Gerade hatte mir einer meiner Splittermond-Spieler ein paar Rückfragen geschickt, nachdem ich sein aktuelles Charakterblatt "kontrolliert" habe.
Unter anderem hatte ich ihm erklärt, er möge seine Rüstungsbehinderung (=Rüstungsmalus) bitte bei allen allgemeinen Fertigkeiten, in denen das Attribut "Beweglichkeit" vorkommt, eintragen.
Eine seiner Rückfragen drehte sich darum, warum man bei "Tierführung" (umfasst neben Fahrzeug lenken (was er einsah) das Reiten und einschüchtern von Tieren) seinen Rüstungsmalus einrechnen sollte, nicht jedoch bei "Schwimmen". (Da "Schwimmen" nur die Attribute "Konstitution" und "Stärke", ergibt sich nach den Regeln keine Behinderung durch die Rüstung).
So feingliedrig Splittermond bei seinem Ticksystem ist, so grobkörnig ist es oft bei seinen Fertigkeiten. Während "Rudern" und "Segeln" bei Warhammer Fantasy 4 zwei separate Fertigkeiten sind, fasst man diese beiden Dinge bei Splittermond unter "Seefahrt" zusammen und fügt als Anwendungsgebiete noch Fischen, Navigation und Fesseln/Knoten hinzu.
Warhammer Fantasy 4 punktet mit einem tödlichen, durch verschiedene kritsche Verletzungen "realistischeren" Kampfsystem und feiner unterteilten Fertigkeiten.
Während man bei Splittermond die -optionale- Traglast noch ziemlich handwedeln muss, hat bei Warhammer 4 jeder Gegenstand einen -ebenfalls abstrakten- Traglastpunktewert, der geringer ist, wenn man den Gegenstand am Körper trägt, allerdings wird bei der bestimmung der Gesamtlast jeder Gegenstand mitgezählt (während bei Splittermond die -von SC zu SC und ebenfalls von Gruppe zu Gruppe unterschiedliche- "Grundausstattung", die je nach Interpretation auch Dinge wie Zelte (mit einem vergleichsweise hohen Last-Wert von 4) umfassen kann, welche nicht gegen die maximale Tragekapazität zählen).
Hier punktet Warhammer 4 in Sachen Realismus.
Doch Splittermond hat trotz einiger Ausreißer wie Fela (was phonetisch manchmal wie "Fehler" klingt) oder Velan (was -je nach Aussprache- phonetisch wie "W-LAN") insgesamt ernsthaftere Namen wie z.B. Frowin Brunwald, Alanna Siltebrink, Berion Holke oder Ralina Mirwald.
In Warhammer Fantasy 4 hingegen begegnet man bereits in der Einsteigerbox einem NSC namens "Aloises Arschloch", im Grundregelwerk liest man von einem Ort namens "Holswig Schliestein". Teilweise reißt mich das aus dem "Ich bin in einer Fantasywelt"-Gefühl raus, trotz Sigmarpriestern, Goblins, Hochelfen und Untoten.
Hier punktet Splittermond in Sachen Immersion und Ernsthaftigkeit.
Wie seht ihr das?
Fehlt Splittermond teilweise der Realismus, während es Warhammer 4 dafür teilweise an Ernsthaftigkeit mangelt?