Autor Thema: Element Space [Mass Effect meets XCOM]  (Gelesen 610 mal)

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Offline Darkling ["beurlaubt"]

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Element Space [Mass Effect meets XCOM]
« am: 8.01.2020 | 23:30 »
Element Space ist das Erstlingswerk eines Indie-Studios, wer also AAA-Qualität erwartet wird hier nicht glücklich, aber ich hab mehr Spaß dran, als ich selber erwartet hätte.

Die Setting-Vorgeschichte gibt es hier, aber im Spiel selber geht es darum, dass eine bis dato unbekannte Terrororganisation aus dem Schatten heraus versucht, die verschiedenen Machtblöcke der drei von Menschen besiedelten Systeme gegeneinander aufzuhetzen. Als ihr erster Versuch von Captain Christopher Pietham (dem Hauptcharakter) vereitelt wird stellen Tempest (so der Name besagter Terrororganisation) ihn als Verantwortlichen dar. Er muss also fliehen, Beweise für die Existenz von Tempest (und seine Unschuld) finden, heuert unterwegs Verbündete an und versucht sich mit der ein oder anderen Regierung gutzustellen, damit er vor dem Galaktischen Senat freigesprochen werden und Unterstützung gegen Tempest gewinnen kann.

Warum schreibe ich nun im Titel Mass Effect meets XCOM? Nun, gewisse Parallellen lassen sich nicht ganz von der Hand weisen.

Kämpfe sind im Stil von Firaxis` XCOM gehalten, unterscheiden sich aber in sofern, dass man (wie bei Mass Effect) immer nur drei Charaktere steuert, von denen einer immer Shepard Pietham ist, es (fast) keine Prozentchancen zum Treffen gibt (es gibt halbe und volle Deckung und entweder trifft man deckungsfrei oder geflankt stehende Gegner zum 100%, Gegner in Halber Deckung zu 50% oder man macht Schaden an der meist zerstörbaren Deckung) und spielen sich spannend, aber auch etwas "puzzelmäßig", denn nicht immer ist es das Ziel, alle Gegner auszuschalten.

Von den neun möglichen Charakteren sind drei storymäßig vorgegeben (Christopher, Alice, Zero) und drei weitere können pro Durchlauf wie bei Mass Effect 2 rekrutiert werden. Ebenfalls wie bei Mass Effekt 2 hat auch jeder Companion eine Loyalitäts-Mission, die freigeschaltet wird, falls man sich gut genug mit der entsprechenden Person versteht und die, bei Gelingen, entsprechende Boni für diesen Verbündeten bringen.

Moment, wenn man sich mit der Person gut genug versteht? Ja, denn das Spiel hat (sowohl zwischen, als auch teilweise in den Missionen) Momente, in denen man Entscheidungen treffen muss, welcher Philosophie man folgen möchte. Anders als Mass Effect wird hierbei aber nicht bloß nach Paragon und Renegate unterschieden, sondern zwischen Autocracy, Humanism, Independence und Bureaucracy. Verschiedene Verbündete haben unterschiedliche Vorlieben und gleiches gilt auch für die Regierungen der Three Systems. Wer darauf nicht achtet kann hinterher möglicherweise ohne Verbündete dastehen und wird am Ende doch für Verbrechen verurteilt, die man nicht begangen hat.

Was gibt es noch zu sagen? Am Wichtigsten ist wohl, dass es kein freies Speichern gibt, sondern das Spiel mit Checkpoints arbeitet. Savescumming ist also nicht möglich, auch wenn es sich um ein reines Singleplayergame handelt. Man kann aber (zumindest im Story-Mode) Missionen abbrechen, neu starten und den letzten Checkpoint laden, ohne dass das negative Konsequenzen hat.
Im Extinction-Mode ist das anders. Es gibt (wie bei XCOM 2) eine Doomsday-Uhr und diese wird nicht nur nach jeder Mission ein ganz kleines bisschen, sondern bei Fehlschlägen und Abbrüchen von Missionen ein ganzes Stück weitergedreht. Auch in diesem Modus können Charaktere zwar nicht dauerhaft sterben, aber dennoch darf man das quasi als Ironman-Mode verstehen.

Halt stop, Doomsday-Uhr? Und vielleicht gar wie bei XCOM 2 Missionen mit Timer?
Wie gesagt kann man die Doomsday-Uhr im Story-Mode quasi ignorieren. Was getimte Missionen angeht so gibt es zweierlei dazu zu sagen.. Nach jedem Kampf gibt es eine Wertung und da fließt auch mit rein, wie lange man gebraucht hat. Da das aber keine spielerischen Auswirkungen hat dürfte das nur für Achievment-Jäger interessant sein. Nur wenige Missionen haben richtige Timer. Das kann zwar vorkommen, ist aber selten.

Zwischen den Missionen darf man auch seine Charaktere skillen, um seine Fähigkeiten zu verbessern und ein Verskillen ist nicht möglich, da man jederzeit diese Punkte zurücksetzen und neu verteilen kann. Ausrüstung kann auch gewählt werden, vorausgesetzt, man hat bereits Missionen gespielt, in denen man sich neue Wafffen freigeschaltet hat.

Mir war das Ende nach ca. 16 Stunden etwas zu abrupt, aber - und das ist für mich extrem selten - ich habe direkt wieder von vorn angefangen, weil es mir so viel Bock gemacht hat!

Wie gesagt ist es kein AAA-Spiel, aber für mich ein ziemlicher Überraschungserfolg. (Immerhin genug, dass ich finde, das Spiel hat seinen eigenen Thread verdient... ;) )
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Offline Quaint

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Re: Element Space [Mass Effect meets XCOM]
« Antwort #1 am: 9.01.2020 | 02:12 »
Ich hab deinen Beitrag gelesen, auf Steam geschaut, und es dann erstmal auf die Wunschliste gesetzt.
Hört sich ja spannend an, aber es gibt eben auch so mache kritische Stimme. Etwa ist da von willkürlicher Verteilung der Punkte auf die Moralskalen die Rede und von plötzlich unerklärlichen Sprüngen in der Schwierigkeit. Kannst du dazu etwas sagen?
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Offline Darkling ["beurlaubt"]

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Re: Element Space [Mass Effect meets XCOM]
« Antwort #2 am: 9.01.2020 | 06:21 »
Seltsame Sprünge auf der Moralskala habe ich bisher nicht erlebt. Das kann ich mir nur so erklären, dass man Missionen in Gebieten bestimmter Regierungen auswählt, die halt jeweils einer Ideologie besonders nahe stehen, aber das heißt nicht, dass man nur Punkte auf dieser Achse der Skala bekommen kann. Auch in einer Mission einer z.B. autokratisch ausgerichteten Regierung kann man ggf. seinen humanistischen Standpunkt vertreten und dann dafür Punkte bekommen.
Wie gesagt, das ist das einzige, wie ich mir diese Kritik erklären kann, weil ich nichts dergleichen wahrgenommen habe.

Was plötzliche Sprünge in der Schwierigkeit angeht...ein ganz klares Jain. Einige Missionen sind unbestreitbar härter als andere (wenn man noch nicht die richtige Ausrüstung dazu hat), aber das liegt ja in Spielerhand, ob man diese wählt. Wenn die Missionsbeschreibung von Gegnern mit Schilden spricht sollte man idealerweise halt Waffen mit Elektroschaden haben und wenn die Missionsbeschreibung explizit sagt, dass die Gegner auf alle schießen, die ihnen zu Nahe kommen ist es keine gute Idee, zwei Nahkämpfer mitzunehmen..
Aber ja, es gab auch ich glaube zwei unabwendbare Storymissionen, deren Schwierigkeit ich als einen deutlichen Sprung nach oben empfand (eine davon war das Finale). Das lag in beiden Fällen daran, dass schneller Gegner gespawnt wurden, als ich sie ausschalten konnte. In beiden Fällen war es aber nicht das Ziel, alle Gegner auszuschalten und das war vielleicht etwas ungewohnt.

Zwei Hinweise noch:
Manche Missionen bestehen aus mehreren Kämpfen und es wird nicht unbedingt vor jedem Kampf ein neuer Checkpoint gesetzt.  Das Speichersymbol ist eigentlich groß genug, dass man sehen kann, wenn ein neuer Checkpoint gesetzt wird, aber ich dachte, ich erwähne es trotzdem mal.
Außerdem ist das Spiel leider in der Tat sehr geizig damit, manche Dinge zu erklären. So heilen beispielsweise die Charaktere zwischen den einzelnen Kämpfen zwar, aber nur ich glaube 35 HP. Explizit erklärt wird das aber nirgends. Wer nicht bloß drauflosklickt wird sich sowas schnell erschlossen haben, aber das hätte unzweifelhaft besser gelöst werden können. Aber hey, Erstlingswerk und Indiestudio, von daher...
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Offline Sarakin

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Re: Element Space [Mass Effect meets XCOM]
« Antwort #3 am: 9.01.2020 | 08:28 »
Klingt ganz interessant. Mal schauen, wie's aussieht, wenn's auch auf PS4 kommt. Soll ja irgendwann in Q1 2020 soweit sein.
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