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Autor Thema: Rostocks Sieben (Cthulhu) / Bewertung & Rezensionen  (Gelesen 1598 mal)

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Offline Thallion

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Rostocks Sieben

Abenteuer-Übersicht
Hier gelangt ihr zu der Auswertung und Übersicht bereits bewerteter Abenteuer:
https://rollenspiel-bewertungen.de/tanelorn/abenteuer/

Klappentext: 

Rostock – geistig und wirtschaftlich führende Metropole an der Ostsee, die auf eine mehr als 800 Jahre umfassende Stadtgeschichte zurückblicken kann. Eine Hansestadt, die im Dreißigjährigen Krieg von den Schweden besetzt wurde und im 17. Jahrhundert bei einem verheerenden Stadtbrand schreckliche Zerstörungen zu verkraften hatte.

Rostock im August 1927: Die Sieben sind zurück und ein Wahnsinniger stürzt die Stadt in Chaos und Verderben. Scheiterhaufen und Galgen säumen die Straßen.

Die im Idealfall vier Investigatoren müssen ihm in diesem Abenteuer Einhalt gebieten und Rostock retten, ehe die Stadt ein Schicksal erleidet, das uns kein Geschichtsbuch übermittelt!

Offline seanchui

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Re: Rostocks Sieben (Cthulhu) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #1 am: 7.06.2021 | 08:35 »
https://www.ringbote.de/rezi-einzelansicht/news/rostocks-sieben.html?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=7dc0c261bbe7835908b6dcbd3b8b3ae5

Zitat
Fazit: „Rostocks Sieben“ ist ein ordentlicher One-Shot mit Schwächen in der Aufbereitung, aber einer stringenten, unkomplizierten Handlung. Es gibt stärkere Abenteuerbände, aber das Preis-Leistungsverhältnis ist auch hier völlig in Ordnung.

...aber auch hier:

https://foren.pegasus.de/foren/topic/34024-neu-rostocks-sieben/?p=627127

Zitat
Aber dann, als ich durch war, dachte ich mir so: Hey, das ist doch einfach nur ein Beispiel, was man mit Cthulhu NOCH so alles machen kann. Und ich erinnerte mich an die damals auch kontrovers rezipierten Froschkönigfragmente. Von daher ist das kein Manko. Nicht jedes Abenteuer muss eine perfekte Hommage an die Ergüsse des Meisters aus Providence sein. Cthulhu als Spiel kann viel mehr und das beweist dieses Abenteuer.

Offline Katharina

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Re: Rostocks Sieben (Cthulhu) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #2 am: 14.08.2021 | 23:29 »
Der Abenteuer-Einstieg ist sehr railroadig und ich denke, meine Spieler dürften wenig Freude haben, wenn sie zunächst nach engen Vorgaben Charaktere bauen müssen - warum gibt es bei so spezifischen Anforderungen eigentlich keine vorgefertigen Charaktere? - und dann einfach betäubt und bestohlen werden, ohne dass sie irgendetwas dagegen machen können.

Der Hauptteil der Handlung besteht dann im Wesentlichen darin, dass die Charaktere den Antagonisten finden und ausschalten müssen. Dieser Teil ist theoretisch sehr frei gestaltet, praktisch tragen die meisten Entscheidungen der Charaktere und auch die möglichen Recherchen und die im Abenteuer gemachten Vorschläge für Zufallsereignisse nicht dazu bei, dieses Ziel zu erreichen. Sie fördern allenfalls Hintergründe über das Abenteuer zu Tage. Die zunehmende Eskalation in der Stadt sorgt sicher für einige Spannung - für meinen Geschmack wurde hier allerdings zu stark aufgetragen, insbesondere da der Antagonist bereits nach zwei Tagen neuer Bürgermeister von Rostock sein soll.

Aus diesen Gründen werde ich das Abenteuer für meine Gruppe nicht leiten. Nichts desto trotz hat das Abenteuer natürlich auch seine guten Seiten und ich bin mir sicher, dass es Gruppen geben wird, die mit  gerade dem Ausspielen der Eskalation und mit der zunehmenden Gefahr für die Charaktere viel Spaß haben werden.
Leitet derzeit: Symbaroum, Cthulhu und (unregelmäßig) Oneshots in Indie-Systemen
Spielt derzeit: Cthulhu, Monster of the Week, City of Mist und (unregelmäßig) Oneshots in Indie-Systemen

Tegres

  • Gast
Re: Rostocks Sieben (Cthulhu) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #3 am: 28.10.2021 | 22:53 »
Ich schließe mich Katharina zum Großteil an.
Beim Lesen war ich schnell abgetörnt: Das Abenteuer warten mit ganzen fünfeinhalb Seiten Hintergrund auf, die viel zu ausschweifend und prosaisch sind. Zwei oder drei Seiten wären ohne abenteuerrelevante Informationen wegzulassen möglich gewesen.
Die Grundidee des Abenteuers, eine ganze Stadt nach und nach gegen die Charaktere aufzubringen, ist gut, doch verschenkt die Umsetzung fast das ganze Potential. Nach dem fest vorgegebenem Einstieg wird das Szenario löblicherweise völlig offen für die Charaktere. Diese Offenheit wird aber die unzureichende Beschreibung der Handlung des Antagonisten konterkariert. So gibt es beispielsweise keine Zeitleiste zu den möglichen Eskalationen in Rostock, die der Antagonist vorantreibt, oder keine Zeitleiste, wo er sich gerade aufhält. Beides wären extrem wichtige Informationen, da dies den Charakteren zum Beispiel ermöglicht, dem Antagonisten eine Falle zu stellen oder ihn festzusetzen. Ohne diese Angaben handelt es sich beim Antagonisten nur um eine wabernde Entität, die die SL nach gusto irgendwo platziert oder eben auch nicht. Cleveres Vorgehen der Spieler:innen ist so nicht möglich und ihr Einfluss auf den Ausgang des Szenarios wird ein scheinbarer, weil alles vom guten Willen oder dem Überblick der SL abhängt.
Auch die Zufallsbegegnungen, die den Spieler:innen weitere Optionen bieten sollen und die Stadt lebendig lassen wirken sollen, sind fast alle schwach. Sie sind in den Konsequenzen, die sie mit sich bringen können, so undurchsichtig, weil diese Konsequenen meist im Off und nicht vor den Augen der Charaktere zum Tragen kommen, dass die Spieler:innen gar nicht nachvollziehen können, warum diese eine Entscheidung nun positive oder negative Auswirkung hatte. So werden sie vermutlich gar keinen Zusammenhang zwischen ihren Entscheidungen und den Konsequenzen erkennen.
Eine fantastische und simple Idee (das Einbringen einer lokal sehr gut passenden Mythos-Kreatur) wird leider hinter einer anderen Zufallsbegegnung bzw. dem guten Willen der SL versteckt, sodass sie unzureichend zum Tragen kommt, um eine gute Wirkung entfalten zu können.

Alles in allem sind das für mich leider nur 2 von 5 Sternen.
« Letzte Änderung: 29.10.2021 | 22:37 von Tegres »