Shadowrun hat deshalb ja auch zwischen Straßen-Reputation und öffentlicher Reputation unterschieden. Ersteres erstrebenswert, letzteres nicht so. Reputation wurde durch gesammeltes Karma erhöht, öffentlich nach den Aktionen im Abenteuer/SL-Entscheid (Polizeieinsätze, Konzernpropaganda, Medienberichte...).
Wobei es bei Shadowrun imho auch stark vom Spielstil abhängt (etwas, das in Shadowrun Regelwerken leider nur unzureichend diskutiert wird):
Das eine Extrem wäre quasi, Runner sind alles (pseudo-)professionelle Elite-Kriminelle. Die hängen dann aber an einer kleinen Gruppe von Fixern dran, welche für die Vermittlung zuständig sind. Eine große Runner-Community existiert dann kaum, weil man nicht an die große Glocke hängt, was man gemacht hat. Der Kunde verläßt sich auf die Reputation des Fixers, wenn es darum geht, Leute anzuheuern und nicht auf die Reputation der Leute an sich (weil die keine öffentliche Reputation wollen - im Gegenteil, nur wer sich erwischen läßt, wird bekannt). Gerüchte über prof. Runner gibt es nur in den entsprechenden Kreisen, öffentlich wird nur, wer erwischt wird oder sich identifizieren läßt - oder in die Entertainment-Industrie wechselt.
Das andere Extrem wäre dann Pink Mohawk, wo man auch mal Grafitti in der Konzern-Zentrale hinterläßt und sich lautstark mit anderen Punks bei nem Bier austauscht und sich feiern läßt. Da ist Bekanntheit durchaus ein mögliches Motiv und evtl. sogar gewünscht.
Tpyischerweise würde ich sagen, sind die Charaktere irgendwo dazwischen, logischerweise. Ich versuche das bei Shadowrun relativ spezifisch zu machen, indem ich bewerte was die Spieler so tun - und auch erlaube, dass man bewußt für oder gegen "Bekanntwerden" arbeitet durch entsprechendes Spiel.