Thema: Spielen auf Cons - Chance oder Schrecken

[Ifram]

Der Titel sagt eigentlich bereits alles.
Die meisten unter meinen erinnernswertesten Runden waren Con-Runden. Darunter waren viele bereichernde aber auch fast alle mit SP/SL mit denen ich nicht gerne wieder spielen möchte. Vieles war auch einfach nur blöd, ohne schrecklich zu sein. Mittlerweile fahre ich selten auf Cons, ich erwarte mir davon nicht mehr so viel und bin systemtreuer und bequemer als früher.

[Maarzan]

Chance, da der Schrecken doch im Rahmen und berechenbar bleibt.
Und im schlimmsten Fall hat man Munition für Forendiskussionen... 

[Eismann]

Ich hab schon einige Bumsköppe in Conrunden gehabt, genauso einfach sehr langweiligeSpieler, aber auch viele unterhaltsame. Wenn man also nicht allzu zart besaitet ist und damit leben kann, ein paar Stunden auch mal mit seltsamen Gestalten an einem Tisch zu verbringen (oder sich einen anderen Tisch zu suchen), kann auf einer Con glaube ich viel Spaß haben.

[Huhn]

Ich leite sehr gerne auf Cons, weil es für mich eine Möglichkeit ist, Spielrunden mit Leuten zu haben, mit denen ich vielleicht sonst eher nicht spielen würde. Bislang war auch noch kein "Totalausfall" dabei, dafür aber jede Menge Menschen, die mich beim Spielen total positiv überrascht haben. Ich sehe das als Übung, mich auf verschiedene Menschen und Erwartungshaltungen einstellen zu können. Nicht jede Runde, die ich geleitet habe, war ein Meisterwerk, aber ich hoffe, dass sie zumindest alle auf dem Level "ok" rangierten.

Ich spiele auf Cons derzeit aber fast nur in Runden, bei denen ich den SL und die anderen Rundenmitglieder kenne oder von mir bekannten Personen vermittelt bekommen habe. Hab einfach zu viel Schiss, bei Randomrunden stundenlang in einer schlechten Runde festzusitzen. Bin gebrandmarkt von einigen fürchterlichen Runden damals noch beim Spieleabend im Mytholon. Ich fahr eh nicht oft auf Con und dann will ich die Zeit auch produktiv nutzen und nicht verplempern.

Insofern: Vor allem Chance und nur eine kleine Prise Schrecken 

[Jens]

Oh ja, das Verlassen der eigenen Filterblase ist definitiv ein großes Plus! So habe ich erst von anderen Systemen gehört und erfahren, dass DSA kein Synonym für "Rollenspiel" sein muss... aber dennoch der größte Gemeinsame Nenner vieler Cons. Gewesen. Vor Jahren. Ich muss ja ehrlich zugeben, auf den letzten beiden Cons dank mitgebrachtem Nachwuchs nicht gespielt, sondern nur geworkshopt zu haben...

[Lichtschwerttänzer]

Oh ja, das Verlassen der eigenen Filterblase ist definitiv ein großes Plus!

same here

[WulfBorzagh]

Auf Cons leite ich immer gerne, da dort der Ehrgeiz und die Ernsthaftigkeit (von der eigenen Herangehensweise ausgehend) hinten angestellt wird. Da geht es für mich darum eine gute Zeit mit viel Spiel und Spaß zu haben und allen Spielern zu bieten. Da gehe ich auf jeden noch so dämlichen oder lustigen Vorschlag ein.
Vorzugsweise leite ich dann All Flesh must be eaten mit vorgefertigten Charakteren.
bisher immer ein Highlight auf der RatCon als die noch in Dortmund war.

Spieler zu sein war oftmals recht langweilig, da ich in zufällig gefundenen Gruppen von vielen Alphawürflern umringt war und der Stil dann nicht meiner ist.

Ausserdem ist das die einzige Möglichkeit mal ein paar Ifirnstränen zu trinken. 

Wulfi let it snow

[JS]

Wir waren immer ganz gerne auf Cons. Ich leitete gerne und spielte gern, allerdings kam es schon regelmäßig vor, daß Spieler/innen in den Gruppen waren, die ich nicht wiedersehen mußte. Mit Spielleitern habe ich nur wenige unerfreuliche Erfahrungen gemacht, aber wenn, dann waren sie ziemlich übel.

[Kreggen]

Ich leite nicht mehr auf Cons und spielen würde ich nur noch im Notfall, falls nichts anderes auf dem Programm steht.
Dazu sind meine Erfahrungen unter'm Strich leider zu negativ. Ich hatte einige sehr tolle Conrunden, aber leider auch einge extrem fürchterliche, sowohl als SL als auch als Mitspieler.
Für mich ist das Thema durch. Ich fahre nur noch auf Cons, wenn mich das Rahmenprogramm anspricht. Und Übernachtungen nur im äußersten Notfall, ansonsten nur Tagesticket und Abends wieder nach Hause. Kommt dann halt auf die Entfernung an.

[Chiarina]

Meistens fahre ich auf eine Con und habe ein Spiel dabei, das ich leiten (oder anleiten) will. Außerdem habe ich noch fest vor bei einer weiteren Runde mitzuspielen.

Ehrlich gesagt klappt das nicht immer. Ich stand schon öfter mit irgendwelchen unbekannten Spielen auf einer Con und hatte keine Mitspieler. Andersherum spiele ich auf Cons auch nicht alles mit. Pathfinder und D&D kommen allerdings glücklicherweise trotzdem zustande, auch wenn ich keine Lust drauf habe.

Cons, auf denen das funktioniert (einmal selber leiten, einmal mitspielen), bereichern mich in aller Regel. Die Runden sind mindestens akzeptabel, manchmal gut oder sogar phänomenal. Außerdem gibt es noch einen weiteren Spin off Effekt beim Spielen auf Cons: Man lernt neue Leute kennen, und wenn es funktioniert kann man sich auch danach nochmal für ein Spiel verabreden. Für mich mit meinen Kleinstsystemen ist das nicht unwichtig.

Neulich habe ich sogar auf einer Con DSA mitgespielt... und habe mich durchaus unterhalten gefühlt und amüsiert

[foolcat]

Die Chancen überwiegen.

Kleine Anekdote: Mitte der 90er auf der FeenCon werden zwei Star-Trek-Runden (mit eigenem System) angeboten. Erste Überraschung: Die SL machen ein „Vorstellungsgespräch“ mit den Interessierten - tatsächlich bekommt nicht jeder einen Platz. Zweite Überraschung: Die SL haben sich zwischen den angrenzenden Räumen der Spielrunden mit PCs vernetzt (damals noch mit Koax-Kabel. 10 mbit/s FTW) und chatten miteinander. Föderationsraumschiff gegen Romulaner-Kreuzer als Live-PvP...  lustig war‘s.

Im Nachhinein hat man sich dann tatsächlich nochmals privat zum Spielen getroffen. Einer der SL hieß übrigens André Wiesler...

Heute^TM reicht die Zeit gerade für zwei private Cons im Jahr. Da sind die Erfahrungen natürlich durch die Bank weg positiv, weil ja die Randomisierung der Gäste und potenziellen Mitspieler gegen Null geht. FeenCon liegt zwar immer noch fast vor der Haustür und wird von mir mit dem Nachwuchs besucht, aber weniger zum Spielen, sondern eher zum Stöbern und Klönen mit den Ausstellern.

[OldSam]

Ganz klar Chance

[mattenwilly]

Früher (80er/90er) durchaus die Chancen. Seit den 2000ern nimmt der Schrecken eigentlich immer mehr zu. Bis zu dem Punkt wo ich Cons bestenfalls noch als Nebenprogramm mache weil ich eh die Stadt / die Region besuche UND entweder schlechtes Wetter ist ODER ein gutes Rahmenprogram. Weswegen zB. die Fee inzwischen für mich ausfällt. Die Region "hab ich durch" und das Rahmenprogramm wird immer flacher.

Die Runden-Auswahl ist heute entweder "DSA Einheitsbrei" oder "Durchgeknallte Exotensysteme" und für beides gebe ich kein Geld/keine Zeit aus. Die Anzahl der Spieler die RPG als "Stehhilfe fürs Ego" betreiben ist auf Cons auch sehr hoch. Brauch ich nicht (mehr).

[Kreggen]

Die Anzahl der Spieler die RPG als "Stehhilfe fürs Ego" betreiben ist auf Cons auch sehr hoch. Brauch ich nicht (mehr).

Danke, das ist mir auch aufgefallen.

[Jiba]

Die Runden-Auswahl ist heute entweder "DSA Einheitsbrei" oder "Durchgeknallte Exotensysteme" und für beides gebe ich kein Geld/keine Zeit aus.

Kannst du das genauer ausführen? Was zählt zu was?

Die Anzahl der Spieler die RPG als "Stehhilfe fürs Ego" betreiben ist auf Cons auch sehr hoch. Brauch ich nicht (mehr).

Und wie äußert sich sowas?

[Dark_Pharaoh]

Cons sind die einzige Möglichkeit, sich als Spieler und SL weiterzuentwickeln. Fast alles, was mich zu einem besseren SL (verglichen mit mir selbst vor 10 Jahren) macht, habe ich auf Cons, insbesondere dem :T:reffen, gelernt.

Auch meine Erfahrung. Ich leite seit über 20 Jahren, aber auf den Cons, besonders der DCC/anRUFung habe ich mich stark weiterentwickelt. Klar, das sind Sondercons mit einem Fokus auf Cthulhu, aber die vielen Facetten, die man von den Spielleitungen geboten bekommt, war beeindruckend. Ich leite dort auch selbst und in den letzten Jahren war ich oft auf privaten Cons, aber auch öffentlichen Cons. Die Runden waren zu 90% immer gut bis sehr gut. Egal ob als Spieler oder SL. Und die 10% Ausfall hat man auch in der heimischen Runde, wenn mal jemand einen schlechten Tag hat oder es einfach nicht rund läuft. Dafür ist man hier meist etwas "eingefahren", neue Impulse bekommt man auf einer Con viel leichter.

Daher: Klare Chance!

[Crimson King]

Cons sind die einzige Möglichkeit, sich als Spieler und SL weiterzuentwickeln. Fast alles, was mich zu einem besseren SL (verglichen mit mir selbst vor 10 Jahren) macht, habe ich auf Cons, insbesondere dem :T:reffen, gelernt.

Ich würde Einladungscons mit sehr eingeschränktem Teilnehmerkreis, vorab festgelegten Runden und persönlichen Beziehungen zu vielen Teilnehmern aber klar von offenen Cons mit klassischem Rundenaushang trennen, speziell von größeren mit dreistelliger Besucherzahl pro Tag. Beim Spielen mit weitgehend Fremden ohne Vorbereitung auf Spielinhalte sehe ich hohe Risiken, die auf dem Großen Tanelorn-Treffen in der Form nicht gegeben sind.

[Thallion]

Auf Cons konnte ich Systeme austesten für die ich wohl nie Spieler gefunden hätte.
Aus der Komfort-Zone raus zu kommen ist sicher auch nicht verkehrt.
Es gab aber sicherlich auch ein paar miese Runden, das ist aber nicht weiter schlimm.

https://pnpnews.de/spielleiten-auf-conventions-leichter-gesagt-als-getan/

[Jens]

Ich würde Einladungscons mit sehr eingeschränktem Teilnehmerkreis, vorab festgelegten Runden und persönlichen Beziehungen zu vielen Teilnehmern aber klar von offenen Cons mit klassischem Rundenaushang trennen, speziell von größeren mit dreistelliger Besucherzahl pro Tag. Beim Spielen mit weitgehend Fremden ohne Vorbereitung auf Spielinhalte sehe ich hohe Risiken, die auf dem Großen Tanelorn-Treffen in der Form nicht gegeben sind.

Nunja, da gibt es noch das BlindDate, was ich wiederum als sehr gute Idee wahrgenommen habe. Da ist nur terminlich abgesprochen, dass man zufällig miteinander spielt... der Rest ist fast wie auf einer normalen Con.

[rillenmanni]

Offene Cons sind für mich ne Chance und Wundertüte. Ich gehe viel zu selten dorthin. Meine Chance für dieses Jahr (Oktober) ist wohl leider auch schon wieder auf einem ungünstigen Termin.

Manchmal denke ich beim Betrachten des Publikums "So ganz gehöre ich nicht zu euch", aber he, das ist doch so egal! Viele sind irgendwie nett, und die Runden sind auch zumindest irgendwie gut, wenn nicht gar mehr. Mein Problem mit Cons ist eher, dass eine Spielrunde in aller Regel viel zu kurz ist. 2 bis 4 Stunden Spielzeit mache ich halt mal mit, aber ich würde sechs bis 12 Stunden klar vorziehen.

[Crimson King]

Nunja, da gibt es noch das BlindDate, was ich wiederum als sehr gute Idee wahrgenommen habe. Da ist nur terminlich abgesprochen, dass man zufällig miteinander spielt... der Rest ist fast wie auf einer normalen Con.

Einmal mitgemacht. War für mich kein Mehrwert. Natürlich wäre das immer wieder mal ein Mehrwert, wenn ich jedes Mal mitmachen würde. Wenn ich aber eine für mich passende Runde gezielt aussuchen kann, ist die Wahrscheinlichkeit, enttäuscht zu werden, deutlich geringer. Das ist aber ohne Frage eine Sache der persönlichen Einstellung.