Mit "übermäßigem Einsatz von Briefen" meinst Du aber korrekt "von Briefen, die erst zum Zeitpunkt x geschrieben werden", nicht wahr? Das ist in der Tat eine Lösung, die dem Autor sehr leicht von der Hand ging.
Gewisse Informationen werden darüber garantiert erst zum passenden Zeitpunkt x freigeschaltet. Das ist ja auch mal OK, zB finde ich den Brief des Arztes, den er zwischen Interview und Ermordung schreibt, psychologisch nachvollziehbar. Der Arzt trägt eine Bürde, die erst durch den Besuch der Investigatoren von ihm abfallen kann. Und dass das mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung geschieht, finde ich nachvollziehbar. Mich stört eben allgemein eher die Technik an sich, die sicherstellt, dass die Spieler Erfolge nur innerhalb des gewünschten Rahmens erzielen können.
Dass der Insasse so oder so freikommt, ist auch fragwürdig, ja. Immerhin skizziert das Abenteuer ja einige Unterschiede, die sich aus der jeweiligen Situation ergeben. Besser hätte ich es noch gefunden, wenn die Unterschiede eklatanter (und spielrelevant) wären bzw wenn den Spielern die Möglichkeit zur Vereitelung gegeben wäre. Aber wenn der Insasse nicht wirklich freikommt, hat das Abenteuer freilich maximale Probleme.
... Ich würde hier aber auch noch einmal unterscheiden zwischen Ereignissen, bei denen von einer Gegenwart der Investigatoren ausgegangen werden kann/muss, und die sich daher nur wie vom Autor gewünscht zutragen können, wenn er die RR-Keule schwingt, und Ereignissen, die sich ziemlich sicher in Abwesenheit und abseits der Kontrolle der Investigatoren zutragen. Ich halte es für legitim, Ereignisse des zweiten Typs einzubauen, solange Maß gehalten wird.
Nebenbei: Da den Läuterer in erster Linie Cthulhu-Szenarien interessieren, kapere ich nach einiger Überlegung vielleicht dessen Rezi-Faden, um ein paar Gedanken zu meinen 5er-Kriterien schreiben.