Ich sehe es nicht als eine Unterscheidung zwischen Massen respektive Elite. Sondern Leute die gerne Rollenspiele mit dem Fokus auf Phantastik haben respektive Leute die gerne Rollenspiele mit dem Fokus auf die Vermittlung wichtiger Standpunkte oder Aspekte haben. Wobei man natürlich auch beides gern haben kann.
Wobei, in der Tendenz, nach meiner Wahrnehmung, Leute die gerne entsprechend nicht phantastische Rollenspiele mögen oder wünschen, eher abgewertet werden.
Nach meiner persönlichen Einschätzung, nicht unbedingt hauptsächlich weil man die eigene Spielweise marginalisiert sieht, sondern einerseits wegen grundlegenden Vorbehalten [Wie: Man kann die Flüchtlingskrise nicht vernünftig in einem Rollenspiel thematisieren, erst recht nicht ohne die durch Phantastik geschaffene Distanz. Eine Thematisierung von konkreten Terroranschlägen in einem Rollen
spiel ist respektlos gg. den Opfern sowie in ihrer Natur propagandistisch]. Andererseits weil mitunter die Sorge aufkommt das eine neue Spielweise die eigene Spieler hin zum Neuen abzieht.
Gegenvorschlag: Wäre es vielleicht besser, von Spielen zu reden, die "moralische Fragen aufwerfen" oder "gesellschaftspolitische Themen berühren" oder ähnliches? Das wäre neutraler formuliert und man würde nicht jemanden sagen, der jede Woche zig Stunden in seine Fantasy-Sandbox investiert, dass er kein ernstes Rollenspiel mache. Was, glaube ich, als Beleidigung ankommen könnte.
Ich glaube nicht das die Verwendung der vorgeschlagenen Begriffe helfen würde.
Das heißt die Unterscheidung wird damit nicht respektive nur schwer möglich da dahingehend die Behauptung aufgestellt werden wird, das jedes noch so Genre-konforme, phantastische Rollenspiel, moralische Fragen aufwirft, gesellschaftspolitische Themen anspricht und relevante Standpunkte vermittelt. Sie sind auch nur bedingt "griffig".
Im Film und Serien Bereich hat man dort den Begriff "Drama", der allerdings wiederum im Rollenspielkontext, nach meiner Einschätzung, so nicht funktioniert. Weil nahezu jedes Rollenspiel den Begriff für sich besetzt. Ähnliches wie "Autoren Werk" oder dergleichen.