Autor Thema: Leave it to the Authorities - Spieler schieben "Arbeit" auf Polizei usw. ab  (Gelesen 11188 mal)

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Offline Maarzan

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Daher ja meine oben angeklungene Lösung:
Keine dahergelaufenen Nichtskönner spielen  :)

Da sind wir uns wohl weitgehend einig. (wobei ich halt kleine(re) Leute - kleine(re) Probleme) auch für eine gleichwertige, und meinem Geschmack sogar näher stehende Lösung halte.
Aber spätestens beim "dahergelaufen" sollte das passen.

Nur habe ich schon zu viel und mehrheitliches anderes gesehen um da optimistisch zu sein.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

ErikErikson

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Da sind wir uns wohl weitgehend einig. (wobei ich halt kleine(re) Leute - kleine(re) Probleme) auch für eine gleichwertige, und meinem Geschmack sogar näher stehende Lösung halte.
Aber spätestens beim "dahergelaufen" sollte das passen.

Nur habe ich schon zu viel und mehrheitliches anderes gesehen um da optimistisch zu sein.

Mir ist nicht klar, wie das gehen soll. Ich habe schon häufig Gruppen gesehen, wo jeder einen bestimmten Charakter spielen wollte. Themengruppe kommen meiner Erfahrung nach nur schwer zustande. Diese bunte Gruppe ist nun nicht sinnvoll unter einen Hut zu bringen, weshalb man auf die klassische "Treffen in der Taverne" Situation zurückgreift. Gespielt werden sollen natürlich oft eine vielzahl Abenteuer in unterschiedlichen Gegenden. Und begonnen wird auf niedriger Stufe, damit man sich seine Aufstiege auch verdient, und das spannende Stufe 1-5 Spiel nicht verpasst.  Daher hat man die Situation, das eine Bande inkompetenter Herumtreiber diverse wichtige Aufträge bekommt.

Das ist das Klischee des Rollenspiels, und wie alle Klischees ist es schwer loszuwerden. Ich persönlich wüsste nicht, wie man das klassische Fantasy-Rollenspiel davon befreien könnte.

Offline YY

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Ich persönlich wüsste nicht, wie man das klassische Fantasy-Rollenspiel davon befreien könnte.

Hast du doch selbst schon ausgeführt.

Wer bei bekannter und praxisnaher Lösung auf deren Anwendung verzichtet, will es nicht anders  :P :)
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Eulenspiegel

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Wenn man ein Heldenepos spielt, sollte man natürlich keine Nichts-Könner spielen.

Wenn man dagegen Horror spielt, dann wird der Spielspaß häufig genau dadurch gezogen, dass die Protagonisten Durchschnittspersonen sind, mit denen man sich besonders gut identifizieren kann. Und dass die Personen gegen ihren Willen in Sachen hineingezogen werden, die zu hoch für sie sind.

Auch Survival macht hauptsächlich dann Spaß, wenn man kein Profi ist, der im Wald sowieso locker überleben kann. Das Survival-Feeling rührt ja meistens daher, dass man versucht, irgendwo zu überleben, obwohl man darin nicht ausgebildet ist.

Offline nobody@home

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Mir ist nicht klar, wie das gehen soll. Ich habe schon häufig Gruppen gesehen, wo jeder einen bestimmten Charakter spielen wollte. Themengruppe kommen meiner Erfahrung nach nur schwer zustande.

Das liegt mMn in erster Linie daran, daß bei der traditionellen Klischee-Charaktererschaffung jeder Spieler ohne irgendwelche Vorgaben oder Absprachen -- und am besten noch im einzelnen stillen Kämmerlein anstelle von wenigstens am selben Tisch -- seinen ganz eigenen Charakter praktisch im Vakuum baut und dann schweigend als ganz selbstverständlich voraussetzt, daß man sich dann zurücklehnen und dem SL beim verzweifelten Versuch, aus dem resultierenden Chaos-Mix zumindest ansatzweise so etwas wie ein Team zu machen, gemütlich zugucken kann.

Daß man das auch anders machen kann, scheint offensichtlich, wenn man die Alternativen erst mal kennengelernt oder sich zumindest mal bewußt Gedanken zum Thema gemacht hat -- nur, so weit muß man auch erst mal kommen, sonst steckt man schnell in der Massenträgheit des "kennen wir halt nur so" fest.

ErikErikson

  • Gast
Das liegt mMn in erster Linie daran, daß bei der traditionellen Klischee-Charaktererschaffung jeder Spieler ohne irgendwelche Vorgaben oder Absprachen -- und am besten noch im einzelnen stillen Kämmerlein anstelle von wenigstens am selben Tisch -- seinen ganz eigenen Charakter praktisch im Vakuum baut und dann schweigend als ganz selbstverständlich voraussetzt, daß man sich dann zurücklehnen und dem SL beim verzweifelten Versuch, aus dem resultierenden Chaos-Mix zumindest ansatzweise so etwas wie ein Team zu machen, gemütlich zugucken kann.

Daß man das auch anders machen kann, scheint offensichtlich, wenn man die Alternativen erst mal kennengelernt oder sich zumindest mal bewußt Gedanken zum Thema gemacht hat -- nur, so weit muß man auch erst mal kommen, sonst steckt man schnell in der Massenträgheit des "kennen wir halt nur so" fest.

Dazu kann ich nichts sagen, ich spiele nur Cthulhu, das eigene Traditionen hat. Wen nic hFantasy gespielt habe, war es jedenfals quasi unmöglich, das aus den Spielern rauszukriegen, und ich habs ernsthaft versucht. Daher ist mM dazu: wie YY es sagt, die Leute wollen es so.

Offline Maarzan

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Mir ist nicht klar, wie das gehen soll. Ich habe schon häufig Gruppen gesehen, wo jeder einen bestimmten Charakter spielen wollte. Themengruppe kommen meiner Erfahrung nach nur schwer zustande. Diese bunte Gruppe ist nun nicht sinnvoll unter einen Hut zu bringen, weshalb man auf die klassische "Treffen in der Taverne" Situation zurückgreift. Gespielt werden sollen natürlich oft eine vielzahl Abenteuer in unterschiedlichen Gegenden. Und begonnen wird auf niedriger Stufe, damit man sich seine Aufstiege auch verdient, und das spannende Stufe 1-5 Spiel nicht verpasst.  Daher hat man die Situation, das eine Bande inkompetenter Herumtreiber diverse wichtige Aufträge bekommt.

Das ist das Klischee des Rollenspiels, und wie alle Klischees ist es schwer loszuwerden. Ich persönlich wüsste nicht, wie man das klassische Fantasy-Rollenspiel davon befreien könnte.

Diese Problematik meinte ich auch mit:
"Nur habe ich schon zu viel und mehrheitliches anderes gesehen um da optimistisch zu sein".

Meine Meinung dazu ist: wer später alle Freiheiten haben will, muss eben auch vorher entsprechend seine Hausaufgaben machen. Das heißt für den Spielleiter vorher entsprechende passende Überlegungen und Vorgaben machen und für den Spieler passende Charaktere bauen. Oder eben hinnehmen, dass die eine oder andere Runde daneben geht.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline OldSam

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Auch Survival macht hauptsächlich dann Spaß, wenn man kein Profi ist, der im Wald sowieso locker überleben kann. Das Survival-Feeling rührt ja meistens daher, dass man versucht, irgendwo zu überleben, obwohl man darin nicht ausgebildet ist.

Genau oder die andere klassische Variante wäre man hat zwar gute Survival-Kenntnisse, aber die zur Verfügung stehende Ausrüstung ist sehr schlecht und/oder die Umstände sind entsprechend schwierig. In jedem Fall muss irgendeine Form von deutlicher "Ressourcen-Knappheit" vorliegen (im allgemeinen Sinne), weil ja in der Tat z.B. ein Survival-Erfahrener mit Ausrüstung im Herbst im deutschen Mittelgebirge kein Abenteuer zu bestehen hat, sondern quasi ein lockeres Training absolviert... Wenn man es hinkriegt, dass die Profis viel improvisieren und sich stark durchkämpfen müssen kann sowas aber sehr spannend sein, z.B. so etwas wie im Winter hinter feindlichen Linien verschollen.

« Letzte Änderung: 19.10.2016 | 22:37 von OldSam »