Autor Thema: Item-Progression: Wie weit soll es gehen?  (Gelesen 5464 mal)

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Offline nobody@home

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Re: Item-Progression: Wie weit soll es gehen?
« Antwort #50 am: 6.11.2020 | 23:17 »
Um mal kurz aufs eigentliche Fadenthema zurückzukommen: aus meiner persönlichen Sicht braucht man fürs reine Hobby "Rollenspiel" so etwas wie mehr oder weniger formal vordefinierte Charakter- oder gar Ausrüstungs"progressionen" (und seien sie noch so "traditionell") grundsätzlich eigentlich gar nicht. Fürs schlichte Spielen meines Charakters muß ich ja nur wissen, was er aktuell kann und hat; Rückblicke auf früher und Spekulationen darüber, was später ganz vielleicht noch kommen könnte, sind da eher müßiger Zeitvertreib zwischen den Sitzungen als etwas, mit dem ich mich plötzlich mitten im Abenteuer selbst zu beschäftigen anfange. Und wenn ich mit einem hinreichend kompetenten und ausgestatteten Charakter gar direkt losspielen darf (für Anhänger mancher Systeme und Spielstile geradezu Ketzerei, ich weiß ;)) und er also von vornherein schon gut genug für die Kampagne ist, dann stellt sich die Frage nach einem ständigen Schneller-Höher-Weiter eben auch potentiell gleich gar nicht mehr; der wird schon genügend andere Gründe finden, sich nicht zu langweilen.

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Re: Item-Progression: Wie weit soll es gehen?
« Antwort #51 am: 7.11.2020 | 00:19 »
Um mal kurz aufs eigentliche Fadenthema zurückzukommen: aus meiner persönlichen Sicht braucht man fürs reine Hobby "Rollenspiel" so etwas wie mehr oder weniger formal vordefinierte Charakter- oder gar Ausrüstungs"progressionen" (und seien sie noch so "traditionell") grundsätzlich eigentlich gar nicht. Fürs schlichte Spielen meines Charakters muß ich ja nur wissen, was er aktuell kann und hat; Rückblicke auf früher und Spekulationen darüber, was später ganz vielleicht noch kommen könnte, sind da eher müßiger Zeitvertreib zwischen den Sitzungen als etwas, mit dem ich mich plötzlich mitten im Abenteuer selbst zu beschäftigen anfange. Und wenn ich mit einem hinreichend kompetenten und ausgestatteten Charakter gar direkt losspielen darf (für Anhänger mancher Systeme und Spielstile geradezu Ketzerei, ich weiß ;)) und er also von vornherein schon gut genug für die Kampagne ist, dann stellt sich die Frage nach einem ständigen Schneller-Höher-Weiter eben auch potentiell gleich gar nicht mehr; der wird schon genügend andere Gründe finden, sich nicht zu langweilen.

das sehe ich genauso..aber wo sollte man sich gemeinsam über sowas Gedanken machen, wenn nicht hier ?  ;)
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Offline nobody@home

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Re: Item-Progression: Wie weit soll es gehen?
« Antwort #52 am: 7.11.2020 | 09:44 »
das sehe ich genauso..aber wo sollte man sich gemeinsam über sowas Gedanken machen, wenn nicht hier ?  ;)

Auch wieder wahr. :D

Offline Tudor the Traveller

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Re: Item-Progression: Wie weit soll es gehen?
« Antwort #53 am: 7.11.2020 | 09:49 »
Um mal kurz aufs eigentliche Fadenthema zurückzukommen: aus meiner persönlichen Sicht braucht man fürs reine Hobby "Rollenspiel" so etwas wie mehr oder weniger formal vordefinierte Charakter- oder gar Ausrüstungs"progressionen" (und seien sie noch so "traditionell") grundsätzlich eigentlich gar nicht. Fürs schlichte Spielen meines Charakters muß ich ja nur wissen, was er aktuell kann und hat; Rückblicke auf früher und Spekulationen darüber, was später ganz vielleicht noch kommen könnte, sind da eher müßiger Zeitvertreib zwischen den Sitzungen als etwas, mit dem ich mich plötzlich mitten im Abenteuer selbst zu beschäftigen anfange. Und wenn ich mit einem hinreichend kompetenten und ausgestatteten Charakter gar direkt losspielen darf (für Anhänger mancher Systeme und Spielstile geradezu Ketzerei, ich weiß ;)) und er also von vornherein schon gut genug für die Kampagne ist, dann stellt sich die Frage nach einem ständigen Schneller-Höher-Weiter eben auch potentiell gleich gar nicht mehr; der wird schon genügend andere Gründe finden, sich nicht zu langweilen.

Ja, da stimme ich zu. ABER: Ich für meinen Teil habe Spaß an einer gewissen Portion Barbiespiel. Wie sieht mein Charakter aus? Und was trägt er? Das ist ja dann nur zu Beginn des Spiels und wäre danach vorbei. Ausrüstung, die besser oder einfach anders wird, lässt mich das im Spiel fortführen. Deshalb finde ich es auch umso interessanter, je mehr Items konkret beschrieben sind oder mehrdimensional sind. Ein +1 gegen +2 tauschen ist dabei trivial. Aber sich über ambivalent Eigenschaften oder schwer vergleichbare Eigenschaften Gedanken zu machen finde ich toll. Und wenn dann noch die Optik dazu kommt, lasse ich auch schonmal das mechanisch bessere Item liegen, weil es mir einfach nicht gefällt...
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Offline Maarzan

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Re: Item-Progression: Wie weit soll es gehen?
« Antwort #54 am: 7.11.2020 | 10:50 »
Sobald man es sich (geld- wie überlebenstechnisch)leisten kann, kommt eh der Luxus:
Dann hast du eine (Aus)rüstung für den Alltag inkl. Klimazauber und Belastungsreduzierung und eine Ausrüstung für die "Arbeit".
Das war dann ein reduzierter Bonus, aber bequem, elegeant und ohne Fragen/Skepsis wegen martialischem Auftreten mit Rüstung und Bewaffnung zu erregen.

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Offline Ainor

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Re: Item-Progression: Wie weit soll es gehen?
« Antwort #55 am: 8.11.2020 | 00:47 »
Um mal kurz aufs eigentliche Fadenthema zurückzukommen: aus meiner persönlichen Sicht braucht man fürs reine Hobby "Rollenspiel" so etwas wie mehr oder weniger formal vordefinierte Charakter- oder gar Ausrüstungs"progressionen" (und seien sie noch so "traditionell") grundsätzlich eigentlich gar nicht.

Das ist zwar prinzipiell Richtig, aber es ist kein sinnvoller Einwand. Wenn man sich mal die Vielfalt der Systeme anschaut stellt man fest: ausser vielleicht Spielern braucht man eigentlich gar nichts. Für praktisch alle Elemente gibt es Systeme die ohne sie auskommen.

Aber es ist nunmal so dass Itemprogressionen beliebt sind, und das hat auch seine Gründe. Ausserdem sind si Thema dieses Threads.

Bei D&Detc ist es nunmal so dass Charaktere klein anfangen und nacher Dämonenfürsten oder Halbgötter verprügeln. Und es klingt halt irgendwie besser wenn sie das mit dem Schwert von XYZ tun als mit der Mistgabel aus ihrem Heimatdorf. Natürlich können sie das Schwert von XYZ auch geerbt haben. Aber wenn
absolut jeder SC eine legendäre Waffe von seinem Großvater bekommt wird es auch irgendwie albern.
Aus dem Grund "braucht" man für so ein Spiel Itemprogressionen.
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
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Offline nobody@home

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Re: Item-Progression: Wie weit soll es gehen?
« Antwort #56 am: 8.11.2020 | 01:23 »
Das ist zwar prinzipiell Richtig, aber es ist kein sinnvoller Einwand.

Oh, ich denke, das unbedingte "Haben müssen" von solchen Progressionen überhaupt erst mal zu hinterfragen, ist wie bei vielen anderen Ritualen und Zwangshandlungen auch absolut sinnvoll. ;)

Daß man sie als Option im Spiel haben kann, wenn man sie tatsächlich aktiv will, soll hier ja gar nicht in Abrede gestellt werden. Nur, aus meiner Sicht werden sie viel zu oft schon praktisch ohne zu denken als selbstverständlich vorausgesetzt, obwohl es dafür keinen mir ersichtlichen Grund gibt, der über "G&G" (Geschmack & Gewohnheit) hinausgeht -- und wenn ich demgemäß ausdrücken will, daß mich das an sich schon stört, dann bin ich, denke ich, hier im genau richtigen Faden.

Offline Feuersänger

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Re: Item-Progression: Wie weit soll es gehen?
« Antwort #57 am: 8.11.2020 | 02:04 »
Naja, man kann ja mal zum Vergleich ein Spiel anschauen, wo man mit ziemlich hoher Kompetenz anfängt und die Kurve danach (für die meisten Archetypen) relativ flach ansteigt. Da fällt mir primär Shadowrun (bis 3) ein, insbesondere mit Sum-to-12 Generierung. Da hatten wir durchaus auch unseren Spaß dran, von Anfang an kompetente Profis zu spielen, und das Barbiespiel kam dabei auch nicht zu kurz. Was es jedoch bei uns eher nicht gab, war Item-Progression -- das Potential dafür wäre zwar vorhanden gewesen (Beta/Delta/etc-Ware), aber die zugehörigen Regeln haben davon abgeschreckt, darum hat das bei uns eigentlich keiner genutzt.

Aber das wäre halt ungefähr so, als ob man bei D&D regelmäßig auf ich sag mal Level 10 anfängt und sich bei der Ausrüstung entsprechend bedienen darf. Da hätte man dann auch die Möglichkeit, seinem Schwert eine eigene Hintergrundgeschichte zu geben.
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Offline Quaint

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Re: Item-Progression: Wie weit soll es gehen?
« Antwort #58 am: 8.11.2020 | 09:20 »
Also, natürlich geht es auch ohne Ausrüstungsprogression. Und wenn mit Progression, dann ist halt auch die Frage, wie schnell es da geht. Da sind aber glaube die Geschmäcker auch verschieden.
Siehe Computerspiele. Da gibt's sowas wie Torchlight 3, wo man recht schnell levelt und dann gefühlt 2-3 mal pro Spielstunde ne Pause einlegt um sich neue, levelangepasste Ausrüstung anzuziehen aus den gewaltigen farbenfrohen Lootbergen. Und sowas wie Greedfall, was eine langsamere und flachere Progression hat, und wo mein Charakter seine aktuelle Ausrüstung seit vielen (Spiel)Stunden hat und damit immer noch gut durchkommt.

Ich persönlich bevorzuge Progression, aber so arg schnell brauch sie nicht zu sein. Wenn ich auf eine Kampagne von 20 oder 30 Sitzungen von jedem relevanten Stück 2-3 mal etwas besseres finde/kaufe/anfertige reicht mir das. Gut finde ich auch, wenn es nicht immer nur ein reines höher-besser-weiter ist, sondern es auch Abwägungen gibt. Wenn es also beispielsweise Gründe gibt, auch mal alternative Dinge zu verwenden, vielleicht eine Waffe die man verbergen kann statt der mit dem größten Schaden, oder eine bequeme Tuchrüstung statt dem Plattenpanzer für die Wüstentour, weil man halt nicht gesotten werden möchte.

Auch finde ich gut, wenn man Ausrüstung bissel anpassen kann und sich auch etwas unter den Upgrades vorstellen kann. Also weniger Schwert -> Schwert +1 sondern eher Schwert -> Schwert mit personalisiertem Griff o.ä.

Eher blöd finde ich, wenn die Ausrüstung so massiv viel besser wird. Also Level 1 Schwert 1 bis 5 Schaden, Level 10 Schwert 20 bis 50 Schaden oder sowas mag ich garnicht. Dann eher sowas wie bei DSA, da macht ein normales Schwert meinetwegen 1d6+4, und ein tolles Schwert macht vielleicht 1d6+6 und gibt bissle was auf Attacke und Parade.

Etwas zwiegespalten bin ich bei Fähigkeiten, die Ausrüstung quasi freischalten. Einerseits macht das oft Sinn - wer ein untrainierter Schluffi ist, dem wird im schweren Plattenpanzer dann doch wohl so schnell die Puste ausgehen, dass er besser beraten wäre sich anders zu rüsten. Aber andererseits findet man da oft absurde Verbote und auch so verschleierte Verbote, wo man zwar alles "darf", aber wenn man es macht, wird man mit so derben Abzügen gestraft, dass man das nicht freiwillig wiederholt. Umgekehrt herrscht da auch manchmal eine erschreckende Narrenfreiheit, die mich auch wieder nervt. Shadowrun etwa kennt ja keine direkten Stärkevorraussetzungen für Waffen soviel ich weiß. Und wenn dann so nen Stärke 2 Schluffi mit ner 20mm Sturmkanone aufläuft und die grinsend aus der Hüfte abfeuert, geht mir halt auch der Hut hoch.
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