Autor Thema: [Erzählt mir von...] Arkham Horror - The Card Game  (Gelesen 2893 mal)

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Offline Talwyn

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Hat das jemand und kann was darüber erzählen? Ich sehe auf Board Game Geek ein Rating von 8.66, was ja für dortige Verhältnisse sehr ordentlich ist. Kann das was? Was genau ist eigentlich ein Living Card Game bzw. was ist der Unterschied zu einem TCG? Und: Irgendwie finde ich im Netz widersprüchliche Angaben zur Spielerzahl (mal heißt es 1-2, dann wieder 1-4). Das Ding soll ja im Q1 2017 bei Heidelberger auf deutsch erscheinen und ich bin geneigt eine große Vorbestellung zu tätigen, als alter Arkham Horror Fanboy. :ctlu:
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Online tantauralus

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Re: [Erzählt mir von...] Arkham Horror - The Card Game
« Antwort #1 am: 25.11.2016 | 09:32 »
Da ich es noch nicht selbst gespielt habe kann ich nur zu folgendem vernünftige Aussagen machen:

Unterschied LCG zu TCG:
Bei einem TCG sind die Booster (und teilweise auch die Starter) mit einer zufälligen Kartenverteilung versehen. Man weiß also nie was man bekommt.
Bei einem LCG (was in diesem Fall eine FFG-Trademark-Bezeichnung ist) gibt es in den Startern und auch in den Erweiterungspacks (die je nach Spiel anders benannt sind) keine zufällige Verteilung. Sprich: Wenn man etwas kauft ist klar was drin ist, d.h. keine Zufallskäufe mehr. In der Regel wird das Spiel mit einem Grundset (Core) gestartet und dann nach einer kurzen Zeit monatlich ein Erweiterungspack veröffentlicht von denen idR 6 einen Zyklus bilden. Zusätzlich kommen noch sogenannte Deluxe-Sets die bestimmte Fraktionen oder neue Regelmechaniken einführen. Bei Arkham Horror wird ein solches "Deluxe"-Set kurz nach dem Core-Set veröffentlicht um die Karten für die erste "Kampagne" (eine Reihe von Szenarien) zu veröffentlichen.

Unterschied Arkam Horror LCG zu anderen LCGs:
Die meisten LCGs sind kompetitiv, d.h. idR treten 2 Spieler gegeneinander an und jeder bringt sein eigenes Deck mit (es gibt asymetrsiche LCGs, da brauch dann jeder Spieler 2 Decks). Arkham Horror ist aber wie schon das Herr der Ringe LCG kooperativ und zwar mit einem "automatisiertem" Szenario das es zu schlagen gilt, d.h. jeder der Spieler baut für seinen gewählten Investigatoren ein Deck und einer muss die Karten für das Szenario mitbringen.

Spieleranzahl:
Prinzipiell ist das Spiel für 1-4 Spieler ausgelegt. Aber: In einem Grundset sind wohl nur genug Karten drin um für 2 Spieler Decks zu bauen (bestimmte neutrale Karten sind nur 2 mal vorhanden). Sprich wenn man zu 4t spielen will sind eigentlich 2 Grundsets nötig. Wenn man aus dem vollen schöpfen will und beim Deckbau genug Optionen für 4 Spieler haben möchte (jede Karte darf 2x rein, wenn jeder eine bestimmte neutrale Karte 2x speieln wil, reichen da 1-2 Sets nicht aus) kommt man allerdings wohl nicht um den Kauf von 4 Grundsets herum.



Ich bin optimistisch gestimmt was das Spiel angeht. Das Herr der Ringe LCG besitze ich zwar nicht, aber ein Kumpel hat es und bislang hat es uns auch zugesagt (wenn auch eine der Szenarien schon recht knackig sind). Im Gegensatz zum erwähnten Herr der Ringe LCG wird das Spiel aber wohl deutlich mehr Augenmerk aufs Storytelling (und nicht teils super zufällige Szenarioabläufe) und die Charakterentwicklung legen.

Ich werde beim Erscheinen der deutschen Fassung zuschlagen, die englische ist mir nicht so wichtig da a) kein Turnierspiel und b) aufgrund der neuen Vertriebsituation für englischsprachige FFG-Produkte zu teuer bzw sogar zu boykotieren.

Offline Talwyn

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Re: [Erzählt mir von...] Arkham Horror - The Card Game
« Antwort #2 am: 25.11.2016 | 09:35 »
Danke für diese ausführliche Antwort, das hilft mir sehr weiter. Ich werde es mir wohl auch zulegen, sobald es auf deutsch erschienen ist.
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Offline blackjack

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Re: [Erzählt mir von...] Arkham Horror - The Card Game
« Antwort #3 am: 25.11.2016 | 10:03 »
Ich habe ein paar Spiele mit der englischen Version gemacht und bin echt begeistert von dem Spiel.

Es hat eine sehr dichte Atmosphäre und die "Geschichte" die erzählt wird ist wirklich gut. Das Spiel geht sehr in Richtung Brettspiel, da man sich mit seiner Figur von Karte zu Karte "bewegt". Der Kampagnenmodus ist auch wirklich super. Man spielt 3 Abenteuer hintereinander und das Ergebnis wirkt sich dann jeweils auf die weiteren Abenteuer und auf die Geschichte aus.

Wenn man etwas negatives finden will, könnte man die eingeschränkte "Replayability" anführen. Wenn man das Abenteuer bereits kennt, hat das schon Auswirkungen auf das Spiel da man einfach gezielter vorgehen kann. Ist meins Erachtens aber bei HdR nicht viel anders. Man spielt auch nur mit einem 30 Karten Deck, was insbesondere aufgrund des derzeit noch sehr eingeschränkten Kartenpools die Deckbau optionen einschränkt.

Offline Galotta

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Re: [Erzählt mir von...] Arkham Horror - The Card Game
« Antwort #4 am: 26.11.2016 | 11:47 »
Weiß jemand, wann es auf Deutsch kommt?
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Offline Luther Engelsnot

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Re: [Erzählt mir von...] Arkham Horror - The Card Game
« Antwort #5 am: 26.11.2016 | 12:09 »
Laut Heidelberger Spieleverlag Q1 2017. Genaue Termine nennen sie ja nicht mehr.
Ansonsten bin auch sehr begeistert von dem Spiel und zündet für mich weit mehr als das Herr der Ringe LCG.
Allerdings ist der Deckbau mit nur einem Core Set tatsächlich etwas beschränkt.
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Online ghoul

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Re: [Erzählt mir von...] Arkham Horror - The Card Game
« Antwort #6 am: 8.02.2019 | 12:55 »
Wir spielen gerade (zu zweit) die deutsche Version und sind insgesamt positiv angetan.

Die Basisbox-Kampagne ist recht hart, wir haben schnell den Schwierigkeitsgrad von schwierig auf normal angepasst. Das Finale ist trotzdem echt schwer, das war ein wenig frustrierend.

Jetzt sind wir mitten in der 8-teiligen Kampagne Das vergessene Zeitalter. Expeditionsthematik ist ja immer gut. Hier ist toll, dass Entscheidungen und Erfolge/Fehlschläge Auswirkungen auf die gesamte hochvariable Kampagne haben. Der Plot, also die Decks, verändern sich stark, und man kann sehr unterschiedliche Kampagnenverläufe haben. Dadurch frustriert es (bisher) auch nicht, wenn wir nicht alle Zwischenziele unbeschadet schaffen.
Die starke Variabilität ist ein großer Unterschied zu dem, was ich bisher vom HdR LCG gespielt habe, wo die Kampagnen eine Abfolge von fast unabhängigen Einzelabenteuern waren.

Man muss allerdings akzeptieren, dass man eigentlich Call of Cthulhu, spielt, und die Personnagen durch angesammelte Traumata langsam den Bach runtergehen.

Das beste am Arkham Horror Kartenspiel: Es ist nicht das Arkham Horror Brettspiel. Jenes ist nämlich furchtbar langweilig.  ;D
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Offline Megavolt

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Re: [Erzählt mir von...] Arkham Horror - The Card Game
« Antwort #7 am: 8.02.2019 | 13:31 »
Ich fand das Spiel frickelig und mit zu viel Schriftgröße 5 - Texten ausgestattet. Die Ansätze sind alle klasse, und das Spiel kriegt ja überall nur beste Rezensionen, vermutlich lags an mir und ich war einfach zu doof dafür bzw. habe das nötige Investment schlussendlich gescheut.

Was ich super cool fand, war, dass man eine "arme Sau" spielen kann (also als vollwertige Deck-Klasse), die in den Ereignissen des Mythos herumstolpert. Was ich hingegen super blöd fand, war, dass manche Karten leveln, also dass man keine neuen Sachen bekommt, sondern die gleichen mit besseren Werten (wenn ich mich da jetzt richtig erinnere).

Online ghoul

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Re: [Erzählt mir von...] Arkham Horror - The Card Game
« Antwort #8 am: 8.02.2019 | 14:15 »
Ich fand das Spiel frickelig und mit zu viel Schriftgröße 5 - Texten ausgestattet.
Dem kann ich nicht widersprechen.

Und ja, viel Kohle hinblättern muss man schon für eine ganze Kampagne.
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Offline Blitzcrank

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Re: [Erzählt mir von...] Arkham Horror - The Card Game
« Antwort #9 am: 8.02.2019 | 19:07 »
Habt ihr euch alle eine zweite Basisbox geholt?

Irgendwie finde ich es nach wie vor arschig, dass man nur wegen ein paar der Karten eine zweite Box holen soll ..

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Re: [Erzählt mir von...] Arkham Horror - The Card Game
« Antwort #10 am: 9.02.2019 | 12:57 »
Ne, wir nicht, wir spielen nur zu zweit. Ich denke, dafür ist das Spiel auch ausgelegt.
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Re: [Erzählt mir von...] Arkham Horror - The Card Game
« Antwort #11 am: 24.02.2019 | 17:25 »
Wir haben jetzt zu zweit die Kampagne "Das vergessene Zeitalter" komplett durchgespielt. Am Finale vom Finale sind wir aber gescheitert (nach vielen Versuchen). Schwierigkeit: normal. Ich muss sagen es war GEIL!

Pluspunkte:
+ Expeditionsthematik ist immer toll.
+ Zur Unterstützung der Thematik gibt es ein witziges Ausrüstungssystem. Die Knappheit an finaziellen Mitteln (Ausrüstungspunkte) zwingt einen zu harten Entscheidungen beim Zusammenstellen einer Ausrüstungsliste. Brauchen wir im Dschungel Medikamente? Ach, lasst Euch nicht vergiften, dann packen wir lieber Fackel ein.
+ Der Plot ist hochmodular. Entscheidungen und Fehlschläge haben Auswirkungen auf den Gesamtplot, der sich über offiziell 8, tatsächlich 10 Einzelabenteuer hinstreckt. Man muss nicht jedes Abenteuer erfolgreich bestehen (manche halt schon), und hat trotzdem einen vollen Plot. Der Plot ist variantenreich genug, um auch ein zweites mal gespielt zu werden.
+ Der Anfang des Plots wirkt noch sehr klischeehaft, aber der weitere Verlauf ist unglaublich cool!

Minuspunkte:
- Die winzige Schrift wurde ja bereits bemängelt. Man muss aufpassen, dass man nichts überliest oder vergisst.
- Der Preis für eine komplette Deluxe-Kampagne ist nicht unerheblich.

AH vs. HdR LCG:
Der modulare Plot ist ein Vorteil gegenüber den linearen HdR-Kampagnen.

AH vs. T.I.M.E Stories:
AH ist für 2 Spieler zu empfehlen, bei mehr als 2en (oder bei zwei Charakteren pro Spieler) ist die Gefahr zu groß, im Durcheinander wichtige Infos auf den Karten zu übersehen.
T.I.M.E Stories rockt mit 3-4 Spielern, die Mechanismen sind einfach, die Interaktivität durch das Spielen in Rolle und die Kartenerkundungen auf individueller Ebene machen es immersiver. Dies geht bei 2 Spielern verloren, da jeder zwei Agenten kontrolliert, und man konzentriert sich mehr auf die (einfache) Spielmechanik.
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Re: Arkham Horror - The Card Game
« Antwort #12 am: 16.04.2019 | 17:02 »
Kampagne Der Pfad nach Carcosa durchgespielt.  8)

+ extrem lustige Umsetzung der Theater- und Wahnsinns-Thematik
+ lustige Charakterkonzepte
- Wiederspielwert nicht so arg hoch, weil weitaus weniger variabel als Das vergessene Zeitalter.

Insgesamt empfehlenswert (Preis außer acht lassend).
 Vier von fünf Hastur-Rufe!
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Re: [Erzählt mir von...] Arkham Horror - The Card Game
« Antwort #13 am: 27.05.2019 | 18:12 »
Das Vermächtnis von Dunwich durchgespielt.

+ sehr atmosphärisch
o Plot recht standardmäßig
o die meisten Szenarion schienen mir nicht sehr schwer (einige wenige schon), kann aber auch an der mittlerweile großen Kartenauswahl fürs Deckbuilding liegen.
- Modularität gering. Trotzdem haben wir es immer geschafft, den ungünstigsten Plotverlauf zu wählen.  :D

Meine Bewertungen bisher:
Basisbox-Minikampagne: 2 von 5 ghulischen Bissspuren
Das Vermächtnis von Dunwich: 3 von 5 Ziegenmelkern
Der Pfad nach Carcosa: 4 von 5 Hastur-Rufen
Das vergessene Zeitalter: 5 von 5 Kristallschädeln
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