Abenteuer 1 Verschwunden im Nichts (1920er USA)Vorgeschichte:Das Dorf Nashua Falls wurde auf heiligem Boden der Nashuas gebaut, die zu den Massachussetts gehören. Vor Jahrtausenden wurde hier ein Pakt zwischen den Menschen und höheren Wesen geschlossen, der das rituelle Opfern von Kindern beinhaltet. Der Leiter der psychatrischen Heilanstalt St. Marys Dr Martin Dover hatte sich dem Okkultismus verschrieben und diesen Pakt wiederbelebt. Zunächst entführte und opferte er selbst dazu Kinder, später überredete er den psychisch labilen Jack Rickman dies für ihn zu tun. Als die strenggläubige Oberschwester Clara Reynolds während eines Opfers davon erfuhr, beschloss sie den Ort des Bösen zu läutern, alle Türen zu verschließen und die Anstalt abzubrennen. In der Folge scheiterte der Zauber und alle Seelen wurden in einer Zwischenwelt gefangen. Während in unserer Welt die Anstalt als abgebrannt gilt und die Menschen als tot, leben sie in dieser Zwischenwelt weiter. Diese Geschichte ist nun zehn Jahre her. Seit dem haben Dr Dovers Experimente in der Zwischenwelt Fortschritte gemacht, er ist in der Lage, Jack Rickman in die wirkliche Welt zu schicken, um dort ein Kind zu entführen. Durch das neue Opfer hofft Dr Dover aus der Zwischenwelt entkommen zu können.
Das Abenteuer in Kürze:Die Ermittler sind mit einem Kind unterwegs, als eine Autopanne sie in einer vergessenen kleinen Stadt stranden lässt. Kurze Zeit später ist der Junge verschwunden. Ein anderes Mädchen war mit ihm in der alten Indianerhöhle, als der Santa Claus Mann ihn überredete mitzukommen. In der Höhle finden die Ermittler Hinweise auf frühere Rituale. Eine erste Suche nach dem Jungen bleibt erfolglos. Ermittlungen im Dorf lassen erkennen, dass in der Gegend schon früher Kinder verschwunden sind. Hinweise im Stadtarchiv legen eine Spur zu Jack Rickman, der in der St. Marys Heilanstalt gewesen sein soll. Die Ermittler folgen der Spur und landen dabei Schritt für Schritt in der Zwischenwelt.
Dort verwandelt sich die verbrannte Ruine nach und nach in die funktionierende Anstalt von vor dem Brand. Alle Ausgänge sind verschlossen. Immer wieder jedoch wird das Feuer ausbrechen und die Ermittler verletzen. Die Ermittler müssen Kind und Schlüssel finden und lösen dabei das Rätsel.
Ausgangslage:Die Ermittler waren bei der Trauerfeier eines verstorbenen Freundes und haben entweder ein eigenes Kind dabei oder den stillen Sohn des Toten, den sie zurück zum Internat bringen sollen. In letzterem Fall sollte eine Beziehung und Mitleid entstehen. Durch eine Autopanne stranden sie in Nashua Falls. Eine Weiterreise ist frühestens am nächsten Tag möglich. Im Gasthaus lernen sie die freundliche Gwynneth kennen, die seit gut 2 Jahren erst hier ist und das Gasthaus von ihrem Großonkel geerbt hat. Ihre Tochter Clementine spielt unterdessen mit dem Mündel der Ermittler. Kurze Zeit später sind beide verschwunden.
Schauplätze:- Die Gaststube: Vor Ort sind die Kinder nicht, eine angelehnte Tür und Spuren führen nach draußen. Die Mutter kann nach kurzer Befragung vermuten, Clementine vielleicht die alte Indianerhöhle zeigen wollte.
- Die Indianerhöhle: Hier finden die Ermittler eine weinende Clementine. Das andere Kind ist verschwunden. Clementine erzählt, das Santa Claus kam und dem Kind Dinge versprochen hätte. Clementine wollte nicht mit, da sie von Mitschülern Geschichten über den Santa Claus Mann gehört hat, dass er einen holen komme. Außerdem finden sich vor Ort einige alte Zeichnungen die auf einen Pakt oder Tributzahlungen hinweisen. Im Testspiel wurden dafür die Zeichnungen aus den Cthulhu Classics Abenteuern genutzt:
https://seanchuigoesrlyeh.files.wordpress.com/2015/12/cthuloide-klassiker-sammel-pdf.pdf- Der Wald: Eine eventuelle eilige Suche ist zunächst erfolglos. Der Wald drumherum ist weit. Sollten die Ermittler hier bereits nach besonderen Orten suchen, muss die abgebrannte Anstalt erwähnt werden, allerdings sollte kein Fokus darauf gelegt werden. Zur Ablenkung sollten daher auch andere Orte genannt werden (das alte Bergwerk, die alte Köhlerhütte, die gegrabenen Löcher nach Quellen...).
- Zurück in der Stadt: Über Clementine oder nervöse Bewohner, vl gar einen Sherriff erfahren die Ermittler, dass wohl schon früher Kinder verschwunden sind. So ganz will vielleicht niemand darüber reden. Entweder alleine oder zusammen mit einem NSC finden die Ermittler auf das kleine Archiv, direkt neben dem Gasthaus. Gwynneth hat den Schlüssel dafür. Dort finden sich einige alte Zeitungsberichte darüber, die den Weg in Richtung Anstalt weisen.
- Die Anstalt ist zunächst eine große alte Ruine, deren Boden mit Asche bedeckt ist. Vielleicht findet sich die Spur eines Kindes in der Asche. Mit der Zeit flackern einzelne Glühbirnen auf. Die Ermittler sehen einen weinendes ängstliches Kind, dem sie hinterher rennen können. Die Ausgänge sind plötzlich alle abgeschlossen. Momente des alten Betriebs flackern immer wieder auf. Ein Feueralarm ertönt, etwas später breitet sich plötzlich ein Feuer aus, von dem man nur begrenzt fliehen kann. Das erste Feuer verletzt die Charaktere kaum. Anschließend scheint die Anstalt in Betrieb wie vor dem Brand.
Abläufe in der Anstalt:- Die Ausgangstüren sind verschlossen.
- Personal und Insassen benehmen sich wie in ganz normalem Betrieb
- Die Leute beachten die Ermittler zunächst kaum, mit der Zeit werden sie jedoch argwöhnischer und feindlicher.
- Wenn die Ermittler eskalieren oder zu viel Zeit vergeht, wird die Sirene ertönen und etwas später wird sich das Feuer ausbreiten. Jedes Mal richtet es 1W4 Schaden an. Vielleicht steigt der Schaden auch an, allerdings helfen nasse Tücher, etc. In jedem Fall ist es gefährlich und die Ermittler sollten wissen, dass ihnen die Zeit ausgeht. Nach jedem Feuer beginnt alles von vorn.
- Alle Personen wissen, dass sie gefangen sind und immer wieder verbrennen für ihre Sünden. Was diese aber sind, ist ihnen nicht klar. Bei Feuer fliehen sie panisch zu den verschlossenen Ausgängen und verbrennen, um danach wieder alte Positionen einzunehmen.
- Niemand will allzu viel darüber reden, was geschehen ist oder die Situation erklären. Schon gar nicht über Dr. Dover oder Oberschwester Klara. Alle reden nur über „ihn“ und über „sie“. Vor allem die Identität und Rolle von Klara sollte bis zum Schluss unklar bleiben.
- Eventuell begegnen den Menschen im Feuer panisch fliehende Menschen in Zwangsjacken oder einzelne verbrannte Menschen.
- Eventuell treffen die Ermittler auf Schwester Isabel, die hilfsbereit ist und ihnen erklärt, dass sie nicht hierher gehören.
- Jack Rickman ist ein verrückter fehlentwickelter Mann. Er erzählt gerne, dass er Kinder mag, dass die Türen zu sind und alle brennen werden. Er hat mit den Kindern verstecken gespielt und musste stets tun, was Dr. Dover gesagt hat. Wo die Kinder sind oder wer für was verantwortlich ist, darf er aber nicht sagen. Im Gegensatz zu anderen in der Anstalt ahnt er aber unterbewusst, welche Frevel hier passiert sind, auch wenn er sie nicht versteht. Daher dreht er deutlich mehr durch als die anderen.
- Dr. Dover scheint als einziger mehr zu wissen. Er verkündet auch gerne, dass er eine Lösung gefunden habe, die aber nur ihn heraus bringen wird. Eventuell verrät er, dass es durch ein Opfer gelingen wird und dass er einen alten Vertrag erfüllt und nach höherem strebt. Bei Ärger wird er nach den Wärtern rufen. Bei Eskalation ertönt der Feueralarm. Die Zugangstür zu seinem Büro wird abgeschlossen, wenn er nicht weiter gestört werden will.
Lösungsmöglichkeiten:- Der Junge wird in einer Zelle im Kindertrakt festgehalten. Suchen die Ermittler dort systematisch, dann finden sie ihn und können ihn befreien. Eventuell erhalten sie dabei auch einen Tip.
- Entkommen können die Ermittler nur, wenn sie den Schlüssel finden. In dieser aufgeladenen Zwischenwelt funktioniert nur der Schlüssel von Oberschwester Clara. Clara findet sich in der Ecke der Anstalt, in dem das Feuer seinen Ursprung findet. Bei Kontakt mit den Ermittlern wird sie von der Sünde und Götzendienst des Leiters erzählen, davon dass sie wie Gott einst Sodom läutern und vernichten muss und mit letzter Kraft die Öllaterne auf benzingetränktes Holz werfen. Mit körperlicher Gewalt sollte es den SCs gelingen, ihr den Schlüssel abzunehmen. Allerdings ist sie eine geübte Ringerin. In der Hektik des Feuers und der Panik können die Ermittler sich bis zur Tür durchkämpfen, sie aufschließen und der Zwischenwelt entkommen.
Probleme:- Der Coca Cola Weihnachtsmann ist eigentlich erst seit Anfang der 30er bekannt.
- Die Ermittler könnten versuchen alle Bewohner zusammen zu trommeln, um große Suchmannschaften zu bilden. Das wäre schlecht für die Story, die Stimmung und den Horror. In diesem Fall sind die Bewohner vielleicht weniger freundlich und ahnen, dass mit dem Ort etwas nicht stimmt. Im Testspiel beteiligten sich vier Dörfler an der Suche, die ergebnislos abgebrochen wurde, da der Spielleiter Ablenkungen platzierte. Erst später fanden die Ermittler alleine zur Anstalt.
- Die Sirene, die das kommende Feuer ankündigt, könnte aus Silent Hill bekannt vorkommen. Dies muss aber kein Nachteil sein. Eine entsprechende laute Alarmsirene bekannt durch Luftangriffsalarm ist trotzdem am besten geeignet.
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