl es viel darum geht, die Dinge möglichst "flashy" zu erledigen.

[Boba Fett]

Wie wäre es denn mit dem Pirates Regelwerk von Savage Worlds?

http://rpg.drivethrustuff.com/product/28614/Pirates-of-the-Spanish-Main-RPG?term=Pirates+savage+worlds&it=1

Damit lässt sich auch siebte See spielen...

[killedcat]

D&D Gamma World. D&D4-Regeln nochmals kräftigst verschlankt und auf schnellen, unkomplizierten und taktischen Spaß optimiert. Das empfehle ich jetzt wirklich nicht, weil ich es in meiner Signatur habe, sondern weil es auf die Anforderungen passt wie die Faust aufs Auge.

Wenn der Rollenspiel-Aspekt vernachlässigbar ist, kann ich auch Iron Kingdoms empfehlen. Das Ding ist mehr oder weniger ein Skirmish-Spiel, das als Tabletop schon seit Jahren erprobt und optimiert ist. Ist immerhin diesjähriges Regelwerk des Jahres bei den Ennies (was zugegebenermaßen nur als Publikumspreis erklärbar ist).

[Haukrinn]

PDQ fällt da denke ich komplett raus. Ubiquity wäre jetzt auch meine Empfehlung, Reign wäre vielleicht auch einen Blick wert.

[alexandro]

Cortex+ ist nicht wirklich flott, es löst erzählerisch auf und der Fokus auf die Beschreibung (und das Nutzen der Traits) verschlingt schon etwas Zeit (was durchaus im Sinne des Spiels ist, aber es braucht halt). Es erfordert außerdem etwas Disziplin von Seiten der Spieler und der Spielleiters.

Reign/ORE ist relativ schnell.
Herowars (bekommt man für 'nen Appel und 'nen Ei bei ebay) hat ein sehr simples, aber trotzdem erzählerisch anspruchsvolles System.
Thousand Suns (SciFi) und Shadow, Sword & Spell (Fantasy) verwenden das selbe Grundsystem, welches ebenfalls sehr flott ist.

[Alrik Normalpaktier]

Ich hab die Neuauflage von 7th Sea gebackt, allerdings ohne die alte je genug gespielt zu haben, um ein Gefühl für ihre Schwächen zu entwickeln. Inzwischen ist das .PDF da.
Hat das jemand von euch schon angesehen und wie ist euer erster Eindruck? Sind die früheren Schwächen tatsächlich ausgebügelt wie angekündigt?

[1of3]

Wahrscheinlich suchst du dieses Thema bzw. den Kanal:
http://www.tanelorn.net/index.php/topic,96050

[Alrik Normalpaktier]

Ja! Danke!

[Ludovico]

Wenn ihr Mantel und Degen spielen wollt, dann würde ich auch die Finger von Ubiquity lassen. Das Schadenssystem passt nicht gut dazu meiner Meinung nach.

Ansonsten kann ich es empfehlen. Es ist einfach, intuitiv und bietet genügend Möglichkeiten und Situationen, um nicht als Leichtgewicht dazustehen.

Im Gegensatz zu Sids Behauptung können auch Charaktere, die nicht gut kämpfen können, in Kampfsituationen etwas bewegen aufgrund der Teamwork-Regelungen.

Aber es wurden ja noch viele andere interessante und gute Systeme genannt.

Die Frage ist halt, was ihr genau sucht.

Wenn es noch etwas richtig nettes und auch triviales sein darf: Atomic Highway - Mad Max meets Fallout