Wie grobkörnig darf ein System für euch sein?
Wieviele Fertigkeiten (oder nennt sie Attribute, Aspekte, Talente, wasauchimmer) sind für euch angemessen?
Ich mag es inzwischen eher grob - mit mildesten Erweiterungsoption (z.B. durch Talente oder "offenen" Fertigkeiten wie "Wissen: Dingenskirchen")
Ich habe es satt, dass zwischen Schleichen, Verstecken und Tarnen unterschieden wird, man doch nicht weiß, auf was man nun würfeln soll - also würfelt man auf zwei oder drei und irgendwas geht dann schief.
Bitte Heimlichkeit und fertig.
Nein, auch kein Balancieren, Klettern, Akrobatik und am besten noch Seiltanzen - Akrobatik. (...)
Und nur Fertigkeiten, die etwas im abenteuer bringen, d.h. zum Einsatz kommen. da reichen dann so 10-15, vielleicht 20 aus.
Einige Zeit habe ich mich immer wieder an Systemen mit einer hohen Zahl an Fertigkeiten versucht: DSA, Rolemaster, Chivalry & Sorcery (und noch einige weitere...)
Ich denke, da schwang bei mir stets der Wunsch mit, jede einzelne Fertigkeit ganz genau auf dem Charakterblatt wiederzufinden (Statt "Heimlichkeit" also sowohl "Schleichen" als auch "Sich verstecken". Statt "Nahkampf" einzelne Werte für Langschwert, Streitkolben und Dolch)
Aber ich denke, spätestens beim längerfristigen Spielen, besonders wenn man -wie ich- spürbare Verbesserungen beim Steigern erwartet, wird der Segen eher zu einem Fluch..
Während man im grobkörnigen System (z.B. Age of Sigmar: Soulbound) seine Nahkampffertigkeit und gleichzeitig seine Heimlichkeit durch die erhöhung von 2 Skills steigern kann:
- Stealth
- Weapon Skill
müsste man z.B. in Chivalry & Sorcery (um auch nur annährend den gleichen Effekt wie oben zu erzielen) folgende Fertigkeiten (und vermutlich noch viel mehr) seperat steigern:
- Knife & dagger fighting [und noch weitere Waffenfertigkeiten, wenn man sich nicht ausschließlich auf Dolche verlassen will]
- Skulking in Shadows
- Stealth of Thieves & Assassins
- Concealing & Finding
Also mehr als das doppelte/dreifache, was dennoch brav mit harter EP-Währung bezahlt werden muss.
Außerdem machen eingedampfte Fertigkeiten, das Verteilen von Spotlight etwas leichter, weil man sich nicht immer ins Gedächtnis rufen muss, dass man endlich mal ein Abenteuer/ eine Szene entwerfen sollte, damit der SC auch mal seine Fertigkeit "Astronomical Lore" (oder ähnliche "Nischen"-Skills) anwenden kann.
Hindern mich grobe Skills am individualisieren meines Charakters?
Früher hätte ich die Frage bejaht. ("Laufen, Schwimmen und Klettern kann ich dank Athletics gleich gut. Und welche Sachen konnte ich nochmal alles mit Stealth?")
Jetzt denke ich anders darüber. ("Dank Entertain Skill kann mein Priester theoretisch gleich gut Geschichten erzählen, singen und tanzen. Trotzdem singt er am liebsten die Choräle seines Glaubens mit.") Dadurch kann man seinen Charakter auch auf eine gewisse Art und Weise mit nur wenig Aufwand individuell machen.
Bezogen auf die Frage: Ich möchte heutzutage lieber ein etwas grobgekörnteres System, bei dem es allerdings trotzdem immer noch möglich sein sollte, Charaktere anhand ihrer Skill-Auswahl zumindest ein wenig zu individualisieren.