Autor Thema: [TMB] Hintergrundinformationen  (Gelesen 1087 mal)

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[TMB] Hintergrundinformationen
« am: 31.01.2020 | 20:45 »
Vorab, hier schonmal zur Einstimmung ein paar Hintergrundinformationen - zunächst zum kleinsten gemeinsamen Nenner, nämlich eurer Schule, dem Malvern College.



Das Malvern College wurde im Jahr 1865 gegründet.
Es ist ein sogenanntes public college - das bedeutet von den students werden (nicht gerade geringe) Gebühren erhoben und damit wird der Schulbetrieb finanziert. Eure Eltern kommen also aus gutem Hause - ansonsten wäre es euch gar nicht möglich, auf einem so elitären College zu studieren.

Das College liegt in Malvern, gut 140 Meilen westlich von London, und strebt an eine der großen Eliteschmieden des Empires zu werden. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an die 11 bis 12 jährigen Schüler, die hier ihre Ausbildung beginnen, ehe sie mit 18, 19 Jahren in die Welt entlassen werden.

Euer Jahrgang umfasst 24 Jungen. Ihr seid die erste Generation an diesem College, das eine christliche Tradition pflegt. Auch diesem Grund werdet ihr, quasi von Begiinn an, die Malvern Boys genannt.
Ein Name, der zugleich Verpflichtung ist.
Die Bildungselite des Landes schaut auf euch, denn mit euch steht und fällt der Ruf des Colleges. Große Karrieren werden von euch erwartet - das ist jedem von euch bewusst.
Power Gamer: 33% Butt-Kicker: 21% Tactician: 67% Specialist: 42% Method Actor: 88% Storyteller: 75% Casual Gamer: 42%

Spielt zur Zeit: DSA Briefspiel, sowie 3-6 DSA Larps pro Jahr. Am Tisch: derzeit nix ;D

Würde gern spielen: Altered Carbon, Shadowrun, Cyberpunk, irgendetwas aus diesem Genre... außerdem The Witcher, Nesciamus, Vampire, ... irgendwas

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Re: [TMB] Hintergrundinformationen
« Antwort #1 am: 8.02.2020 | 08:10 »
Das Idealbild des Englischen Gentleman

In der Zeit, in der wir spielen, ist das Britische Empire das größte existierende Reich auf der Welt. Queen Victoria herrscht schon euer gesamtes Leben lang, und auch wenn sie nur selten öffentlich in Erscheinung tritt, hat sie durch geschickte Heiratspolitik Einfluss in allen wichtigen Königshäusern Europas. Sie gilt zurecht als Mutter der Nation.

Die aggressive Expansionspolitik Britanniens hat dazu geführt, dass der englische Lebensstil zum - unerreichbaren - Idealbild einer ganzen Generation, ach was sag ich, ganzer Generationen geworden ist. Der Gentleman ist weltgewandt, gebildet, von Stand, macht sich um Geld keine Sorgen, denn er hat Geld, wenn er es braucht, er ist bescheiden, kulturell interessiert, politisch engagiert und scharfsinnig. Er folgt stets den höchsten moralischen Ansprüchen an sich selbst und an andere und sein Ruf ist tadellos.

Der Ruf des britischen Gentleman ist tadellos.
Das ist der zentrale Satz.



Denn die Realität sieht oft anders aus.
Die Industrialisierung hat mit einem nie dagewesenen Tempo dafür gesorgt, dass sich die englische Gesellschaft verändert. Männer aus der Mittelschicht sind durch geschickte Geschäfte zu Vermögen gekommen, Adlige, die nicht mit der Zeit gehen, laufen Gefahr ihren Einfluss zu verlieren. Die Britische Armee eilt von Sieg zu Sieg, doch die Kosten, die diese Siege mit sich bringen, werden verschwiegen. Ein Veteran ist ein Kriegsheld - ganz egal, wie sehr ihn der Krieg gezeichnet hat und was er tun musste, um die Siege zu erringen.
Die britische Gesellschaft ist oft mehr Schein als Sein, und auch wenn dies fast jedem bewusst ist, redet man nicht darüber.

Denn was nicht gesagt wird, ist nicht wahr.
Es geht um den Ruf. Wer seinen Ruf verliert, hat alles verloren.
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Re: [TMB] Hintergrundinformationen
« Antwort #2 am: 8.02.2020 | 08:20 »
Die Rolle der Frau

Die britische Gesellschaft des 19ten Jahrhunderts ist eine Männergesellschaft.
Das Wahlrecht wurde zwar mehrfach ausgeweitet, doch nicht einmal alle Männer sind berechtigt zu wählen - Frauen haben keinen Einfluss darauf, was in der Welt passiert... es sei denn sie sind die Queen.

Schlimmer noch: Frauen haben quasi keinen Zugang zu Bildung, dürfen einen Beruf nur ergreifen, wenn ihr Vater oder Mann dies erlaubt und selbst wenn dies der Fall sein sollte, bleibt ihnen in den allermeisten Fällen der Zugang zu den begehrenswerten Posten verwehrt.

Eine Frau hat nur eine Rolle, vorgelebt und gefordert auch von der Queen: Sie ist Ehefrau und Mutter. Sie soll sich um das Heim kümmern, um die Kinder, freundlich sein, nett aussehen, und alles andere ihrem Mann überlassen.

Frauen sind abhängig von den Entscheidungen der Männer, weshalb ein Eheversprechen nicht leichtfertig gegeben wird - weder vom Mann, noch von der Frau.
Denn geht eine Ehe in die Brüche, verliert die englische Frau alles. Zugang zu ihrem Heim. In vielen Fällen Zugang zu ihren Kindern. Und vor allem: jeglichen Zugang zu Geld.

Stirbt ihr Gatte, wendet er sich von ihr ab oder verlässt er sie, bleiben der Frau nur zwei Wege offen: Der zurück zu ihren Eltern, was in den meisten Fällen nicht möglich ist, weil auch sie entweder längst verstorben sind oder nicht über die finanziellen Ressurcen verfügen das Kind wieder bei sich aufzunehmen, oder der Gang auf die Straße.
Prostitution ist für viele Frauen in London die einzige Möglichkeit, ein karges Leben zu finanzieren. Ihr Ruf ist dann für alle Zeit dahin - aber ihnen bleibt keine Alternative. Motiviert von Geschichten, dass sich ein reicher Gentleman beim Akt in sie verliebt und bei sich aufnimmt, ihnen eine zweite Chance gibt, sind es hunderttausende junger Frauen, die sich verkaufen.

Und die Gesellschaft... sieht weg.
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