Ich glaube nicht dass hier irgendjemand ernsthaft behauptet dass 51% nicht grösser als 50% ist, oder dass dass wenn man oft genug würfelt keinen Unterschied macht. Aber ich glaube dass die meisten bezweifeln dass man 1% Unterschiede in einem Regelsystem braucht.
Meine Spielleitererfahrung sagt mir, dass man den 1% Unterschied doch braucht. Nicht bei 50 zu 51%, aber bei 94 zu 95%. Auf die Idee, dass Boni abflachen sollten, kommt man, wenn mal mal Deathwatch geleitet hat und in der Gruppe ein Assault Marine war dessen effektiver Angriffswert über 110 (auf d100) lag. Dementsprechend flacht bei meinem Bell-Curved d100 der Nutzen des Fertigkeiterhöhens am Ende der Glockenkurve ab, so dass selbst ein übermenschlicher "Engel des Todes" sich der 100% zwar annähert, aber nie erreicht. Und dafür brauche ich eine geringere Granularität als 5%.
Es führt übrigens auch dazu, dass sich mehrere günstige (oder negative) Umstände nicht linear auswirken auf die Erfolgschance, sondern, dass man "Diminishing Returns" hat. Lineare Würfelsysteme, die dies nicht bieten, spiele ich zwar auch, aber ich bevorzuge halt diese schrumpfenden Zusatznutzen.
Das gilt aber nur wenn man die Narration Würfelwurf festmacht. Ich orientiere mich bei D&D etc. da lieber an dem relativen Schaden der angerichtet wurde. Wenn ich schon massig Angriffe würfeln muss dann soll der einzelne Angriff wenigstens schnell gehen. Und wenn man 6w20 würfelt braucht man auch keine Glockenkurvenwürfe.
Ich kann diese Geschwindigkeitsoptimierungs-Argumente nicht ernstnehmen. Weißt du wie schnell ich 10 mal hintereinander einen W100 würfeln und gegen eine fixe Prozentchance auswerten kann? Sehr schnell. So schnell, dass es kein relevanter Faktor ist.
Deswegen würde ich gegen den obigen Hinweis, dass man in D&D für kleinere Patzerchancen als 5% ja auch einfach den d20 ein zweites Mal werfen kann, nicht einwenden wollen, dass es dann zu langsam ist. Es ist nur weniger elegant, das ist alles. (Und das betrifft übrigens insbesondere die kritischen Treffer - bei denen man immerhin eine 20 würfelt, aber dann den Krit bei einer gescheiterten Bestätigung "wieder weggenommen bekommt". Das ist psychologisch ziemlich ungünstig aus meiner Sicht.)
PS Bei normalen Fertigkeitswürfen hat man keinen Schadenswurf und die Narration wird idR wieder von dem normalen Probenergebnis diktiert.