Ich kann mit keinem Hinweis auf eine Publikation dienen, aber ein paar Ideen in den Raum werfen, was passieren könnte. Denn ich würde als SL einfach mit einer Menge Herausforderungen ankommen, welche die Gruppe meistern muss. Idealerweise gibt es dort auch keinen richtigen oder falschen Weg.
Um es an die Kampagne anzupassen, wäre es interessant zu wissen, was sich die Gruppe von der Dorfgründung verspricht und warum an diesem Ort. Gibt es dort Ressourcen, von deren Abbau man sich Reichtum verspricht? Soll ein Bollwerk gegen Irgendwas errichtet werden? Möchte man einfach ein paar Leuten, denen man sich verpflichtet fühlt, eine Zuflucht bieten? Geht es um Ruhm und Einfluss?
Hat das Dorf alle notwendigen Fachkräfte? Was, wenn der Schmied, Müller oder Bäcker krank werden oder über Nacht verschwinden? Was, wenn diese der Familie zuliebe gehen wollen? Soll man diese zum Bleiben zwingen, weil sie für das Dorf überlebenswichtig sind oder versucht die Gruppe Ersatz zu finden?
Wovon versorgt sich das Dorf? Reichen die Vorräte? Reicht die erste Ernte? Was, wenn Vorräte verderben, gefressen werden oder gestohlen werden? Es herrscht Hunger. Die Leute wollen nicht mehr, alle horten, was sie noch haben, wollen nichts abgeben, denken nur an sich. Setzt die Gruppe ein drakonisches Management der Vorräte durch? Kann sie neue besorgen?
Wie erschafft man urbares Land? Brandrodung? Was, wenn das heiliges Land der Elfen ist? Oder ein Sumpf, dessen Wasser kurz nach der Ernte zurückkehrt und nun alles zu ertränken droht? Lebten dort Monster? Hat man etwas aufgeweckt, was dort schlummerte? Etwas, das nun nachts umgeht und sich einsame Dorfbewohner als Opfer holt? Was, wenn deswegen niemand mehr aus dem Haus gehen will?
Tierfelle können auch eine gute Ressource sein. Dazu müssen aber Jäger weit in den Wald. Kehren sie zurück? Berichtet einer von einem riesigen Monster, dass seinen besten Freund gerissen hat? Ist der Bericht so drastisch, dass nun niemand mehr gehen will? Und stimmt er überhaupt? Oder ist das egal, weil die Gruppe die Leute zwingen muss, zu jagen, denn die Felle sind schon dem Händler versprochen, der die Vorräte für den Winter bringen wird.
Was, wenn der örtliche Fürst von dem Dorf erfährt und eine Abordnung seiner Ritter schickt um mitzuteilen, dass das Dorf ab sofort für seinen Schutz zu bezahlen hat. Und zwar alle Schweine und die eine Kuh, deren Milch für das Dorf lebenswichtig ist. Genau so gut könnte das auch eine Abordnung Elfen sein, nur dass sie statt Schweinen lieber einige Kinder haben möchten.
Was, wenn im Dorf jemand gestohlen hat und auch bereits ein Schuldiger gefunden wurde. Nun erwartet die Gemeinschaft, dass die Gruppe ihn bestraft. Machen sie dies oder wollen sie zuerst herausfinden, ob er oder sie es auch wirklich war. Vielleicht war es auch niemand aus dem Dorf, sondern ein wildes Tier hat die Sache weggeschleppt, aber niemand der Gemeinschaft will mit einem angeblichen Dieb zusammen im Dorf leben. Alternativ könnte es auch ein verborgener Zauberkundiger sein, speziell jemand mit Barbarenblut, der dem Hexenglauben folgt.
Ein Priester sieht es als das wichtigste an, zunächst einen Tempel zu errichten und das Dorf ist grundsätzlich seiner Meinung. Nur muss dann andere Arbeit liegen bleiben und es ist fraglich, ob dann der Winter überstanden wird. Kann sich die Gruppe gegen den Willen Gottes (stellvertretend geäußert von dem Priester) stellen, nur weil Geld verdienen oder die Felder bestellen wichtiger für das Überleben ist als das Seelenheil?
Was, wenn Jäger ein Elfen getötet haben, weil sie ihn mit Beute verwechselt haben. Elfen wollen nun das Dorf zerstören. Kann man sich einigen? Die Elfen fordern den Kopf des Mörders. Doch wenn die Gruppe dies tut, wird die Dorfgemeinschaft auseinander brechen.
Was, wenn das Wetter extrem ist und es Unwetter, große Kälte oder große Hitze gibt? Was, wenn eine Lawine oder ein Steinschlag ein Teil des Dorfs vernichtet? Wurden die alten Götter erzürnt? Kann ein Blutopfer sie wieder beruhigen? Und wie bringt man die Elfen dazu, dabei zu helfen?
Eine 40-köpfige Räuberbande hat in dem Dorf ihr neues Hauptquartier entdeckt. Wer nicht dieser Meinung ist, wird gezüchtigt. Wie passt sich die Gruppe dieser Situation an? Oder rebellieren sie? Damit dies das typische 7-Samurai-Szenario wird, wird die Bande natürlich noch einmal auf Raubzug gehen und erst in einigen Wochen wiederkehren.
Was, wenn jemand aus dem Dorf nicht damit einverstanden ist, wie die Gruppe das ganze regelt. Vielleicht ist sein zugewiesenes Land schlechter als das der anderen? Vielleicht hat er zu wenig Vorräte oder die falschen Werkzeuge bekommen. Vielleicht hat er durch Unfall oder Fehleinschätzung der Gruppe etwas verloren. Jedenfalls stellt er die Führungsposition der Gruppe in Frage und will einen neuen Anführer wählen. Tritt die Gruppe zurück? Oder erklären sie, dass dies keine Demokratie ist und Recht hat, wer das Schwert führt?