Autor Thema: Fertigkeiten und Wahrscheinlichkeiten am Beispiel DnD5  (Gelesen 8554 mal)

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Offline nobody@home

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Re: Fertigkeiten und Wahrscheinlichkeiten am Beispiel DnD5
« Antwort #75 am: 13.08.2019 | 16:42 »
Warum soll man unterschiedliche DCs verwenden, wenn die Aufgaben (erwiesenermaßen) nicht unterschiedlich schwer sind?

Hm. Bist Du auch tatsächlich auf allen diesen Gebieten Experte genug, um einen solchen Nachweis gegebenenfalls überhaupt führen zu können? ;)

Ansonsten ist das, will's mir scheinen, letzten Endes einfach eine Frage des vom System vorgesehenen Grades an Spezialisierung. Habe ich in den Regeln separate Fertigkeiten für Automechaniker, Flugzeugtechniker, und Schiffszimmermann, oder läuft das alles einfach unter "Reparieren"? Wenn letzteres der Fall ist, dann, ja, dann kriege ich bei angemessen hohem Fertigkeitswert eben auch automatisch einen "Alleskönner" -- dann ist den Regeln halt egal, ob das noch "realistisch" ist oder schon deutlich mehr cinematelevisiomacgyveresk.

Offline Alexandro

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Re: Fertigkeiten und Wahrscheinlichkeiten am Beispiel DnD5
« Antwort #76 am: 13.08.2019 | 17:06 »
Hm. Bist Du auch tatsächlich auf allen diesen Gebieten Experte genug, um einen solchen Nachweis gegebenenfalls überhaupt führen zu können? ;)

Das muss ich nicht sein, es reicht schon, sich einfach mal anzuschauen, was als "Routineaufgaben" auf dem jeweiligen Gebiet gilt (also Aufgaben, wo Leute die Ahnung haben relativ wenig verkehrt machen können).

Wenn diese Aufgaben unterschiedlich schwer sind, also Experte A eine spezialisierte Form von Experte B ist, dann müsste eigentlich Experte A noch müheloser Aufgaben vollbringen, welche bereits zur Routine von B gehören. Dem ist aber offensichtlich nicht so. Also können sie schonmal nicht grundsätzlich ähnlich, aber unterschiedlich schwer, sein.
==> Wenn ein Charakter A mit einem Skill Fachbereiche A und B abdeckt, dann müsste er (wenn A für ihn Routine ist) auch B routiniert beherrschen - umgekehrt müsste ein Charakter, der B routiniert beherrscht auch A routiniert beherrschen (heißt: wer einen Zweistufen-Zweiganglader reparieren kann, der kann auch ein ABS reparieren - und umgekehrt). Das ist eine mögliche Setzung, aber keine die mit der Realität korreliert.

Die andere Möglichkeit wäre dann halt, dass Fachgebiete A und B eben nicht grundsätzlich ähnlich sind. In diesem Fall sind die Schwierigkeiten relativ für den Fachbereich des Experten und lassen sich nicht miteinander vergleichen.
==> Wenn der Charakter einen "general skill" hat, der A und B abdeckt, dann ist das ein "umbrella term" für sehr unterschiedliche Fähigkeiten, die aus Ökonomiegrunden zusammengeworfen werden. Es wird angenommen, dass er in A und B etwa gleich gut ist, aber nicht so gut wie jemand, der sich nur auf A oder B spezialisiert hat.
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Offline nobody@home

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Re: Fertigkeiten und Wahrscheinlichkeiten am Beispiel DnD5
« Antwort #77 am: 13.08.2019 | 17:26 »
==> Wenn ein Charakter A mit einem Skill Fachbereiche A und B abdeckt, dann müsste er (wenn A für ihn Routine ist) auch B routiniert beherrschen - umgekehrt müsste ein Charakter, der B routiniert beherrscht auch A routiniert beherrschen (heißt: wer einen Zweistufen-Zweiganglader reparieren kann, der kann auch ein ABS reparieren - und umgekehrt). Das ist eine mögliche Setzung, aber keine die mit der Realität korreliert.

Wobei der letzte Teil im Zweifelsfall je nach Geschmack als vernachlässigbar eingestuft werden kann; fiktive Charaktere, die in Sachen Können deutlich breiter aufgestellt sind, als man es von ihren realen Spezialisten-Gegenstücken möglicherweise erwarten würde, sind ja durchaus gang und gäbe, und meines Wissens sollen auch einzelne reale Menschen ihresgleichen in dieser Beziehung zumindest ab und zu schon mal überrascht haben. ;) Welche Art von Erwartungen an "Realität" ein gegebenes Regelsystem erfüllen soll, kann und darf also durchaus variieren -- da gibt es keinen einen alleinseligmachenden ISO-Standard.

Offline Feuersänger

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Re: Fertigkeiten und Wahrscheinlichkeiten am Beispiel DnD5
« Antwort #78 am: 13.08.2019 | 18:53 »
Ich verstehe Passive Checks btw als eben das: passiv. Etwas, das passiert, ohne dass der Spieler es ansagt oder womöglich sogar ohne dass es dem Charakter bewusst ist. Etwa weil ja Augen und Ohren immer in Betrieb sind, aber man nicht alle 6 Sekunden einen Wahrnehmungscheck würfeln will. ("A Master Thief of MY Level..."). Oder meinetwegen auch wie es dasteht eine "dauernde Ansage" à la "Wir suchen jeden Raum nach Geheimtüren ab" wie im Regeltext vorgeschlagen.
Aber "Ich möchte das Wagenrad reparieren, und zwar passiv"? Öhm. Wäre zwar praktisch, aber ist so sicher nicht vorgesehen.
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Offline Alexander Kalinowski

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Re: Fertigkeiten und Wahrscheinlichkeiten am Beispiel DnD5
« Antwort #79 am: 13.08.2019 | 18:57 »
Ist halt das generelle Problem wenn man komplexe Dinge mit einem einzelnem Wurf abhandeln möchte. Entweder es wird zu schwer, dann haben selbst Experten in einem Gebiet eine viel zu hohe Fehlschlagschance. Oder es ist zu leicht, dann können auch Laien problemlos mitspielen, ohne das dies wirklich Sinn ergibt oder Stimmungsvoll wäre.

Die einzig funktionierende Lösung die ich dazu gesehen habe ist, das es eben doch nicht nur ein Wurf ist, sondern mehrere.

Ich möchte da noch einmal meine Lösung in KotBL (siehe #6) ins Spiel bringen. Das Grundproblem ist, dass Standardtests (mit einem Würfel) die Realität nicht adäquat abdecken, da jeder eine Chance hat den Test zu bestehen oder zu verpatzen. (Wir ignorieren ZUNÄCHST mal, dass auch ein Routinier bei einer trivialen Aufgabe in, was weiß ich, 1% der Fälle patzen kann und dass ein blindes Huhn auch mal Glück haben kann.).

Stattdessen sollte es bei bestimmten Proben eine limitierte Reichwerte geben bei denen überhaupt nur getestet werden sollte; für alle anderen ist es ein automatischer Erfolg oder automatischer Fehlschlag. Eine betagte Omi oder ein Kleinkind werden eine normale Holztür niemals auftreten können, Conan der Barbar hingegen schafft das automatisch. Und innerhalb dieser begrenzten Reichweite in der der Erfolg überhaupt in Frage steht, muss es dann eine steile Kurve geben, die eben von relativ nahe 0% bis relativ nahe 100% die Erfolgswahrscheinlichkeiten abdeckt.

Diese Art von Probe ist demnach etwas anderes als zB ein Entdeckenwurf bei dem jeder Nicht-Blinde eine Chance hat zu bestehen. Nur bei solchen Proben ist es angemessen wie zB bei CoC direkt gegen eine einfache Prozentchance zu würfeln. Ansonsten: beschränkte Fertigkeitsreichweite für die getestet wird.
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Offline takti der blonde?

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Re: Fertigkeiten und Wahrscheinlichkeiten am Beispiel DnD5
« Antwort #80 am: 13.08.2019 | 19:42 »
Aber "Ich möchte das Wagenrad reparieren, und zwar passiv"? Öhm. Wäre zwar praktisch, aber ist so sicher nicht vorgesehen.

Zumindest steht es dort. Eine wiederkehrende Tätigkeit und so:

"Such a check can represent the average result for a task done repeatedly."

Ein Wagenrad reparieren z.B. würde an meinem Tisch darunter fallen.

Grüße

Hasran

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Re: Fertigkeiten und Wahrscheinlichkeiten am Beispiel DnD5
« Antwort #81 am: 13.08.2019 | 20:10 »
Zumindest steht es dort. Eine wiederkehrende Tätigkeit und so:

"Such a check can represent the average result for a task done repeatedly."

Ein Wagenrad reparieren z.B. würde an meinem Tisch darunter fallen.

Grüße

Hasran

Ich würd's wohl von den Umständen abhängig machen. Einfach mal "nur" ein Wagenrad reparieren oder wechseln, weil's halt mal gerade so anfällt? Passiver Check reicht, wenn er denn für den Erfolg auch gut genug ist. Genau jetzt das Wagenrad rechtzeitig repariert bekommen, bevor Unliebsames Ereignis X eintritt und die Gruppe sich ggf. unter Zurücklassung ihres noch nicht wieder fahrtüchtigen Wagens aus dem Staub machen muß? Ich denke, da würde ich einen Wurf sehen wollen... >;D

Offline takti der blonde?

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Re: Fertigkeiten und Wahrscheinlichkeiten am Beispiel DnD5
« Antwort #82 am: 13.08.2019 | 20:18 »
Ich würd's wohl von den Umständen abhängig machen. Einfach mal "nur" ein Wagenrad reparieren oder wechseln, weil's halt mal gerade so anfällt? Passiver Check reicht, wenn er denn für den Erfolg auch gut genug ist. Genau jetzt das Wagenrad rechtzeitig repariert bekommen, bevor Unliebsames Ereignis X eintritt und die Gruppe sich ggf. unter Zurücklassung ihres noch nicht wieder fahrtüchtigen Wagens aus dem Staub machen muß? Ich denke, da würde ich einen Wurf sehen wollen... >;D

Dito. Die Ressource, mit der "bezahlt" wird, ist meist Zeit. Ein einigermaßen kompetenter Schurke wird auch fast jedes beliebige Schloss knacken, solange er sich ausreichend Zeit nehmen kann. Hat er es eilig, weil sonst der Mindflayer auf der anderen Seite der Tür seinem befreundeten Barbaren das Gehirn extrahiert...

Grüße

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Offline Feuersänger

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Re: Fertigkeiten und Wahrscheinlichkeiten am Beispiel DnD5
« Antwort #83 am: 13.08.2019 | 21:32 »
Haha, du hast "Barbar" und "Gehirn" in einem Satz gesagt! XD
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Re: Fertigkeiten und Wahrscheinlichkeiten am Beispiel DnD5
« Antwort #84 am: 13.08.2019 | 21:38 »
Haha, du hast "Barbar" und "Gehirn" in einem Satz gesagt! XD

Pft, Barbaren brauchen viel mehr Gehirn als zivilisierte Weicheier. So eine Dose Ravioli im Supermarkt kann schließlich jeder Depp erlegen... ~;D