Autor Thema: Runequest - Gezielter Treffer / Trefferzone ansagen? Spielmechanik?  (Gelesen 1643 mal)

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HoSt

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Hallo zusammen,

eine Frage zu RQ 6 / Mythras. Soweit ich den Kampf gelesen habe, gibt es dort nicht die direkte Möglichkeit, eine Trefferzone "vorher" anzusagen, sondern es gibt die Möglichkeit, wenn der Zusatzeffekt "Trefferzone wählen" eintritt. Das fühlt sich im ersten Moment für mich von der Spielmechanik sehr ungewohnt an. In RQ 3 war das ja anders, da sagte der Angreifer vorher an, wohin er zielen wollte und führte dann seinen Angriff durch (mit verminderter Trefferchance).

Zurück zu RQ 6: Wie handhabt ihr das in euren Runden, wie empfindet ihr diese Regelmechanik? Kommt ihr damit vom Spielgefühl klar? Oder ist das eher zu vernachlässigen?

Thx

HoSt

Offline cyrion

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Wir haben es bisher nahezu so gespielt wie es im Buch steht. (Einmal haben wir einen Kopfschlag bei einer überraschten Wache zugelassen.)

Es fühlt sich mMn ziemlich gut an. Wen die Mitspieler die Zusatzeffekt kennen, wird es ein recht dynamischer Kampf. Allerdings kenn ich Regeln solcher Art schon aus Hârnmaster, wo man grob nach oben unten oder Mitte zielen konnte und dann zufällig auswürfelt was man traf(meistens die Schulter).


Offline munchkin

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Das funktioniert einwandfrei. Für mich macht es auch Sinn erst zu schauen ob der Angriff durch geht und danach entscheidet sich welcher Effekt eintritt. Man hat im Kampf einige taktische Optionen.

Offline Magister Ludi

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Ich hielt das Konzept: "erst würfeln, dann ansagen, was man erreichen will" auch zunächst für kontra-intuitiv.
Der Autor Pete Nash, selbst erfahrener Schwertkämpfer, hat das Mythras-System vor ein paar Jahren auf der Eternal Convention demonstriert. Während man angreift, erkennt man eine Schwäche in der Abwehr des Gegners und entscheidet dann erst, wie man sie nutzen will (wählt einen offensiven Zusatzeffekt). Entsprechendes gilt, wenn man bei der Abwehr eine Schwäche des Angreifers entdeckt.
Die Spielerfahrung zeigt, dass das Mythras-System in der Praxis gut funktioniert.

   

Offline SirRupert

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[...] Die Spielerfahrung zeigt, dass das Mythras-System in der Praxis gut funktioniert.
Würde ich so unterstreichen; wenn man sich einmal darauf eingelassen hat.
Ich sehe für die Spieler einen Vorteil - zumindest bei uns in der Runde - darin, dass man für das erzählerische Beschreiben dessen was passiert sehr gut an die Hand genommen wird:

Spieler: "Ich greife ihn an"
*Würfeln* ->  Würfelergebnis: xy Schaden am Rechten Arm
Spieler: "[Charaktername] holt weit aus und trifft ich hart am rechten Arm" oder "Im letzten Augenblick sieht [Charaktername] die Lücke ..."
*Spielleiter steigt wieder in die Erzählung ein*

Lange Rede kurzer Sinn: Wir halten uns da auch an die Regeln aus dem Buch. Ich persönlich finde es auch weder schlechter noch besser als mit Ansagen der Trefferzonen.

Offline nobody@home

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"Vorher ansagen" führt, denke ich, in ca. 90%+ der Fälle sowieso nur zu dauerndem "ich ziele auf seinen Kopf!". Da kann ich mir die Ansage dann eigentlich auch gleich wieder schenken... :gasmaskerly:

Abgesehen davon ergibt es für mich durchaus Sinn, daß man sich seine Trefferzone nicht einfach nach Lust und Laune frei aussuchen kann. Auch wenn rundenbasierte Kampfsysteme gerne mal den Eindruck erwecken mögen, daß alle Beteiligten in der Bewegung einfrieren, wenn sie gerade nicht an der Reihe sind...in der Spielwelt ist das in der Regel trotzdem nicht so gedacht. Also klingt's erst mal logisch, daß ich meinen Gegner nur an Körperstellen treffen kann, die gerade im exakten Moment meines Angriffs auch tatsächlich flüchtig ungedeckt sind -- und da hat besagter Gegner dann seinerseits ein Wörtchen mitzureden.

Offline munchkin

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"Vorher ansagen" führt, denke ich, in ca. 90%+ der Fälle sowieso nur zu dauerndem "ich ziele auf seinen Kopf!". Da kann ich mir die Ansage dann eigentlich auch gleich wieder schenken... :gasmaskerly:

Diese Aussage ist pauschal falsch und nach meinen Erfahrungen Praxisfremd.

1. Helme sind stabil und relativ leicht.

2. Sobald ich bemerke, dass ein Gegner immer nur versucht den Kopf zu treffen, schütze ich ihn besser.

3. Je nach Situation ist es besser eine Bein oder Arm zu verletzen (weniger Schutz?!), ihm eine blutende Wunde zuzufügen, den Speer stecken zu lassen, ihn zu entwaffnen, zurückzudrängen, zu entwaffnen etc pp.

trendyhanky

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Zitat
Diese Aussage ist pauschal falsch und nach meinen Erfahrungen Praxisfremd.

Außerdem gibt es noch den Zusatzeffekt "Gegenangriff vorbereiten".

Sollte ein Spieler stets den Zusatzeffekt "Trefferzone wählen" nutzen oder gar immer auf den Kopf gehen, wird er solide gekontert mit EIGENEM Zusatzeffekt ^^