Eine Person hat nach der dritten Runde die Gruppe verlassen, weil es ihr keinen Spaß gemacht hat. Das kann natürlich an meinen Skills als Spielleitung liegen und dass ich nicht wirklich erklären konnte, was wir da eigentlich machen.
Als SL sollte man aber schon -zumindest grob- erklären können, was Rollenspiel ist und worum es beim Rollenspiel geht.
Aber davon gehe ich jetzt mal nicht aus, denn dann könnte ich mein Argument nicht machen.
Dein Argument? Welches Argument denn? Abgesehen davon: Dieser Satz macht so, wie er da steht, keinen Sinn.
Die Person, die die Runde verlassen hat, hat jedoch an allen möglichen anderen Gesellschaftsspielen Spaß. Bei D&D wusste sie jedoch nicht, worum es eigentlich geht und wie das Spiel gewonnen werden kann, auch nachdem ich versucht habe das zu erklären.
Nun, es mag ja durchaus sein, dass jemand nur an Gesellschaftsspielen Spaß hat/ findet, aber am Rollenspiel(en) eben nicht.
Und: beim Rollenspiel geht es doch nicht ums "gewinnen". Da spielt man in der Regel auch nicht (klassisch) gegeneinander (wie in vielen Brettspielen), sondern miteinander. Es geht um das gemeinsame Erleben einer spannenden Geschichte bzw. eines Abenteuers.
Wenn du es nicht geschafft hast, ihr diesen Unterschied klar zu machen, dann wird es freilich schwer. Und dann kann ich auch verstehen, dass die betreffende Person ausgestiegen ist, weil sie dann mit einer völlig falschen Erwartungshaltung an die Sache rangegangen ist.
Bei einem Brett- bzw. Gesellschaftsspiel gelten einfach ganz andere Anforderungen wie beim Rollenspiel.
So ziemlich von Anfang an ist klar, bei "Mensch ärgere ich dich nicht" handelt es sich um ein Spiel.
Ja klar. Was soll es denn sonst sein? Eine Gemüsesorte ?
Regeln scheinen bei der Wahrnehmung eines Spiels für viele ein bestimmender Faktor zu sein (aber selbstverständlich stellen sie für Spiele keine notwendige Bedingung dar, können mehr oder weniger präsent sein). Und für Leute, die mit einem Rollenspiel beginnen, ist die Unaufdringlichkeit der Regeln + die Unmenge an Regeln [bzw. die Ahnung, dass es eine Unmenge gibt (die bloße Vermutung einer großen Menge an Regeln, dafür reicht der Blick auf ein dickes Regelbuch, stellt wohl für viele ein Hindernis dar und die Hoffnung, diese würden sich im Laufe des Spiels erklären, ist wahrscheinlich wichtiger für den Ablauf als man denkt)], so stelle ich mir zumindest vor, erst einmal befremdlich. D.h., du brauchst nicht alle Tricks und Kniffe zu wissen, um ein Rollenspiel zu spielen (dafür gibt es auch die Regeln, die häufig unter den basics verhandelt werden). Aus dieser Perspektive gesehen, unterscheiden sich Rollenspiele von anderen Spielen in ihrem Ablauf.
Zunächst mal stimmt es schon, dass (erfahrungsgemäß) viele & komplexe Regeln auf den ersten Blick eher abschreckend wirken- grade für Neulinge. Aber: Es gibt inzwischen Rollenspiel-Systeme wie Sand am Meer. Es gibt welche mit sehr wenigen und andere mit sehr vielen, detailierten Regeln. Es gibt Systeme, die sind sehr einfach vom Regelverständnis-und Umfang her und es gibt Systeme, die sind ziemlich komplex und schwierig vom Regelverständnis-und Umfang her. Und es gibt Systeme, die liegen irgendwo dazwischen. Zudem hat jedes Regelsystem einen anderen Schwerpunkt, auf was es Wert legt und was es abbilden möchte. Die Frage ist halt, was man selber will bzw. was für einen Spielstil man persönlich anstrebt oder haben möchte.
Den weniger reglementierten Aspekt von Rollenspielen könnte man die Erzählung nennen.
Nun ja, es stimmt schon, dass Systeme mit eher wenig Regeln allgemein hin als
narrativ bezeichnet werden, weil bei ihnen die Erzähung bzw. das Erzählen (einer Geschichte) im Vordergrund steht. Und die Regeln eher zweitrangig und weniger wichtig sind. Man spricht hierbei auch von "Style over Substance". Dennoch kann man auch mit eher regellastigen Systemen gute & spannende Geschichten erzählen. Und genau darum geht es doch beim Rollenspiel.
Letzten Endes legt man (als SL) selbst fest, welche und wie viele der Regeln man verwendet in seiner Spielrunde. Es ist niemand dazu verpflichtet, alle Regeln zu nutzen, nur weil sie im GRW stehen.
Das ist natürlich wischi waschi und ich weiß nicht, ob irgendwer von euch noch Lust hat über Erzählungen zu schreiben, was jetzt eigentlich passieren müsste.
Verstehe ich nicht. Wozu sollen wir denn da was schreiben, was jetzt eigentlich passieren müsste? Sprich: worum geht es dir überhaupt?
Geht es darum, wie man es vermeiden kann, eine Auftaktrunde in den Sand zu setzen?
Geht es darum, Neulingen den Unterschied zwischen Gesellschaftsspiel und Rollenspiel zu erklären?
Geht es darum, dass Systeme mit vielen & komplexen Regeln für Einsteiger eher ungeeignet sind? ( Das ist allerdings ein alter Hut)
Geht es um etwas ganz anderes?
Ich werde, um ehrlich zu sein, noch nicht so ganz schlau aus deinen Schilderungen und worauf du eigentlich hinaus willst.