Abgesehen von der -mal wieder leidigen-Diskussion zum Thema RR-habe ich hier ein kleines Problem, das
etwas anders gelagert ist. Folgendes: Mich hat vor ein paar Tagen ein RPG-Kumpel angesprochen, den ich rein zufällig in der Stadt getroffen habe. Wir haben in meinen Anfangsjahren (ich zähle die 90iger mal nicht mit dazu)in einigen Runden zusammen gespielt (ich habe meistens geleitet). Er war eigentlich immer für RPG zu haben und für jedes System offen-das habe ich ihm damals schon hoch angerechnet. Aber nach den erfolgreichen Anfangsjahren was RPG anbelangt, haben sich unsere Wege vor ein paar Jahren getrennt (Studium,Beruf,etc.). Die Zeit des gemeinsamen Spielens war erstmal dahin. Wir haben/hatten zwar noch sporadisch Kontakt, haben uns gelegentlich noch auf der ein oder anderen Convention gesehen-aber das war's (erstmal gewesen).
Jetzt habe ich den nach Jahren wie gesagt zufällig und unerwartet in der Stadt getroffen. Er hat Urlaub und besucht zur Zeit Freunde und Familie. Natürlich kamen wir eher früher als später auf das Thema Rollenspiel zu sprechen. Und er meinte, er wäre erst so vor 2,3 Jahren wieder einigermaßen aktiv geworden. Naja, er hat gemeint, er würde gerne mal wieder in einer Runde mitspielen bzw. ein Abenteuer bestreiten-und ich soll(t)e leiten. Einen OneShot oder vielleicht ein Abenteuer, das man auch an 2 Spielsitzungen bewerkstelligen kann. Ich habe natürlich zugesagt, und vor lauter Wiedersehensfreude (=Naivität?) ihm gesagt, er dürfe sich etwas wünschen. *Argl*. Und jetzt hat er sich was gewünscht, von dem ich eher nicht so begeistert gewesen bin. Das habe ich ihm auch gesagt. Er will das aber unbedingt mal anspielen/ausprobieren. Naja. Nach etwas ausführlicherer Diskussion habe ich mich dann doch dazu überreden bzw. breitschlagen lassen, es für ihn zu leiten. Es hat mich echt einige Überwindung gekostet, aber letzten Endes: Was tut man nicht alles für einen guten, alten (RPG-)Freund?
Ich weiß jetzt nur nicht, wie ich an die ganze Sache rangehen soll. Damals, als ich das geleitet habe, war ja im Grunde nicht alles negativ. Aber die negativen Dinge haben für mich leider dann überwogen. Wie gesagt, gibt/gab auch positive Aspekte, weshalb ich mich dann auch dazu überwinden konnte, zuzusagen, das anzubieten. Eigentlich müsste es aber so sein, bzw. bin/wäre ich es meinem Kumpel schuldig, da völlig unvoreingenommen ranzugehen, ganz so, wie wenn ich das Teil nicht kennen würde und es neu für ihn wäre. Um ihn-wenn er denn schon mal da ist- ein bestmögliches Spielerlebnis ermöglichen zu können. Durch die negativen Erfahrungen aber, die ich schon mit dem Teil gemacht habe, weiß ich nicht, ob ich das kann. Und ob die negativen Aspekte (die beim Lesen sicher wieder zum Tragen kommen werden)das ganze nicht doch schon im Vorhinein negativ beeinflussen-und sich dann eben auch negativ auf die Spielsitzung auswirken.
Habt ihr da irgendwelche hilfreichen Tipps oder Ratschläge?
Ratschläge à la "Mach keine solchen Angebote/Zusagen" sind
nichthilfreich. Ich würde das nicht jedem anbieten, mit dem ich mal in einer Runde zusammen gespielt habe. Uns verbindet eine langjährige RPG-Freundschaft. Es ist ein Gefallen, den ich einem Freund gewähre. Und jetzt-obwohl ich immer noch etwas mit mir hadere ob der Entscheidung-will ich das auch durchziehen.
Würdet ihr so was machen? Für einen Freund etwas leiten, das ihr selbst nicht so mögt/gut findet (oder evtl. noch schlimmer) und dabei über euren SL-Schatten springen?