EDIT: Könnte mir aber gut vorstellen, dass C7 gerne weniger gezahlt hätte und Chaosium inzwischen mehr wollte, weil sie die CoC-IP gerade ordentlich aufwerten, und die dann einfach nicht mehr zusammengekommen sind.
Das scheint mir das plausibelste Modell. Gerade wenn man in Betracht zieht, dass die Finanziers ihre Investionen in die Rettung von Chaosium nach den geldfressenden Kicktstartern zum Orient Express und zu Cthulhu 7 zurück haben wollen könnten.
Oder: Mir scheint Chaosium vor der Wahl zu stehen: Entweder wirklich neu durchstarten oder es sein lassen.
Mit der Neuausrichtung (und einem stark veränderten Markt) kommen halt auch andere Änderungen. (Siehe dazu: Neuausrichtung von Ulisses Spiele und damit einhergehende Änderungen z..B. was Myranorr betrifft.)
Die Lizenzsituation war damals, als Cubicle7 mit Cthulhu Britannica begonnen haben, eine ganz andere. Da waren C7 der Verlag der BRP und Cthuhu hochhielt. Heute erlebt BRP auf allen Ebenen ein Wiedererstarken - auch dank der Nostalgiewelle, die - in sehr differenzierten Wellen - durch die Szene rollt (vgl. OSR, D&D5, oWoD, 7th Sea 2nd, Kult, Mutant Chronicles, Tales from the Loop, Dungeon World). Cthulhu ist eh seit Jahren vor dem Durchbruch zum Mainstream (da stand Star Wars auch mal).
Entsprechend würde ich eine starke Steigerung des Werts der Lizenzen annehmen. Und damit verbunden: Dass es C7 nicht gelungen ist die Lizenzen zu für sie akzeptablen Konditionen zu verlängern. (Zumal auch bei C7 die Situation heute eine andere ist. Mit Warhammer, Herr der Ringe und Doctor Who haben sie heute GROßE Voll-Lizenzen, bei denen sie auch die GRW produzieren. Um die teurer gewordene Cthulhu- & BRP-Lizenz sinnvoll weiter zu nutzen, müssten die da den Produktausstoß erhöhen, was sie vielleicht weder wollen noch können.)
... so jedenfalls stellt sich mir die Lage dar. Insofern würde ich auch nicht davon sprechen, dass C7 die Lizenz verloren haben. Es deutet eher alles darauf hin, dass man sich nicht einig werden konnte.
Bei FFG und der Warhammer-Linenz konnte man eher davon sprechen. Da lag der Lizenzverlust in meinen Augen v.a. an einem Interessenskonflikt - d.h. in der erheblichen Marktkonkurrenz, die sich zwischenzeitlich entwickelt hatte.