Autor Thema: Battletech/Mechwarrior - Erzählt mir eure Kampagnen  (Gelesen 889 mal)

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Offline Vash the stampede

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Heya!

Ich habe eigentlich überhaupt keine Zeit dafür, aber dennoch fuchse ich mich gerade in Battletech rein. Und in sofern interessiert mich, welche Kampagnen ihr so gespielt habt. Vor allem, wenn es eine Kombination aus Rollenspiel und Kriegsspiel war.

Also: Was war die Ausgangslage? Welche Regel habt ihr verwendet? Wie ist es spielerisch gelaufen? Und was ist inhaltlich passiert?
Machen
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Offline Maarzan

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Re: Battletech/Mechwarrior - Erzählt mir eure Kampagnen
« Antwort #1 am: 23.08.2022 | 17:28 »
Wir waren eine (unterfinanzierte) Steiner-Reserveeinheit. Zwischen Mangel und Bürokratie ging es um Risikovermeidung und Worklifebalance-Optimierung  ohne zu sehr in irgendeine Richtung aufzufallen (ja nicht zu den Fronteinheiten, aber auch keine Entlassung riskieren).
Die inoffizielle Erfolgswährung war dann Sonderurlaub wegen irgendeiner (meist eher unverdienten  8)) Belobigung.
Ich schätze die moderne Variante davon wäre wohl MyLifeWithColonel.  >;D

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Offline caranfang

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Re: Battletech/Mechwarrior - Erzählt mir eure Kampagnen
« Antwort #2 am: 23.08.2022 | 17:49 »
Das ist leider viel zu lange her. Wir haben eine Mischung aus MW1 und MW2 benutzt und einige interessante Abenteuer im Dienste Haus Steiners erlebt.

Offline Outsider

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Re: Battletech/Mechwarrior - Erzählt mir eure Kampagnen
« Antwort #3 am: 23.08.2022 | 22:54 »
Wir haben nach den "A time of War" Regeln gespielt, vorher viel das Tabletop und es gab eine Mischung aus Rollenspiel nach AtoW und die Kämpfe dann auf den Hexmatten des Tebletops. Letzteres hat nicht so gut geklappt, weil das Brettspiel die spielerische Freiheit doch arg einschränkte.

Eine kleine Kampagne an die ich mich erinnern kann, weil ich sie geleitet habe drehte sich um irgendeinen Hausunabhängigen Wüstenplaneten. War mal ein Industriestandort jetzt aber mehr auf dem absteigenden Ast und es wurde versucht das was an Landwirtschaft möglich war auszubauen.

Die SC waren Mechkrieger des herrschenden Barons und in der größten Stadt des Planeten stationiert. Angegliedert an die Stadt war ein riesiger Stausee, der die einzige sichere Wasserquelle war und für die Stromerzeugung genutzt wurde.

Eines Tages dann wird Alarm gegeben, weil am Rande der Radarreichweite, hinter dem Stausee ein Flugobjekt oder ein Meteorit runtergegangen ist und die SC werden zur Aufklärung rausgeschickt.

Am Einschlagsort müssen sie dann feststellen, dass das Objekt ein Snowball "Reentry Vehicle" war. Faktisch eine Einmallandekapsel um Mechs aus dem Orbit abzusetzen. Es kommt wie es kommen muss, keine Mechs mehr zu sehen nur Spuren einer Aufklärungslanze und die SC nehmen die Verfolgung auf um zu sehen wer das ist und warum sie gelandet sind. Es ist natürlich eine Falle, aber die SC können die Lanze niederringen nur um einen verstümmelten Funkspruch aus der Stadt zu empfangen das weitere ReVe´s gelandet sind und die Stadt angegriffen wird.

Es entspannt sich eine typische "Partisanen" Situation. SC in der Unterzahl müssen gegen eine Kurita Invasion ankämpfen um ihre Haut zu retten. Dreh und Angelpunkt ist natürlich der Stausee, wer den Kontrolliert, kontrolliert den Sektor. So gab es eine Mischung aus Spionage, Hit and Run Gefechten, Sabotage und gezielte Attentate usw. die Spieler als Underdogs und letzte Rettung des Planeten und der Familie des Barons. Immer unter Druck durch schwindende Ressourcen und wer hat Kurita eigentlich gesagt wo sie zuschlagen müssen und wann, wer spielt falsch und was will Kurita eigentlich auf dem Planeten (alte Industrietechnik bergen die Lost Tech enthalten soll).

Das war es so im groben.

Ausgangslage: SC in Unterzahl mit besserer Ortskenntnis, besserer Unterstützung durch die Bevölkerung gegen einen Kurita Stoßtrupp

Regeln: "A time of War"

Was ist spielerisch gelaufen: die ganze Bandbreite des Regelwerks an Charakterspiel, Planung, Gefechten usw.

Was ist inhaltlich passiert: siehe oben :D
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Offline Boba Fett

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Re: Battletech/Mechwarrior - Erzählt mir eure Kampagnen
« Antwort #4 am: 24.08.2022 | 08:02 »
Wir haben in der letzten Kampagne vor Jahren eine Sandbox gespielt, in der wir frische "Noobs" waren, die nach Ausbildung / Akademie schlußendlich bei einer Söldnereinheit landeten, die einen Vertrag mit Steiner am Kurita Raum hatte. Gespielt wurde nach den MW2 (deutsch) Regeln und den classic BT Regeln.

Wir hatten allerdings keine Battlemechs, bekamen vor Ort einen Panzer und den "Überprüft mal diese Region", wobei die riesig war und der Auftrag so unspezifisch, wie er sich anhörte.
Kaum waren wir weg, wurde unser HQ angegriffen und musste verlegt werden, wohin war uns unbekannt und Funkverbindung war abgerissen...
Los ging die Irrfahrt durch die Einöde.
Letztendlich stießen wir zweimal auf Feinkontakt, beim ersten hatten wir einen leichten Mech durch Rammen zu Fall gebracht, was unseren Panzer mehr beschädigte als den Mech und beim zweiten Mal haben wir einen leichten Mech (Wespe) in eine Falle gelockt und ausgeschaltet, konnten ihn aber nicht bergen. Er wurde dann vom Gegner geborgen.

Irgendwann haben wir ein Sternenbund-Depot gefunden, haben wie aufgeregte Kinder zu Weihnachten am Öffnungsmechanismus eines Tores gepfuscht und sind dann durch das verlassene und völlig leere Depot gefahren. Das war nicht mal unbekannt (warum nutzt man es dann nicht als HQ?)...

Ansonsten verbrachten wir die Fahrt mit endloser Langeweile durch trostlose Steppen und Canyons. Wir haben einmal den Panzer verlassen, nach mehrtägiger Herumraterei, und beschlossen, eine Bergkuppe zu erklimmen, um einen Überblick zu bekommen. Panzer versteckt, hochgeklettert, keine nennenswerten Infos vom Spielleiter erhalten, heruntergekommen und festgestellt, dass der Panzer geklaut worden war. Also ging es zu Fuß weiter, bis wir aus SpL Gnade einen Stützpunkt des Sternenbundes fanden, in dem noch Zeugs (das meiste verrottet) zu finden war. Das einzige funktionierende war ... ein Panzer.
Damit haben wir dann irgendwann sogar unser HQ (nach cirka 10-12 Spielsitzungen [vielleicht waren es auch nur 5-6, aber es fühlte sich endlos an] Irrfahrt) gefunden, Bericht erstattet.
Der nächste Auftrag war dann: Gelände erkunden.

Da ist die Kampagne dann eingeschlafen...
Ich habe nur ein einziges mal etwas so frustrierendes gespielt. (Das eine Mal war meine allererste Rollenspielerfahrung (und das mit DSA1 und dem keilwirtshausabeteuer))

Fazit des Versuches, mit einem Spielleiter, mit dem wir aus der Erinnerung heraus in den frühen 90ern ja so viel Spaß hatten, noch mal ein Revival zu starten und wie in alten Zeiten zu spielen:
1. Erinnerungen verklären,
2. Manche Spielleiter spielen immer noch so wie damals, weil sie 30 Jahre Rollenspielentwicklung nicht mittbekommen haben und deswegen immer noch wie früher spielen und das "wie früher" muss nicht unbedingt so sein, wie man es in Erinnerung hat - und "wie früher" muss auch nicht "gut" sein.
3. Ich behaupte nicht, dass wir damals besser waren. Und inzwischen bin ich ziemlich sicher, dass wir ganz viel damaligen Frust einfach verdrängt haben. Auch den selbst erzeugten.
« Letzte Änderung: 24.08.2022 | 08:12 von Boba Fett »
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Offline ghoul

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Re: Battletech/Mechwarrior - Erzählt mir eure Kampagnen
« Antwort #5 am: 24.08.2022 | 08:10 »
@Boba: Da blutet einem ja das Öl aus dem Maschinenherz!  :'(
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Zitat
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Offline Boba Fett

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Re: Battletech/Mechwarrior - Erzählt mir eure Kampagnen
« Antwort #6 am: 24.08.2022 | 08:17 »
@Boba: Da blutet einem ja das Öl aus dem Maschinenherz!  :'(
Ach, wir hatten auch nette Momente, zum Beispiel als wir mit dem Panzer die Wespe von hinten angegriffen haben.
Volle Fahrt, mehrfach Schiessen, nie treffen und dann in die Beine rammen und weiter gehts. Wespe stürzt, alles jubelt (am Tisch), klopft dem Piloten auf die Schulter, der wendet, Wespe steht wieder auf, Jubeln erstirbt. Das war schon geil.
Da reden die Beteiligten auch heute noch drüber (über den geklauten Panzer auch, aber das hat dann eher Monty Python Komik im Tonfall...).

Und die endlose Langeweile dazwischen ist ja auch nicht mal unrealistisch... Frustration ist nicht unrealistisch. Aber wir spielen nun mal, um Eskapismus zu betreiben und nicht um uns am Spieltisch auch noch zu frustrieren (ich jedenfalls nicht).

Aber im Nachhinein waren die "netten Elemente" durch Spieleraktionen induziert und nicht vom Spielleiter. Und das war schade, denn wir hatten 4 hochmotivierte Leute am Tisch.
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Offline Vash the stampede

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Re: Battletech/Mechwarrior - Erzählt mir eure Kampagnen
« Antwort #7 am: 24.08.2022 | 08:40 »
@Outsider. Sehr cool. Merci.

@Boba. Aua. Ja, das klingt in Summe nicht spannend oder spassig, selbst wenn es seine Momente hatte.
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Offline Boba Fett

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Re: Battletech/Mechwarrior - Erzählt mir eure Kampagnen
« Antwort #8 am: 24.08.2022 | 08:52 »
Andere Kampagne, die fand Ende der 80er, Anfang der 90er statt. Deswegen ist das Gedächtnis sehr ungenau und auch viel "verklärt".
Auch wieder Söldner, der selbe Spielleiter,...
Die Charaktere kommen nach einigen misslungenen Einsätzen (der SpL ist halt Battletech-Crack und spielt das Brettspiel eben auch viel, da haben Casual Gamer taktisch kaum eine Chance und so sahen die Resultate der Missonen auch aus. Damals haben wir uns eben nichts geschenkt...) zu einer "Plünderer-Einheit". (Name mir heute nicht mehr bekannt, weiss nicht, ob das eine aus dem Kanon war oder selbst ausgedacht.)
Die war lose organisiert, jeder der will, kämpft in den zugewiesenen Einsätzen mit, Bezahlung gibt es nicht, am Ende teilt man die Beute (Mechs / Mechteile) auf oder streitet sich drüber...
So sahen die Mechs dann auch aus, zusammengestückelt aus Teilen anderer Mechs, mit endlos vielen Abzügen, weil nichts zusammenpasste. Losttech halt.
Das war auch teilweise frustrierend, insbesondere weil man am Raubzug nicht teilnahm, wenn man mal den Spieltermin nicht konnte und dann auch keine Beute bekam.
Andererseits war es ein sehr geiles Losttech Gefühl, dass die Mechs in der Einheit nach und nach immer mehr zusammengestückelt aussahen und auch so funktionierten.
Irgendwann dann haben wir mal einen guten Mech erbeutet, den in den Hangar gestellt und dann rausgekriegt, dass es eine gute Technik ist, immer mit allen auf einen einzeln stehenden, den dann separieren, dezimieren und erbeuten und ab in den Hangar bis jeder einen "guten" hatte. Die alten Schrottmühlen dann gegen Ersatzteile tauschen und die Beute wieder aufpeppeln... Dann gaaaaanz schnell die Einheit verlassen und sich eine ordentliche Söldnertruppe suchen.
Inzwischen hatten wir auch die Skills dafür. Leider ist auch diese Kampagne kurz danach eingeschlafen... Es war dann auch kein Losttech mehr.

Ich weiss noch, dass ich damals einen Shadow Hawk pilotierte.  Und ich meine, der erbeutete Mech war ein Battlemaster.
Und ich kann mich daran erinnern, dass man die Beute auf dem Schlachtfeld markieren konnte, dann kam die Salvage Crew und sammelte ein und verteilte auf die jeweiligen Lanzen. Sicherheitshalber nahm man alles mit, was man tragen konnte. Danach ging das tauschen los. Habe Medium Laser, suche Beinaktivator eines Shadowhawks.
« Letzte Änderung: 24.08.2022 | 08:57 von Boba Fett »
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Re: Battletech/Mechwarrior - Erzählt mir eure Kampagnen
« Antwort #9 am: 24.08.2022 | 10:59 »
Eine weitere Kampagne an die ich mich grob erinnern kann (als Spieler nicht SL) spielte auf der Arena-Welt Solaris VII.

Das war aber mehr eine lose Abfolge von Kämpfen nach den Battletech Regeln in denen die Spieler sich als Gladiatoren einen Namen machen sollten. Das Ganze war in Zwischenspielen aufgelockert mit den üblichen Intrigen "Hey wollt ihr euch ein paar extra Credits verdienen? Verliert euren nächsten Kampf nach 15 Minuten usw."

Hier hat sich aber gezeigt, dass die Battletech Regeln (ich glaube wir hatten zu der Zeit nur das Grundspiel) extreme Schwierigkeiten damit hatten Spiele zu balancen bei denen die Tonnage unausgeglichen war. Das war insgesamt zu statisch. Um einfach auf den einen Glückstreffer zu hoffen passierte dieser zu selten. Der SL war Fan der Battletech-Romane die Dynamik dieser Geschichten und Kämpfe daraus ließ sich aber mit dem Tabletop nicht abbilden.

Wir haben das nicht lange gespielt und sind danach dann zum Rollenspiel gewechselt.
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Offline Prisma

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Re: Battletech/Mechwarrior - Erzählt mir eure Kampagnen
« Antwort #10 am: 4.09.2022 | 17:18 »
Ich weiß, ich komme zu spät zur Party...

Ich fasse dies sehr oberflächlich zusammen:

Die Prämisse meiner Mechwarrior-Kampagne war die Führung eines Guerillakrieges. Die Kampagne war gegen Ende 3049 angesetzt und die Clans waren in der Inneren Sphäre noch unbekannt. Die Charaktere waren Teil einer regulären Hauseinheit und würden im zweiten Drittel der Kampagne auf Clan Geisterbär treffen. Ein vermeintlich langweiliger Garnisonsdienst würde sich schlagartig in einen Guerillakrieg mit vielen harten Entscheidungen gegen die unbekannten Invasoren verwandeln.

Die Charaktere waren Absolventen einer Eliteakademie Haus Kuritas. Die Gruppe (jedenfalls die letzte Gruppe mit der ich die Kampagne spielte) bestand aus einer Adeligen, dem befreundeten Sohn des Majordomus ihres Hauses, einem Charakter mit ISA-Hintergrund (Geheimdienst, für jene die Battletech nicht so gut kennen) und einem Charakter mit einem Comstar Hintergrund. Die Kampagne begann mit einer Mordintrige, die sich über das erste Drittel hinzog. Das Komplott begann in der Abschlusswoche der Akademie. Dieses schwebte im Lauf der Kampagne immer mit und konnte Stück für Stück von den SC aufgeklärt werden, während sie ihre regulären Aufgaben als Mechpiloten erfüllten.

Die Charaktere wurden nach ihrem Abschluss einer VSDK-Mechkompanie des Draconis Kombinats zugeteilt, welches Garnisonsdienst auf einem Rasalhague Planeten leisten sollte. Die Charaktere stellten die Scoutlanze. Die politische Situation hatte ich wie folgt definiert: Haus Kurita hatte den Grenzplaneten an Rasalhague übergeben, sich aber im Austausch von Schürfrechten verpflichtet für zwei Jahre militärischen Schutz zu leisten.

Ich hatte die Kompanie als Teil des zweiten Battallions, des 10. Pesht Regiments, sehr detailliert aufgebaut und tief im Setting verankert. Es gab Namen, Bilder und Hintergründe für so ziemliche jede Person, Inventarlisten für so ziemlich alles, vom Battlemech, Fahrzeug, bis zur Anzahl und Art verfügbarer Munition, Ersatzteile und Tonnen Panzerung. Auch die Soldaten der zwei Infantriezüge waren namentlich aufgelistet. Dazu hatte ich so einige Eastereggs für Kenner eingestreut. Mir war es sehr wichtig, dass die NSCs glaubwürdige Personen mit Ecken und Kanten, persönlichen Vorteilen und Problemen waren. Dies war dem Gefühl Teil dieser Einheit zu sein sehr förderlich und sorgte mit der Zeit für eine Bindung zwischen den Spielern und diesen fiktiven Figuren. Im Prinzip hatte ich von der Gruppendynamik der Mechpiloten so etwas wie Top Gun im Sinn. So war es für die Spieler umso schmerzhafter, wenn die NPCs im Gefecht oder aus anderen Gründen starben – zum Beispiel bei einem Mordanschlag der eigentlich ihnen galt.

Schon auf dem Flug zum Planeten wurde klar dass sich mindestens ein Attentäter/Saboteur an Bord war. Auf dem Planeten angekommen, bekamen die Mitglieder der Kompanie erst einmal die Kurita feindliche Stimmung der Bevölkerung zu spüren. Hier lief das Mordkomplott zu neuen Höhen auf, es gab mehrere Anschläge und immer wieder Drama pur. Letztlich wurde ein Verräter innerhalb der Einheit identifiziert und zur Strecke gebracht. Ein anderes Ziel wurde mit den Scoutmechs in die tiefste Wildnis verfolgt.

Diese Hetzjagd dauerte etwa 22 Stunden. Ihr Ziel ärgerte die SC immer wieder mit Störsendern, an Kommunikation war nicht zu denken. Doch als es zur finalen Konfrontation kam, stellte sich heraus, dass eine unbekannte Macht die Hauptstadt überfallen hatte. Abgesehen von einigen wenigen Flüchtlingen war die übrige Kompanie beim ersten Angriff zerquetscht worden. (Ich hatte Clan Geisterbär mit einem Trinärstern (15 Mechs) angreifen lassen.)

Von nun an hatten die SC einen Guerillakrieg gegen einen ihnen unbekannten Feind mit seltsamen Hochtechnologie-Mechs zu führen. Da gab es eine Menge schwerer Entscheidungen zu treffen und Konsequenzen zu ertragen. Überlebende und Güter wurden zusammengekratzt. Manche mussten befreit werden. Ziele wurden ermittelt, schmerzhafte Nadelstiche geplant. Im Prinzip wechselte die Kampagne hier in den absoluten Sandboxmodus.

Alles musste erkämpft, gefunden, gelootet oder irgendwie beschafft werden. Ich hatte auch einige Goodies auf der Karte versteckt. Nein, kein typisches verstecktes Sternenbunddepot, dies war mir zu klassisch. Das wertvollste Goddie war ein abgestürztes Davion-Landungsschiff, welches schon seit 20 Jahren im Dschungel verschwunden war und noch ein paar Mechs enthielt. Na gut, also irgendwie doch ein Depot. :)

Ich habe die Kampagne bisher mit zwei Gruppen geleitet. Die erste Gruppe hat Mechwarrior 3rd Ed. gespielt und die zweite Mechwarrior 2nd Ed. Für Mech- und Fahrzeugkämpfe haben wir die Tabletop-Regeln benutzt.
Die erste Gruppe lockte die Geisterbären mit dem Versprechen einer Entscheidungsschlacht in eine böse Falle. Mit der zweiten Gruppe habe ich leider nicht so weit spielen können. Sie standen kurz vor dem Angriff der Geisterbären, doch ich konnte aus Zeitgründen nicht mehr weitermachen, was ich extrem bedaure. Beide Kampagnen wurden von den jeweiligen Gruppen sehr genossen. Manchmal schwelgen wir noch in Erinnerungen.
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Re: Battletech/Mechwarrior - Erzählt mir eure Kampagnen
« Antwort #11 am: 4.09.2022 | 17:25 »
@Prisma. Super, dass du es noch zur Party geschafft hast. :D

Das liest sich und klingt grossartig. Merci vielmals! :d
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Offline Prisma

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Re: Battletech/Mechwarrior - Erzählt mir eure Kampagnen
« Antwort #12 am: 4.09.2022 | 20:35 »
@Prisma. Super, dass du es noch zur Party geschafft hast. :D

Das liest sich und klingt grossartig. Merci vielmals! :d
Gern geschehen und danke für die Blumen!  :D
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