Autor Thema: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020  (Gelesen 15259 mal)

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Pyromancer

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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #200 am: 5.07.2020 | 11:23 »
Also je nach Regelwerk "Raten, ob der SL das plausibel findet". ;)
In der Praxis ist das "Verhandeln um Fiktionsinhalte", wie es der eine oder andere von euch wahrscheinlich aus den ganzen "neumodischen" Indiespielen und deren Nachfolger schon kennt, nur halt mit anderen Prämissen und Argumentationsmustern. Da passiert ganz viel zusammen  mit der Gruppe und der SL; das wird im Gespräch entwickelt und hat - so, wie ich es kenne und schätze - mit "Ratespielchen" nichts zu tun.

Zitat
Meiner sehr persönlichen Meinung nach ist das einer der größten Schwachpunkte an CaW. Erstens ist die Trennung von Spieler- und Charakterwissen deutlich schwächer, was zum Helmut-im-Kostüm-Problem führt und zweitens ist das SL-Wissen um mögliche Taktiken wichtig für die Erfolgschancen der SC.
Ein ähnlich gelagertes Problem gibt es doch bei CaW genau so. Da muss doch auch der SPIELER taktisch klug und mit Regel- und Systemkenntnis gegen den taktisch klug spielenden SL gewinnen. Für mich ist da auch der Bruch zwischen "Rollenspiel" und "Pöppel auf der taktischen Karte hin und her schieben" sehr viel größer als bei "CaW", wo das alles organisch zusammenfließt und auch im Kampf der Charakter gespielt wird

Online Sashael

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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #201 am: 5.07.2020 | 13:44 »
Für mich ist da auch der Bruch zwischen "Rollenspiel" und "Pöppel auf der taktischen Karte hin und her schieben" sehr viel größer als bei "CaW", wo das alles organisch zusammenfließt und auch im Kampf der Charakter gespielt wird
Ob im Kampf der Charakter gespielt wird, ist imo keine alleinige Frage von CaS oder CaW.

Gibt sicher Leute, denen das leichter fällt, aber ich kenne auch nicht wenige Spieler, die von CaW-Ansätzen überfordert werden und dann komplett aus der Rolle fallen. Die brauchen ein klar strukturiertes Gerüst in Arenasituationen, sonst verbringen die ihre Zeit nur noch mit Versuchen der Lösungsfindung ohne Rollenspiel.

"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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ErikErikson

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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #202 am: 5.07.2020 | 14:48 »
Das war selbst in der Hochzeit der Forge eine Designprämisse. Stichwort "Fruitful Void": Das, um was es geht, darf nicht (zu stark) verregelt werden.

Was ist da der Gedanke dahinter? Das klingt ja erstmal sehr paradox. Wenn ich D&D spiele, erwarte ich irgendwie, das viel gekämpft wird, weil es so viele Kampfregeln gibt.

Offline Koruun

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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #203 am: 5.07.2020 | 15:13 »
Ob im Kampf der Charakter gespielt wird, ist imo keine alleinige Frage von CaS oder CaW.
Im Prinzip gebe ich dir recht, erfahrungsgemäß neigen CaS Spielweisen aber zu Systemen mit zahlreichen Optionen im Kampf (3E / 4E / 5E), da im CaS Kampf ein elementarer Bestandteil ist, sich selbst genügt und die Frage nicht lautet ob, sondern wann es zu einem Kampf kommt.
Der Nachteil an diesen vielen Optionen ist, dass sich ab einem bestimmten Punkt Distanzen, Flächenwirkungen, Positioning etc. kaum alleine mit Worten beschreiben lassen und Hilfsmittel wie Battlemaps / Grids benötigt werden, nach dem Motto "die Wahrheit liegt auf der Battlemap". Theoretisch kannst du auch mit einer Battlemap versuchen aus Charaktersicht zu handeln, habe ich auch häufig gemacht/versucht, ist auf Dauer aber anstrengend weil ab dem Zeitpunkt des Wechsels aufs Grid das Spiel taktischer/brettspieliger wird. Es ist einfacher die Charakterimmersion aufrecht zu erhalten, wenn ein Kampf problemlos ohne Grid abgehandelt werden kann.

Es ist auch kein "bad wrong fun" so zu spielen, habe selbst die 5E jahrelang gerne auf diese CaS-Weise gespielt und geleitet, bis es für mich öde wurde. Lediglich eine Beschreibung, warum ich Pyromancers Position da nachvollziehen kann.


Was ist da der Gedanke dahinter? Das klingt ja erstmal sehr paradox. Wenn ich D&D spiele, erwarte ich irgendwie, das viel gekämpft wird, weil es so viele Kampfregeln gibt.
Vielleicht so rum: Welche Möglichkeiten für improvisierte Kampfhandlungen hast du in der 5E, welche nicht von den Regeln abgedeckt sind?
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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #204 am: 5.07.2020 | 15:25 »
Was ist da der Gedanke dahinter? Das klingt ja erstmal sehr paradox. Wenn ich D&D spiele, erwarte ich irgendwie, das viel gekämpft wird, weil es so viele Kampfregeln gibt.

Ich war selber an der ganzen Forge-Geschichte nicht beteiligt (und was ich so nachträglich und mehr oder weniger indirekt über sie gehört habe, klang zu einem guten Teil schlicht nach einem abgehobenen Spielphilosophenkreis in seiner eigenen Filterblase), aber rein vom Begriff her klingt "fruitful void" für mich erst mal nach so etwas wie einer Vorstellung, nach der die Abwesenheit von konkreten Regeln kreativitätsfördernd sein soll.

Wenn das zufällig stimmen sollte, könnte ich es zumindest bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehen; daß eine Überlast an Regeln letzten Endes dazu führen kann, daß man Schwierigkeiten bekommt, in bestimmten Spielsituationen überhaupt noch an irgendetwas anderes (wie beispielsweise das Charakterkonzept) zu denken, weil der Kopf schon voll genug ist, kenne ich persönlich ja beispielsweise aus meinen D&D3-Tagen. Andererseits aber reden wir natürlich immer noch von einem Spiel, und da ergibt der Gedanke, gerade für das, worum es in diesem hauptsächlich gehen soll, gezielt keine Regeln zu haben, irgendwie erst mal auch keinen rechten Sinn...