Wo ist denn da der Streukreis, wenn gezielte Schüsse nur vom Körper weg streuen?
Der wird aus Vereinfachungsgründen hinten runter fallen lassen.
Man ignoriert da aber wenigstens den kleinen Sonderfall und macht ihn nicht zum regelmäßig eintretenden Ereignis, wie das bei SaWo immer mehr der Fall ist, je größer die Deckungsabzüge werden.
Und wie ist es dann, wenn nur der Oberkörper zu sehen ist? Muss ich dann oberer Torso, beide Arme und Kopf gleichzeitig als gezieltes Ziel ansagen (wie auch immer das berechnet wird), oder muss ich das gesamte Ziel ins Visier nehmen und habe dann eine 50:50-Chance die Deckung zu treffen. Beides nicht besonders befriedigend.
Ist das bei SaWo anders?
Deckung sicher umgehen lässt sich nur durch gezieltes Schießen auf einzelne Körperteile, egal, was sonst noch zu sehen ist.
Leichte Deckung bringt bei SaWo weniger, das ist alles.
Du gehst davon aus, dass das Ziel hinter der Deckung unbeweglich bleibt. Das muss nicht zwingend der Fall sein (Bewegung unter 2m^2 wird ja auf der Battlemap abstrahiert behandelt), insofern weiß man nicht notwendigerweise, welcher Teil des Gegners gerade aus der Deckung lugt.
Das ist nur der Fall, wenn der Gegner explizit ansagt, dass er in einer bestimmten Position verharrt, oder wenn die Natur der Deckung nur eine bestimmte Art zulässt, sich dahinter zu verstecken (z.B. Laternenmast oder Parkbank).
Wenn man nicht weiß, welcher Teil des Gegners gerade rausguckt, wie bestimme ich dann, was ich überhaupt gezielt angreifen kann?
Kann man beliebige Körperteile zum Ziel erklären?
Nein, was rausschaut, bestimmt der Gegner durch seine jeweilige Handlung. Wer z.B. mit einem Gewehr aus einer Linksdeckung heraus schießt, exponiert Kopf, Waffe und rechten Arm, die anderen Körperteile aber nie.
Und regelseitig unterscheidet SaWo genau, ob man sich wieder komplett in Deckung zurück zieht oder an der Deckungskante verharrt.
Wer sich nach dem Angriff nicht explizit wieder hinter die Deckung bewegt, ist weiter exponiert, wenn der Gegner an der Reihe ist.
Da Zielen und Schießen fast simultan erfolgt, und es auch keine so großen Unterschiede in der Abzügen gibt, ist es relativ egal, auf was der Schütze jetzt eigentlich geschossen hat, ob das sein ursprüngliches Ziel war, und wann und wie das Ziel jetzt genau die Deckung verlassen hat. Das macht weder für die Spielregeln, noch für die Fiktion, einen signifikanten Unterschied (aber bei GURPS-Spielern rede ich da wahrscheinlich gegen eine Wand - das System ist ja voll von Regeln, welche den Spieler zwingen Dinge anzusagen, welche weder für die Regeln noch für die Fiktion einen Unterschied machen).
Für die Fiktion macht es einen großen Unterschied, ob es Absichtserklärungen gibt.
Da tut sich SaWo keinen Gefallen mit seinen Teilabstraktionen, während andere Sachen ganz genau "kontrolliert" bzw. sehr konkret beschrieben werden. Mir erschwert das die Vorstellung, was da nun genau passiert, wenn ich erst mal auf das Ergebnis warten muss und mir dann obendrauf noch mehrere Varianten zur Auswahl stehen.
Für GURPS darfst du gerne mal ein paar Beispiele nennen.