Sicherlich brauchst du für eine Eigenbau-Welt, die du nur für die eigene Runde erschaffst, keine komplette Weltgeschichte inklusive Schöpfungsmythos. Ich persönlich liebe so was und habe mir bestimmt ein Dutzend ausgedacht und ein oder zwei auch mal niedergeschrieben, ohne dass ich je in diesen Welten gespielt hätte. Aber gerade am Anfang kann man so was den Spielern eh nicht vermitteln.
Es ist überhaupt kein Problem, erstmal ohne anzufangen bzw. allenfalls einen Namen für ein, zwei Götter zu haben, ohne schon einen Kult, eine Kirche, Gesetze, Mythen usw. auszuarbeiten. So was kann dann nach und nach kommen. Du kannst auch die Spieler nach Ideen und Input fragen. Wenn du es ihnen erlaubst, können sie bereits in den Vorgeschichten ihrer Charaktere Details zu deiner Welt hinzuerfinden. Gleiches gilt auch für den geschichtlichen Hintergrund der Welt (Evolution im biologischen Sinne hingegen halte ich für überflüssig).
Wovon ich abraten würde, ist, wie du schreibst, zu sagen, den Leuten ist es einfach egal. Erstens finde ich das unglaubwürdig. Und zweitens schneidest du dir eine Möglichkeit ab, deiner Spielwelt auf die Dauer zusätzliche Tiefe und zusätzliches Flair zu verleihen. Es sei denn, du willst einen Messias auftauchen lassen, der das desinteressierte Volk aus seiner Lethargie wachrütteln wird... (Aber selbst dann würde ich es mir nicht nehmen lassen, ein paar korrupte Pfaffen einer dekadent gewordenen Kirche als Gegenspieler einzubringen...)