Du kannst Momentum direkt für die Probe ausgeben, in der du es generierst. Und dabei hast du auch die größte Flexibilität, wie du es einsetzen möchtest.
Du kannst Momentum auch aufsparen / in den Pool geben, aber dann sin die Einsatzmöglichkeiten eingeschränkt.
Die SL sagt einem eine Schwierigkeit für eine Aufgabe an (anhand verschiedener, teils gehandwedelter Modifikatoren). Neben den allgemeinen Modifikatoren finden sich auch noch bei den jeweiligen Fertigkeiten spezielle Modifikatoren. Alles darüber hinaus ist Bonus, den du mit Momentum erreichen kannst. Das muss aber nicht vorher definiert sein. Allerdings findest du bei den jeweiligen Fertigkeiten auch Vorschläge für Momentum Spends.
Das ist auch ein Beispiel dafür, wie schlecht zumindest die Conan Inkarnation des Regelwerkes die Regeln erklärt. Da ist viel unnötiges redundantes Geschwafel dabei, das sich von den Formulierungen her dann mitunter auch noch widerspricht. Da kann ich den Kritikpunkt schon verstehen. Ansonsten läuft das System glaube ich recht gut, auch wenn die Charaktere tatsächlich schon sehr kompetent anfangen. Mir persönlich gefällt das, aber ob das bei sehr langen Kampagnen tatsächlich gut klappt, bleibt abzuwarten.
Abgesehen davon mag ich inzwischen das System, auch wenn ich anfangs skeptisch war. Ich befürchtete zu viele bewegliche Teile und Ressourcen, die ich am Spieltisch handlen und in die Fiktion implementieren muss. Wenn man sich daran gewöhnt hat (und vor allem, wenn man erstmal raus hat, wie die Macher die Regeln meinen im Gegensatz dazu, wie sie sie manchmal beschreiben), dann geht es aber. WIr hatten schon viele coole Kino-Momente.
So wie ich es mitbekommen habe, sind gerade Mutant Chronicles und Conan eher am komplexeren Ende des Spektrums von 2d20 Regelwerken. Das finde ich insbesondere bei Fantasy-Regelwerken immer etwas schade, weil ich für "hau mit der Axt aufn Kopp" nicht unbedingt so hohe Komplexität brauche. Von dem, was ich beim Star Trek Schnellstarter Spielen mitbekommen habe, scheint STA da deutlich simpler zu sein. Mal schauen.
Also alles in allem macht das System schon das, was es sich auf die Fahne geschrieben hat. Es hätte das vielleicht auch einfacher erreichen können mit weniger Komplexität, beweglichen Teilen und (Brett-) Spiel-Feeling, aber wenn man diese Elemente im Rollenspiel mag, dann passt das schon. Für Dramaspiel ist es allerdings glaube ich weniger geeignet.
Eins noch: Schön finde ich, dass im Gegensatz zum geistigen Vorläufer Star Wars bei Conan zumindest möglich ist, sich ohne Dutzende Bücher zuzulegen verschiedene Charakterkonzepte gut abzubilden, weil die Skilltrees nicht mehr an (in separaten Sourcebooks erhältliche) Charakterklassen geknüpft sind, sondern diese eher Archetypen sind, die man sich aus Skills und Talenten selbst zusammenschustert.