Den kleinen Seitenhieb im Artikel finde ich fragwürdig. Er klingt wie von jemandem, dem TWD gefällt, die Seifenoper mit Zombies am Rande. Gerade die Mischung aus Tod, Gefahr, Bedrohung, Normalität untereinander, Konflikten, überlegtem Planen und Chaotik durch Friktionen finde ich bei den Koreanern sehr gelungen. Die Zombies bleiben von der ersten bis zur letzten Folge DIE zentrale Todesgefahr und entwickeln sich sogar mit sehr bedrückenden Folgen z.B. für die Menschen in Quarantäne. Also, nach dieser Serie habe ich die letzten Staffeln TWD und FTWD gleich mal aus meiner Watchlist genommen - den Ringelpietz mit Untoten im Hintergrund tue ich mir nicht mehr an.
Was mir an der koreanischen Serie ein wenig mißfällt, ist der ostasiatische Topos, Moppel immer als dümmliche Trottel und Jammerlappen darzustellen. Ich sehe in der Serie zwar keine Ansammlung "schöner Menschen", wie das in US-Serien und im Artikel der Fall ist, aber die Charaktere, die optisch aus dem Raster fallen, sind schon ziemliche "Ballastcharaktere".
Und ich mag Szenen nicht, in denen gesunde Leute auf der Flucht einfach nur mal hinfallen, sich nichts brechen oder verstauchen und dann liegenbleiben, weil ihnen ja niemand aufhilft. Das ist schon sehr peinlich.
Bedrückend und faszinierend an AouAD ist der permanente Verlust an Hauptdarstellern. Während bei TWD großes Tamtam darum herrschte, welche ein oder zwei Leute es mal nicht durch eine Staffel schaffen könnten, fragt man sich hier, wer am Ende der ersten Staffel überhaupt noch übrig ist.