Autor Thema: Meine Probleme mit deutschen Übersetzungen englischer Rollenspielbücher  (Gelesen 6807 mal)

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Offline YY

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Bei Symbaroum war das mal im Gespräch, ist aber letztlich auch aus dem Englischen übersetzt worden  - aber nicht von/bei Uhrwerk ;)
Vielleicht spukt das noch bei dir im Hinterkopf herum :)


Generell macht der Schwede an sich seine Rollenspiele mit schönem Artwork, guten Prämissen und steht dafür mit klar und durchdacht formulierter Spielmechanik leider ein bisschen auf Kriegsfuß. Das kann und muss man in der Übersetzung ein Stück weit gerade rücken.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline 1of3

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Verzeiht meine unbedarfte Nachfrage. - Es gibt deutschsprachige Medienangebote?

Offline Jiba

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Ich persönlich würde eigentlich alles immer auf deutsch kaufen. Einfach weil ich damit eine größere Spielerschaft erreiche und nicht mit Denglish am Tisch hantieren muss, was ich persönlich hasse. (Im Rollenspiel ist Kommunikation das "Spielbrett" und da hätte ich gerne eine gewisse Konsistenz... die Ausnahme sind vielleicht Spiele, in denen die SCs wirklich reisen und mit verschiedenen Sprachen konfrontiert sind oder man selbst einen fremdländischen Charakter spielt und das Exotische betonen will.)

Allein: Die meisten Spiele, die ich spielen will, haben eine relativ geringe Chance, auf deutsch übersetzt zu werden. Oder aber ich bin mega-überrascht, wenn es dann doch passiert (wie z.B. bei "City of Mist"). Wenn dann aber die deutschen Versionen kommen, habe ich meist alles schon selbst übersetzt (wie gesagt, ich spiele nur auf deutsch).

Da ich übrigens kein unbedingter Komplettist mehr bin, stört mich eine langsame Veröffentlichungspolitik auch gar nicht mehr.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline korknadel

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Mein Problem mit deutschen Übersetzungen sind vor allen Dingen die Übersetzungen selber. Habe gestern kurz mal zwei Seiten aus Mythic Britain auf Deutsch gelesen, und das gilt ja als eine gute Übersetzung. Aber dieser Meinung kann ich mich einfach nicht anschließen. Da wird jeder englische Satz und jeder englische Begriff, so wie er kommt, ins Deutsche übertragen. Dass ganz viele Begriffe, Metaphern, Kombinationen und vor allen auch Bezüge einfach holpern und manchmal auch gar nicht funktionieren, wird dabei überhaupt nicht berücksichtigt. Ich lese da keinen deutschen Text, sondern einen englischen Text mit deutschen Vokabeln. Und das bei den vermeintlich guten Übersetzungen. Dabei würde ich sehr gerne Rollenspiele auf Deutsch nutzen. Das Symbaroum GRW war eine größtenteils löbliche Ausnahme und hat Hoffnung gemacht, aber schon beim Abenteuerband Kupferkrone kamen wieder die zahlreichen Holperer, die man gar nicht wirklich Fehler nennen kann, aber die einfach deutlich machen, dass niemand im Team willens oder in der Lage war, einen wirklich deutschen Text abzuliefern. Und letztlich lese ich dann halt leider doch lieber alles auf Englisch, als dass sich mein Sprachgefühl die ganze Zeit sträubt. (Ich frage mich wirklich, wo die Leute geblieben sind, die früher die ersten D&D-Module übersetzt haben oder die Laurin und WdS-Sachen. Das waren über weite Strecken Texte in gutem Deutsch, und wenn ich das bekomme, dann verzeihe ich auch mal einen richtigen Übersetzungsfehler). Seufz.
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Offline Antariuk

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Ich bevorzuge Englisch, aus Gründen die andere hier schon genannt haben: es ist a) günstiger und b) eher verfügbar. Und c) konsumiere ich so viele englischsprachige Medien in meiner Freizeit dass sich Rollenspiel dabei dann harmonisch in die Reihe von Büchern und Serien einreiht, die ich mir so gebe - mehr, als wenn es auf Deutsch wäre ;) Ein paar Sachen besitze ich auch auf Deutsch, entweder weil es Klassiker sind (Call of Cthulhu, Dungeonslayers), ich die auf Cons leite (Numenera) oder weil ich die Macher gerne unterstütze (Beyond the Wall), benutze sie im Vergleich allerdings weniger oft.

Es ist manchmal tatsächlich ein kleines Problem am Spieltisch, wenn ein Spieler nicht so gut mit den englischen Materialien zurechtkommt, aber die zwei Spieler in meiner regulären Runde, auf die das zutrifft, geben sich tatsächlich viel Mühe und bekommen auch immer Hilfe von allen, insofern funktioniert das noch ziemlich gut. Eindeutschen tue ich Begriffe nie, da bin ich aber auch durch meinen ersten SL und meine erste Runde sehr geprägt, wo alle Leute munter englische Vokabeln aus den Regelwerken auf den Tisch geworfen haben. Die einzige Ausnahme ist Numenera, wo ich durch Kenntnisse der deutschen und englischen Version mittlerweile nur noch verwirrt bin bei den Begriffen (wobei es ja echt geht, viele Sachen wurden ja beibehalten) und zeitweise in babylonischen Zungen rede ;D
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Luxferre

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Habe gestern kurz mal zwei Seiten aus Mythic Britain auf Deutsch gelesen, und das gilt ja als eine gute Übersetzung.

Schade! Denn RQ6 (GRW) ist tatsächlich eine der besten Übersetzungen, die mir so untergekommen ist.

Offline Exar

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Wenn es mir möglich ist und halbwegs kompetent gemacht wurde, ziehe ich eine deutsche Lokalisierung stets dem englischen Original vor.
Es liest sich zum einen flüssiger (auch wenn man EN sehr gut beherrscht) und zum anderen ist es für die Mitspieler am Tisch einfacher.

Mein Problem mit den Übersetzungen ist allerdings der Zeitraum in dem das passiert und teilweise auch die Qualität.
Man denke zum Beispiel an Symbaroum, das durch die Schuld des deutschen Verlegers (Prometheus) einfach nicht weiterkommt.
Qualitativ stößt mir hingegen sowas wie bei D&D übel auf, wo ein unsäglicher Namensmischmasch existiert, an dem aber der Lizenzgeber schluld ist.