Der Knochengarten ist Necromacer Games Lance Hawvermales neuester Streich. Nach dem linearen Abenteuer von „What Evil lurks“, dem letzten Teil aus „Raise the dead“ und der Minikampagne „Lamentation of thieves“ wird hier ein anderer Weg beschritten, das Buch ist vielmehr Sourcebook als Abenteuer.
In den genannten Büchern wird nach und nach wird nun die Region Hawkmoon ausgearbeitet, die ziemlich abseits liegt und voller zweillichtiger Gestalten und seltsamen Geschichten nur so wimmelt. In der Domäne liegt auch der Bonegarden, sowie die Stadt der Diebe, Hawkmoon. Diese wartet nach wie vor noch auf ihre Ausarbeitung und die Domäne kriegt auch kleinen aber guten support.
Schaut doch mal unter:
www.hawkmoonadventures.com nach. Hier finden sich auch die errata und eimal mal wieder eine vergessene Karte, diemal die von Descent, einem unterirdischem Dorf im Bonegarden. Im Forum tummeln sich im übrigen auch die Authoren und auch einige Fans herum. Sehr nett und freundlichste Atmosphäre.
Nun zum Buch selbst:
Es umfasst 128 Seiten, ist gut bis sehr gut illustriert und bedient sich ziemlich ausführlich dem hauseigenen Monsterbuch „Tome of Horrors“. Auf der homepage finden sich aber alle Monster aus dem Buch auf 3.5 aufgerüstet und für lau. Klasse ! Es werden aber auch alternative Monster aus dem Monster Manual angegeben, denen aber im Vergleich das düstere ein bisschen fehlt.
*** Spoiler ! ***
Der Knochengarten ist ein riesiger Friedhof, in dem man allerlei unliebsame und vor allem unbequeme Monstrositäten menschlicher und weniger menschlicher Natur begraben hat. Wer hier reingeht – und das geht leicht indem man über den Zaun klettert - kommt nur mit einem Kleriker wieder raus, ansonsten ist man in dieser absolut tödlichen Alptraumregion erst einmal gefangen. Um die Region liegt ein einmeiliger, kugelförmiger Schutzzauber, der alles drin hält, was da so kreucht und fleucht, hauptsächlich natürlich Untote und davon gleich ganze Massen. Romero hätte seine Freude daran gehabt. Schlimmer noch, tötet man einen Untoten, kehrt am nächsten Morgen wieder, und sollte es ein Vampir oder gar der Blood Governour sein, wird es sicher die nächste Nacht zum schlimmsten Alptraum. Stirbt einer der Charaktere hat man bis zum nächsten Sonnenuntergang Zeit, sonst kehrt er als Untoter zurück.....
Natürlich gibt es noch andere Möglichkeiten des Ausbruchs, doch sind die nicht gerade einfach zu bewerkstelligen. Hierfür ist die Interaktion mit den zahllosen Untoten, Geistern oder Verlorenen vonnöten. Natürlich befindet sich hier auch ein kleines unterirdisches Dorf namens „Descent“, das etwas mehr Platz für Rollenspiel lässt.
Weiterhin liegt ein Apltraumzauber dank eines bösen Artefakts über der Region, hier schläft keiner besonders gut, was die Zauberer natürlich besonders freut. Nach einer Woche Knochengarten ist selbst der härteste Abenteurer total zermürbt und am Ende seiner Kräfte.
Leider lohnt sich ein Abstecher dorthin durchaus, denn einige sagenumwobene Gegenstände wie zum Beispiel ein begrabenes Weltenschiff sind hier zu finden. Unter Stufe 12 sollte hier jedoch keiner reingehen, aber das schöne ist, das man viele Encounter auch anderes lösen kann, als. Man muss extrem vorsichtig sein, was nicht gerade in der Spielnatur liegt.
Das Buch ist inhaltlich in 3 Teil aufgeteilt, Anfangs werden allgemeine Merkmale wie ein Massengrab oder ein greisliger Baum beschrieben, dann werden die einzelnen Minidungeons und zu guter letzt die unterirdische Stadt Descent beschrieben, die alle viele kleine, absurde, schräge und böse Miniplots beinhalten.
Fazit:
Das ist das heftigste Buch, das ich je gesehen habe. Im Gegensatz zu den anderen Necromancergames Bücher gibt es hier keinen Metaplot, sondern nur eine episodenartige Ausarbeitung der einzelnen (kleinen) Dungeons. Das Buch ist also vielmehr sourcebook mit gut ausgearbeiteten encountern als ein konsistentes Abenteuer, der SL muss also schon ein klein wenig Arbeit investieren, gerade um die weniger kampflastigen Ideen weiter auszuarbeiten. Ich würde auch keinesfalls empfehlen den Bonegarden „durchzuspielen“, dafür ist es zu krass und vielleicht auch dauerhaft etwas zu stumpf. Je nach gusto könnte man aber dort durchaus ein halbes Jahr spielen. Sicher aber ist mindestens ein Abstecher dorthin extrem spannend, ohne Kleriker im übrigen natürlich extrem lebensmüde.
Zur Zeit plane ich ein Abenteuer a la „Dawn of the Dead“ meets „Die Klapperschlange“. Ich kann dieses Buch allen empfehlen, die Spaß an Untoten haben. Viel besser hätte man es nicht machen können ! Empfehlung für die Spieleleiter, die ihre Spieler gerne durch die Hölle schicken. Eure Spieler werden weinen, last man standing.