Autor Thema: Hellblade - Senua's Sacrifice  (Gelesen 592 mal)

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Offline Haukrinn

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Hellblade - Senua's Sacrifice
« am: 20.08.2017 | 21:35 »
Ich spiele gerade schwerst beeindruckt, und das liegt nur sehr sekundär an der großartigen Optik, Hellblade - Senua's Sacrifice.

Die Umsetzung psychotischer Eindrücke der Spielfigur und die Einbeziehung des Spielers in diese ist extrem (wenn nicht gar erschreckend) gut gelungen. Die sehr deutlichen Empfindungen des Hauptcharakters, gepaart mit der Audio-Visualisierung ihrer Psychose schafft ein Chaos, ein innerliches Gruselkabinett, welches meiner Meinung nach in Compuerspielen bisher seinesgleichen sucht. Alles greift hier ineinander und wird zu einer düsteren Heldenreise, die dadurch, dass sie letztendlich nur im Kopf der Spielfigur stattfindet, nur umso direkter und realer wirkt. Sicherlich ist Hellblade kein Mainstream Titel und ganz klar dem Serious Gaming zuzuordnen. Auch wenn es diesmal wirklich auf die persönlichste, intimste Ebene geht, die man bei diesem Medium wohl erreichen kann.

Lässt man die psychologische Komponente weg, dann bleibt ein spielerisch mittelmäßiges, relativ kurzes, optisch ansprechendes Action-Adventure übrig (Die Kämpfe sind happig, aber nur, bis man für jeden Gegner die Gewinnstrategie rausgefunden hat, die optischen und halluzinatorischen Rätsel sind mal was Neues, wiederholen sich aber früher oder später ebenfalls). Aber wer das Spiel so betrachtet, für den war wahrscheinlich auch "This war of mine" ein Puzzlesammler...

PS: Der Empfehlung des Spiels unbedingt Kopfhörer zu benutzen kann ich nur zustimmen.
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Offline Tomas Wanderer

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Re: Hellblade - Senua's Sacrifice
« Antwort #1 am: 21.08.2017 | 00:50 »
Gibt es Aussagen von (vlt sogar in dem Bereich praktizierenden) Psychologinnen/Psychiaterinnen über die Darstellung der Psychose in dem Titel? Also in wie weit sich diese mit dem bisherigen Kenntnisstand deckt? Man kennt dies schließlich von Filmen wie "1492 Conquest of Paradise", die sich als historisch behaupten, aber nur bekannte Mythen wiedergeben und dadurch authentisch wirken. Ich will damit Ninja Theorie nicht scottsche Verbrechen unterstellen, aber wenn sich etwas mit einem überaus komplexen Thema befasst, interessiert mich die Meinung von Expertinnen sehr. (Mir ist bekannt, dass dieses Spiel in Zusammenarbeit mit Psychologinnen, Neurowissenschaftlerin usw. entwickelt wurde, aber deswegen muss das Ergebnis nicht stimmig sein.)