Autor Thema: [FTHAGN] Zur Geometrie der Welt  (Gelesen 439 mal)

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Offline Yozora

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[FTHAGN] Zur Geometrie der Welt
« am: 18.02.2023 | 10:23 »
Originalbericht: http://inyo.home.blog/2022/06/19/zur-geometrie-der-welt-fthagn/


Über die App „FTHAGN“ erhalten ein paar Personen ein paar zunächst belanglose Aufgaben, die sich jedoch immer mehr zuspitzen. Halten sie trotz Lebensgefahr durch?

Die Charaktere

Nina: Grafikdesign-Studentin. Sie wurde in der Schule wegen ihres nerdigen Charakters gemobbt und will es nun allen zeigen und einen richtig guten Beruf erlernen.

Kai: Ein ehemals erfolgreicher Spieleentwickler, der in einer Schaffenskrise steckt. Sein letztes, erfolgreiches Spiel liegt schon Jahre zurück.

Charlie: Selbsternannter Künstler. Arbeitslos, mittellos und obdachlos. Aber er hat genug Charme, um sich immer irgendwo durchzuschnorren.

Die Geschichte

Die vergessene App


Seit einigen Monaten haben die drei Personen dieses seltsame Spiel auf ihrem Smartphone. Hin und wieder stellt es kleine, teils lustige Aufgaben und man bekommt ein paar Punkte, wenn man sie erfüllt. In letzter Zeit ist aber nie etwas passiert, daher haben die meisten sie längst vergessen. An diesem Mittag jedoch meldet sie sich einmal wieder.

Nina erhält die Aufgabe, eine aufpumpbare Matratze zu einem bestimmten Gebäude zu bringen. Sie wohnt in einer WG, daher hat sie natürlich so etwas da. Als sie aus ihrem Zimmer in die Küche geht, trifft sie auf Charlie, der anscheinend von ihrer Mitbewohnerin hier angeschleppt wurde. Die beiden kommen ins Gespräch und es stellt sich heraus, dass Charlie ebenfalls eine Aufgabe erhalten hat: Er soll eine passende Luftpumpe besorgen und diese zum selben Haus bringen wie Nina die Matratze.

Die beiden packen also ihre Sachen zusammen und machen sich auf den Weg. Vor dem Haus legen sie die Luftmatratze aus, als die gelben Vorhänge, an denen sie den richtigen Ort erkennen konnten, werden aufgezogen. Kai schaut heraus und erkennt Nina direkt. Sie macht derzeit ein Praktikum in der Firma, in der er ebenfalls angestellt ist. Man unterhält sich kurz und stellt fest, dass auch Kai eine Aufgabe erhalten hat: Er reicht ihnen ein Verlängerungskabel, um die Luftpumpe anzuschließen.

Professorin Köhler

Kaum ist die Luftpumpe aufgepumpt, zerbirst im Stockwerk über Kai ein Fenster und eine Frau fällt heraus. Sie landet perfekt auf der Matratze und scheint nur leichte Schnittverletzungen davongetragen zu haben. Zuerst ist sie verwirrt, stammelt dann jedoch etwas von einem Monster, das sie angegriffen habe. Tatsächlich hat sie so etwas wie Krallenspuren an einem Bein. Die Gruppe ist besorgt und hilft ihr ein wenig. Da sie aus dem Fenster gesprungen ist, hat sie keinen Schlüssel für ihre Wohnung dabei, also bringt die Gruppe sie hoch zu einem anderen Nachbarn, der ihren Ersatzschlüssel hat. Die FTHAGN App schickt allen drei eine neue Aufgabe: Bleibt bei Frau Köhler und sorgt dafür, dass sie ihre Arbeit beenden kann. Ein wenig unheimlich, aber die Gruppe macht mit.

Beim Nachbarn stinkt es gewaltig und er schimpft, all seine Lebensmittel im Kühlschrank seien verdorben. Es gab jedoch keinen Stromausfall oder eine Hitzewelle. Seltsam. Dann begibt man sich endlich in Frau Köhlers Wohnung. Die ersten beiden Zimmer sind leer, kein Einbrecher oder Monster zu sehen. Man schleicht ins Wohnzimmer, wo der Angriff stattgefunden hat. Die Uhr hier zeigt 20 Uhr an, eine völlig falsche Zeit. An den Wänden finden sich tatsächlich Kratzspuren, aber es gibt keine Anzeichen, dass der Angreifer noch hier ist. Vielleicht ist er längst durch das Fenster geflohen.

Das Werk von Otto Hilber…

Auf dem Boden liegt das fallengelassene Wasserglas. Charlie blinzelt einmal. Die Wasserpfütze ist noch da, aber das Glas steht wieder auf dem Tisch. Kein anderer hat diesen Effekt wahrgenommen. Man geht erst einmal in die Küche, um einen Kaffee für Frau Köhler zu machen und zu kontrollieren, ob ihr Kühlschrank noch funktioniert. Als sie die Küche betreten, haben alle kurzzeitig den Eindruck, sich in den 50ern zu befinden, ehe der Eindruck einer modernen Küche zurückkehrt. Und ja, auch hier ist alles Essen im Kühlschrank so verdorben, als hätte es wochenlang ungekühlt herumgelegen.

Dann stellt die Gruppe fest, dass Frau Köhler nicht mehr bei ihnen ist. Panisch suchen sie sie und finden sie auch in ihrem Arbeitszimmer, wo sie schon wieder an ihrem Schreibtisch sitzt. Den Schock vom Sturz hat sie schon fast wieder vergessen und erst bei mehrmaligem Nachfragen lässt sie kurz von ihren Formeln ab und erklärt, dass sie sich mit einem vergessenen Werk von Otto Hilber, einem berühmten Mathematiker, befasst. Es wurde bei einem Wohnungsbrand in einem eingemauerten Kellerraum gefunden und die Universität hat Frau Köhler das Werk zur Untersuchung gegeben. Die Formel ist jedoch unvollendet, befasst sich jedoch mit Raum und Zeit und nichteuklidischer Geometrie und könnte sogar Einsteins Theorien in den Schatten stellen. „Transdimensionalität ist keine Theorie“, sagt sie.

…und dessen Auswirkungen

Die Professorin beklagt sich über einen Mangel an Papier und Kai geht in seine Wohnung, um welches zu besorgen – und auch, um seinen eigenen Kühlschrank zu checken. Nina geht unteressen ins Bad, um endlich etwas zur Versorgung von Frau Köhlers Schnittwunden zu holen. Als sie die Tür öffnet, sieht sie jedoch nicht das Badezimmer, sondern eine purpurne Wüste, an deren Himmel zwei Monde stehen. Zur selben Zeit geht Charlie Laken holen, um das kaputte Fenster abzuhängen, denn allmählich wird es kalt. Plötzlich steht er jedoch nicht mehr auf dem Boden, sondern an der Decke, woraufhin er in Panik gerät.

In Kais Kühlschrank ist auch alles verdorben und sein Smartphone zeigt seltsamerweise das Jahr 1988 an, das Jahr, in dem Otto Hilber gestorben ist. Er wundert sich, holt dann aber das Papier und geht wieder nach oben. Und geht. Und geht. Und geht. Die Treppe scheint kein Ende zu nehmen. Er beginnt, rückwärts zu laufen, bis er schließlich die Wohnungstür von Frau Köhler erreicht.

Dort stehen mittlerweile alle an der Decke, die Professorin scheint dies jedoch gar nicht wahrzunehmen. Sie beschwert sich nur, dass die Möbel im Weg sind, da sie zwischenzeitlich angefangen hat, die Wände vollzuschreiben. Als Kai zurückkommt, kehren alle auf den Boden zurück. Nina stürzt dabei jedoch unglücklich und bricht sich dabei den Arm.

Die Formel beenden

Eine neue Aufgabe wird in der FTHAGN App angezeigt: Beschützt Frau Köhler unter allen Umständen. Nun fängt es an, unheimlich zu werden. Sie schreibt wie besessen die Wände voll, ignoriert das von Kai geholte Papier. Aus der Wohnung oben erklingen Kampfgeräusche und sie beklagt sich, dass sie sich bei dem Lärm nicht konzentrieren kann. Die anderen gehen jedoch nicht hoch, um nachzusehen, nach den merkwürdigen Ereignissen im Haus fürchten sie sich ein wenig. Und dann scheint es auch noch so, als würde der Geist von Otto Hilber selbst erscheinen und mit Frau Köhler verschmelzen.

Das Rumpeln und die Schreie von oben verstummen. Und dann quillt die Schwärze in den Raum. Sie dringt aus allen Ecken, halb durchscheinend, nicht wirklich materiell und doch verschluckt sie jegliches Licht. Charlie gerät in Panik und flieht ins Wohnzimmer, als dunkle Krallen nach ihm schlagen. Schreiend springt er aus dem Fenster und landet unglücklich auf der Matratze, aus der längst alle Luft gewichen ist. Er verstaucht sich dabei den Fuß und ruft Krankenwagen und Polizei an.

Oben versuchen Kai und Nina, die Schwärze von Frau Köhler abzulenken, indem sie den Angreifer mit Gegenständen bewerfen oder anleuchten, in der Hoffnung, dass irgendetwas davon ihnen hilft. Doch alles fliegt durch das Wesen hindurch und Licht scheint es nicht zu stören. Es schlägt nach den beiden und erwischt Kai heftig. Doch dann kommt ein Freudenschrei von Frau Köhler. Sie hat die Formel gelöst!

Dann fällt sie bewusstlos zu Boden und der Schatten löst sich auf. Mit einem Rumpeln fällt eine schwere Metallkiste in den Raum, welche jedoch keine sichtbare Öffnung besitzt. Draußen fährt ein Postauto vor und der Fahrer geht ins Haus. Charlie humpelt ihm hinterher und versucht ihn aufzuhalten, doch der junge Mann scheint irgendetwas zu wissen. Daraufhin versucht Charlie ihn auszufragen, doch der Mann lädt nur das Metallobjekt auf seinen Schieber, schaut sich die Gruppe an und meint: „Das nächste Mal solltet ihr euch besser vorbereiten.“ Er zwinkert und bringt das Objekt in sein Auto und fährt davon.

Kurz nach dem Vorfall erhalten die Drei ein „Gut gemacht“ von ihrer App und etwas, was sie sich ewig gewünscht haben: Nina ein Stipendium, Charlie eine Einladung zu einer Ausstellung und Kai eine extrem gute Review zu seinem letzten Spiel.


Fazit

Das Szenario ist, wie man am Titel der App erkennt, für FTHAGN geschrieben. Es soll die App einführen, welche in vielen Szenarien als Plotaufhänger dient. Der Ursprung der App kann angepasst werden und es können auch verschiedene Wesen und/oder Organisationen dahinterstecken. Da das Szenario sehr tödlich sein kann, ist es nicht unbedingt für blutige Anfänger geeignet. Vorher sollten ein oder zwei andere Szenarien gespielt werden, um die Spieler auf die Möglichkeiten der Welt vorzubereiten.

Zur Geometrie der Welt ist ein kurzes und recht einfaches Szenario: Die Spieler folgen den Aufgaben der App. Es gibt keine großen Hintergründe zu erforschen, sodass es nicht überfordert und die merkwürdigen Geschehnisse bereiten die Spieler auf das vor, was sie später in noch größerer Vielfalt erwartet.
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