Autor Thema: Individuelle Geister im viktorianischen Zeitalter  (Gelesen 1654 mal)

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Offline Alex

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Ich arbeite gerade an einem Setting, das (grob) an das London im viktorianischen Zeitalter erinnert. Der Hintergrund ein ziemlich anderer, es gibt keine Steampunkt-Elemente, aber eingeschränkte Formen von Magie.
Von der Story wird das übermächtige England von massiven Geistererscheinungen und anderen unheimlichen Dingen heimgesucht, die einerseits das Leben in England sehr gefährlich macht, aber auch den geplanten Eroberungsfeldzug gegenüber den anderen Ländern ins Stocken bringt. Seltsamerweise werden auch nur die Engländer davon heimgesucht.

Diese Mysterien haben alle einen Hintergrund, der in Sherlock-Holmes-Manier gelöst werden muss - greifen die Charaktere einen Geist direkt an, sind sie dem Tod geweiht. Daher ist es  die Aufgabe mehr über den Geist herauszufinden.

Aus diesem Grund sollen die Geister sehr individuell sein:

Die erste Stufe ist der klassische Crunch:
Geister lassen sich bis zu einem gewissen Maß kategorisieren. Also kann der Standard-Geist mit Weihwasser bekämpft werden, er hat Telekinese und sein Schrei erzeugt Angst ...
Bei anderen helfen Exorzismen, Eisen, bestimme Hölzer etc. Dafür können sie Säure spucken, Feuer legen, durch Wände fliegen …
Das ist die wissenschaftliche Schiene. Da finde ich die Bücher Lockwood&Co. von Stroud sehr inspirativ.
Das kann eine Gruppe durch Recherche in der Bibliothek und an anderen Orten herausfinden.

Die zweite Stufe wäre eine persönliche Komponente. Es gibt einen individuellen Grund warum der Geist hier ist.
Das können Rachegedanken, Bindung an ein Objekt, Unaufgeklärte Missionen etc. sein.
Da sind wir E.A. Poe oder Lovecraft.

Das Problem: Wie kann ich den individuellen Fluff in Werten ausdrücken?

Das einzige was mir dazu einfällt ist die Widerkehr des Geistes nach dem Tod durch die Gruppe, wenn die persönliche Komponente nicht gelöst ist. Das könnte am Ende aber sehr redundant werden.
Für Vorschläge oder Ideen wäre ich dankbar.

Offline Waldviech

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Re: Individuelle Geister im viktorianischen Zeitalter
« Antwort #1 am: 6.02.2022 | 10:45 »
Also ne erste Idee wäre, den Geistern entsprechende Werte zu geben, die "Geisterverhalten" zum Ausdruck bringen können, wie Trauer, Liebe,  Wut, Rachedurst, Plichtgefühl, Ich-Bewußtsein, usw. Stellt sich natürlich die Frage, ob so ein Herangehen zu dem Regelsystem passt, dass Dir vorschwebt.
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Offline Alex

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Re: Individuelle Geister im viktorianischen Zeitalter
« Antwort #2 am: 6.02.2022 | 10:48 »
Also ne erste Idee wäre, den Geistern entsprechende Werte zu geben, die "Geisterverhalten" zum Ausdruck bringen können, wie Trauer, Liebe,  Wut, Rachedurst, Plichtgefühl, Ich-Bewußtsein, usw. Stellt sich natürlich die Frage, ob so ein Herangehen zu dem Regelsystem passt, dass Dir vorschwebt.
Die Idee ist schon mal ziemlich gut, aber wie wirkt sich bspw. ein Wert von 10 auf Wut aus (Skala 1-10), oder auf Liebe?
Also wie kriege ich das auf etwas umgemünzt, das man das als Char spüren oder bekämpfen kann.

Offline Alex

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Re: Individuelle Geister im viktorianischen Zeitalter
« Antwort #3 am: 6.02.2022 | 10:55 »
Vielleicht können wir den Gefühlen auch Folgen hinzutun?
Liebe --> Geist kann Char beeinflussen oder sogar umdrehen.
Wut --> Char verfällt in Berserk-Rage
etc.

Online nikol ogg

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Re: Individuelle Geister im viktorianischen Zeitalter
« Antwort #4 am: 6.02.2022 | 10:56 »
Wenn ich dich richtig verstehe, muss der individuelle Grund angegangen werden, um den Geist wirklich, endlich und nachhaltig zu Grabe zu tragen?

Eine Möglichkeit, um die Gruppe zur Nachforschung dieser Gründe zu bringen wäre, das Umfeld des unvollständigen Exorzismus zu "kontaminieren".
Der Geist spuckt Säure? Tote Fische treiben nach kurzer Zeit im vorher idyllischen Flüsschen, Vegetation verdorrt
Der Geist legt Feuer? Menschen im Ort werden agressiv und hitzig bei kleinsten Anlässen, es kommt zu Gewalt - und Toten...
Der Geist geht durch Wände? Psychosen nehmen zu, Leute werden vergesslich, nehmen ihre Umgebung nicht mehr wahr und verfallen in Lethargie

Das Ganze liesse sich dann nur durch eine Grundreinigung, möglicherweise in einem Anschlussabenteuer, lösen

Offline Alex

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Re: Individuelle Geister im viktorianischen Zeitalter
« Antwort #5 am: 6.02.2022 | 11:14 »
Wenn ich dich richtig verstehe, muss der individuelle Grund angegangen werden, um den Geist wirklich, endlich und nachhaltig zu Grabe zu tragen?
Exakt.

Eine Möglichkeit, um die Gruppe zur Nachforschung dieser Gründe zu bringen wäre, das Umfeld des unvollständigen Exorzismus zu "kontaminieren".
Der Geist spuckt Säure? Tote Fische treiben nach kurzer Zeit im vorher idyllischen Flüsschen, Vegetation verdorrt
Der Geist legt Feuer? Menschen im Ort werden agressiv und hitzig bei kleinsten Anlässen, es kommt zu Gewalt - und Toten...
Der Geist geht durch Wände? Psychosen nehmen zu, Leute werden vergesslich, nehmen ihre Umgebung nicht mehr wahr und verfallen in Lethargie

Das Ganze liesse sich dann nur durch eine Grundreinigung, möglicherweise in einem Anschlussabenteuer, lösen
Ehrlichgesagt sind deine Ideen wirklich gut. Vielleicht solltest du auch so ein Setting schreiben.  :)

Aber es geht vor allem darum, wie man die Individualität tatsächlich sehen und bekämpfen kann. Also wie ist ein von Liebe verratener Geist anders, als ein gewaltvoll ermordeter?

Offline klatschi

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Re: Individuelle Geister im viktorianischen Zeitalter
« Antwort #6 am: 6.02.2022 | 11:27 »
Die Idee ist schon mal ziemlich gut, aber wie wirkt sich bspw. ein Wert von 10 auf Wut aus (Skala 1-10), oder auf Liebe?
Also wie kriege ich das auf etwas umgemünzt, das man das als Char spüren oder bekämpfen kann.

Einfach mal ins Blaue geschossen: Man könnte hier die art festlegen, wie die Charaktere dagegen angehen können.
Nehmen wir mal die Werte "Wut", "Liebe", "Egoismus" - ein Geist hat grundsätzlich nur einen der drei auf einer gewissen Stufe zwischen 1 und 10, der die "Lebenspunkte" darstellt.
Hat der Geist einen Wut-Wert ist er noch da, weil er sich rächen will, weil er Böses tun will, weil er vielleicht auch für gewisse Zwecke von Beschwörern missbraucht wird. Hat der Geist einen Liebe-Wert, hat er noch Bindungen an Familie, an Freunde, Sehnsüchte, die nicht gestillt wurden. Hat er einen Egoismus-Wert, konnte der Geist von seinem alten Besitz nicht loslassen, war so selbstzentriert, dass er sich noch an seinen Körper klammert, etc. pp
Und je nachdem, welchen der drei Werte der Geist hat, müssen die Charaktere anders vorgehen. Gegen einen Geist mit Liebe 6 müsste man vielleicht versuchen, Botschaften des Geistes zu überbringen, ein letztes Medaillon übergeben, den Hinterbliebenen bei der Trauer helfen, etc. pp. Je nach Aktion senken sich die "Lebenspunkte", fallen sie auf 0, kann der Geist endlich ziehen.

Wäre etwas in der Richtung vorstellbar? So müssten die Charaktere immer erst einmal herausfinden, worum es geht und können dann dementsprechend planen

Offline Alex

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Re: Individuelle Geister im viktorianischen Zeitalter
« Antwort #7 am: 6.02.2022 | 12:14 »
Einfach mal ins Blaue geschossen: Man könnte hier die art festlegen, wie die Charaktere dagegen angehen können.
Nehmen wir mal die Werte "Wut", "Liebe", "Egoismus" - ein Geist hat grundsätzlich nur einen der drei auf einer gewissen Stufe zwischen 1 und 10, der die "Lebenspunkte" darstellt.
Hat der Geist einen Wut-Wert ist er noch da, weil er sich rächen will, weil er Böses tun will, weil er vielleicht auch für gewisse Zwecke von Beschwörern missbraucht wird. Hat der Geist einen Liebe-Wert, hat er noch Bindungen an Familie, an Freunde, Sehnsüchte, die nicht gestillt wurden. Hat er einen Egoismus-Wert, konnte der Geist von seinem alten Besitz nicht loslassen, war so selbstzentriert, dass er sich noch an seinen Körper klammert, etc. pp
Und je nachdem, welchen der drei Werte der Geist hat, müssen die Charaktere anders vorgehen. Gegen einen Geist mit Liebe 6 müsste man vielleicht versuchen, Botschaften des Geistes zu überbringen, ein letztes Medaillon übergeben, den Hinterbliebenen bei der Trauer helfen, etc. pp. Je nach Aktion senken sich die "Lebenspunkte", fallen sie auf 0, kann der Geist endlich ziehen.

Wäre etwas in der Richtung vorstellbar? So müssten die Charaktere immer erst einmal herausfinden, worum es geht und können dann dementsprechend planen
Das  geht schon in  die richtige Richtung, aber lass uns zwischen zwei Dingen unterscheiden:

1. Was ist der Grund für die Geistererscheinung und wie kann man sie generell lösen?
Deine Vorschläge gehen in diese Richtung, wie bspw. das verlorene Medaillon suchen und übergeben.

2. Kann ich diese Aspekte auch wertetechnisch in den Geist übertragen?
Das ist eigentlich das Problem, für das ich Hilfe suche.

Eine Senkung der LP durch entsprechende Gesten, Hilfen ist eine weitere gute Idee.  :)


Offline BBB

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Re: Individuelle Geister im viktorianischen Zeitalter
« Antwort #8 am: 6.02.2022 | 13:16 »
Hab zwar nichts beizutragen  finde aber die Diskussion spannend
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Spielt zur Zeit: DSA Briefspiel, sowie 3-6 DSA Larps pro Jahr. Am Tisch: derzeit nix ;D

Würde gern spielen: Altered Carbon, Shadowrun, Cyberpunk, irgendetwas aus diesem Genre... außerdem The Witcher, Nesciamus, Vampire, ... irgendwas

Offline Kaskantor

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Re: Individuelle Geister im viktorianischen Zeitalter
« Antwort #9 am: 6.02.2022 | 13:31 »
Der Unterschied könnte auf Regelebene als geistiger oder physischer Konflikt behandelt werden.
"Da muss man realistisch sein..."

Offline nobody@home

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Re: Individuelle Geister im viktorianischen Zeitalter
« Antwort #10 am: 6.02.2022 | 13:38 »
Ich arbeite gerade an einem Setting, das (grob) an das London im viktorianischen Zeitalter erinnert. Der Hintergrund ein ziemlich anderer, es gibt keine Steampunkt-Elemente, aber eingeschränkte Formen von Magie.
Von der Story wird das übermächtige England von massiven Geistererscheinungen und anderen unheimlichen Dingen heimgesucht, die einerseits das Leben in England sehr gefährlich macht, aber auch den geplanten Eroberungsfeldzug gegenüber den anderen Ländern ins Stocken bringt. Seltsamerweise werden auch nur die Engländer davon heimgesucht.

Hmm...die Engländer, oder die Briten? Wie wahrscheinlich wenigstens einige Schotten, Waliser, Iren, und auch Engländer selbst einwenden würden, sind diese beiden Begriffe nicht gerade deckungsgleich -- und da das massive Geisterauftreten nur in einem bestimmten Land für mich schon nach einer Art von gezieltem Angriff riecht, wäre allemal interessant, gegen wen genau der sich richtet, weil sich das wiederum auf die Liste der potentiell Verantwortlichen auswirkt, die man sich früher oder später eventuell wird vornehmen müssen.

Was das Unterscheiden von "Geistertypen" angeht, wäre für mich spontan denkbar, daß Geister mit vergleichbaren Motiven einfach dazu neigen, sich vergleichbar zu manifestieren, und sich so halbwegs durch Nachforschen und Studium erkennbare "Klassen" ergeben -- so was in der Art von "Rachegeister machen sich primär durch das Manipulieren von (negativen) Gefühlen und Stimmungen bemerkbar, während Geister, die ihrer verflossenen oder noch lebenden Liebe nachhängen, generell Poltergeister sind..." vielleicht.

Offline Alex

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Re: Individuelle Geister im viktorianischen Zeitalter
« Antwort #11 am: 6.02.2022 | 14:27 »
Hmm...die Engländer, oder die Briten? Wie wahrscheinlich wenigstens einige Schotten, Waliser, Iren, und auch Engländer selbst einwenden würden, sind diese beiden Begriffe nicht gerade deckungsgleich -- und da das massive Geisterauftreten nur in einem bestimmten Land für mich schon nach einer Art von gezieltem Angriff riecht, wäre allemal interessant, gegen wen genau der sich richtet, weil sich das wiederum auf die Liste der potentiell Verantwortlichen auswirkt, die man sich früher oder später eventuell wird vornehmen müssen.
Zum Hintergrund
Generell ist das Setting weder Engländer noch Briten. Es sind eigens erschaffenen Völker, die sich grob nach den bekannten Völkern aus der viktorianischen Zeit richten. Die Engländer sind hier halt exemplarisch für aggressive Eroberer, mit Elitedünkel, samt Monarchie. Dazu kommen auch andere Völker, orientiert an Chinesen, Südamerikanern, etc.
Grob gesagt, waren die Engländer (ich nenne sie mal weiter so) kurz davor die Welt zu erobern, als es in der Hauptstadt zum Chaos gekommen ist. Da  die Engländer Magie als ketzerisch verbannt haben, haben sie halt jetzt richtig Probleme, weil man einen Geist nicht erschießen kann. Und das Problem haben sie nicht nur in England, sondern bspw. an der Front.
Warum das so ist, würde echt zu weit führen. Den Hintergrund vielleicht ein anderes Mal.

Außerdem sind nicht nur Geister das Problem, sondern ganze Landstriche gehen vor die Hunde, weil diese von alledem beeinflusst werden. Aktuell nenne ich es Horror-Level (Arbeitstitel). Je höher das ist, umso schlimmer ist die Umwelt, also umso aggressiver die Menschen, die Flora, die Fauna, das Wetter ...
Und umso schwerer ist das agieren dort.

Die Charaktere haben die Aufgabe  diese Ungewöhnlichkeiten zu bekämpfen, aber nicht in D&D-Art (mit Untoten killen), sondern in Sherlock-Holmes-Manier, da all die Untoten bzw. Effekte stärker als sie sind.
Da die Charaktere alle einen solchen Angriff überlebt haben, verfügen sie über besondere Talente, die das etwas erleichtern.
Die Motivation der Chars reicht dabei von religiösen Motiven, über Ehre (Militär), Geld (Söldner), bis hin zum Abenteurer, denn es gibt noch einiges zu entdecken.

Das Untoten töten ist nicht das einzige Ziel, sondern auch das beschaffen von Dingen, die den Kampf erleichtern, wobei da ein starker Indiana-Jones/Laura-Croft-Effekt hineinkommt, sind viele Landstriche der Welt doch sehr unzugänglich und gibt es einige untergegangene Kulturen, die es zu entdecken gibt.

Die Atmosphäre ist also eher düster, mit Spukhäusern, heimgesuchten Friedhöfen und tragischen Geschichten, die jetzt wieder an die Oberfläche kommen.

Was das Unterscheiden von "Geistertypen" angeht, wäre für mich spontan denkbar, daß Geister mit vergleichbaren Motiven einfach dazu neigen, sich vergleichbar zu manifestieren, und sich so halbwegs durch Nachforschen und Studium erkennbare "Klassen" ergeben -- so was in der Art von "Rachegeister machen sich primär durch das Manipulieren von (negativen) Gefühlen und Stimmungen bemerkbar, während Geister, die ihrer verflossenen oder noch lebenden Liebe nachhängen, generell Poltergeister sind..." vielleicht.
Das hatte ich auch so gedacht, also eine Art Baukausten, mit dem man als SL Geister bauen kann, als Char aber auch ungefähr erkennen kann, wohin die Reise geht.

Der Unterschied könnte auf Regelebene als geistiger oder physischer Konflikt behandelt werden.
Auch ein guter Aspekt, dass man auch "Geisterduelle" ausfechten muss.

Hab zwar nichts beizutragen  finde aber die Diskussion spannend
Herzlich Willkommen.  :)

Offline Alex

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Re: Individuelle Geister im viktorianischen Zeitalter
« Antwort #12 am: 8.02.2022 | 11:46 »
Zurück zu den Geistern, deren individuellem Antrieb und dessen Umsetzung in Crunch.
Die Idee Emotionen wie Wut, Liebe etc. in Werten oder Lebenspunkten auszudrücken ist unverändert gut, aber es könnte mMn zu viel Mikro-Management werden, daher versuche ich es erst einmal werteunabhängig.

Beispiel: Liebe
Hintergrund: Der Geist hat sich (zu seiner Zeit als Mensch)wegen verratener Liebe in den Tod gestürzt.
Lösung: Beschaffung eines Gegenstands (o.ä.), das ihn an die damalige Liebe erinnert.
Auswirkung: Es gibt drei Stufen, je nachdem wie schwer der Gram ist:
1. Stufe - Der Geist kann bei einem Charakter Mitleid erwecken, dass dieser ihn nicht angreift.
2. Stufe - Der Geist kann einen Charakter auf seine Seite ziehen. Dieser verteidigt ihn dann auch gegen Gruppenmitglieder.
3. Stufe – Totale Kontrolle. Der Charakter ist dem Geist völlig hörig und begibt sich auch in tödliche Gefahr für ihn.

Fixe Stufen oder Stufen reduzieren?
Die einfachste Möglichkeit ist, dem Geist eine der drei Stufen als besondere Fertigkeit zu geben. Gelingt es den Charakteren ein Mal das Problem des Geists zu lösen, ist es erledigt.
Alternativ kann man auch Stufen reduzieren. Also der Geist beginnt auf Stufe 3. Finden die Chars einen Gegenstand um den Gram zu reduzieren, dann ist er noch da, aber seine besondere Fertigkeit ist auf Stufe 2.

Offline sindar

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Re: Individuelle Geister im viktorianischen Zeitalter
« Antwort #13 am: 20.02.2022 | 21:32 »
Ich wuerde das ganz grundsaetzlich wie einen sozialen Konflikt aufziehen, mit dem Unterschied, dass der Geist keinen aktiven Widerstand leistet - wenn ich das Ausgangsszenario richtig verstehe, hat der Geist ja durchaus ebenfalls ein Interesse daran, dass das Problem geloest wird, oder? Also:
Die Spieler / SCs muessen (je nach Regelsystem) eine Anzahl Erfolge erreichen oder eine bestimmte Anzahl an Punkten abtragen. Proben koennen durch Questen ersetzt werden; anders ausgedrueckt: Wird beispielsweise eine bestimmte Botschaft ueberbracht oder ein Gegenstand gefunden oder uebergeben, ist die Probe automatisch gelungen, allenfalls kann man noch per Probe ermitteln, wieviele Erfolge erzielt wurden oder wieviele Punkte abgetragen wurden. Kriegt der Geist mit, dass der SC ihn zu erloesen versucht, kann er ihn unterstuetzen, wenn er das will (und das kann durchaus zu einer unbeabsichtigten Erschwernis fuehren, wie bei Splittermond, wenn eine unterstuetzende Probe scheitert - das fuehrt zu einer Erschwernis der "unterstuetzten" Probe!).
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Offline Alex

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Re: Individuelle Geister im viktorianischen Zeitalter
« Antwort #14 am: 20.02.2022 | 21:58 »
Ich wuerde das ganz grundsaetzlich wie einen sozialen Konflikt aufziehen, mit dem Unterschied, dass der Geist keinen aktiven Widerstand leistet - wenn ich das Ausgangsszenario richtig verstehe, hat der Geist ja durchaus ebenfalls ein Interesse daran, dass das Problem geloest wird, oder? Also:
Die Spieler / SCs muessen (je nach Regelsystem) eine Anzahl Erfolge erreichen oder eine bestimmte Anzahl an Punkten abtragen. Proben koennen durch Questen ersetzt werden; anders ausgedrueckt: Wird beispielsweise eine bestimmte Botschaft ueberbracht oder ein Gegenstand gefunden oder uebergeben, ist die Probe automatisch gelungen, allenfalls kann man noch per Probe ermitteln, wieviele Erfolge erzielt wurden oder wieviele Punkte abgetragen wurden. Kriegt der Geist mit, dass der SC ihn zu erloesen versucht, kann er ihn unterstuetzen, wenn er das will (und das kann durchaus zu einer unbeabsichtigten Erschwernis fuehren, wie bei Splittermond, wenn eine unterstuetzende Probe scheitert - das fuehrt zu einer Erschwernis der "unterstuetzten" Probe!).
Interessante Idee. Danke ...  :)

Offline Rorschachhamster

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Re: Individuelle Geister im viktorianischen Zeitalter
« Antwort #15 am: 20.02.2022 | 22:09 »
Ich weiß nicht wie nützlich das ist, ich habe mal zufällige Spukerscheinungen nach Pathfinderregeln in ein paar Tabellen gegossen - soweit, so unnütz für dich, aber! ganz unten gibt es Tabellen für die Auswirkungen und Art der Erscheinungen, und eine kleine Tabelle wie man die Spukerscheinung beendet. Vielleicht nützt das was für Ideen?  :)

Und das ist fast 9 Jahre her...  :korvin: Holla. ;D
Rorschachhamster
DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

Offline Alex

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Re: Individuelle Geister im viktorianischen Zeitalter
« Antwort #16 am: 21.02.2022 | 08:16 »
So ganz unnütz finde ich die anderen Tabellen nicht, aber die von die besagte Tabelle ist sehr spannend. Vielen Dank ...  :)

Offline Alex

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Re: Individuelle Geister im viktorianischen Zeitalter
« Antwort #17 am: 21.03.2022 | 13:49 »
Hier mal etwas Konkretes ...



Beispiel: Wiedergänger
Wiedergänger sind ruhelosen Seelen, die auf die Welt der Lebenden zurückkehren, weil etwas Unerledigtes sie noch dort festhält. Der Zug der Wiedergänger auf die Ebene der Lebenden bleibt solange erhalten, wie der Grund dafür noch existiert. Selbst wenn die Geister vernichtet oder gebannt werden, kehren sie spätestens nach drei Tagen wieder zurück. Einzige Ausnahme ist das Verbrennen ihres Skeletts und aller persönlicher Gegenstände, die noch an sie erinnern. In diesem Fall verliert der Wiedergänger den Anker zur Welt der Lebenden.
Eine weitere Möglichkeit ist dem Wiedergänger bei der Erledigung seiner Aufgabe zu helfen, wie bspw. seinen Mörder zu finden, seinen Körper mit einem religiösen Ritual zu begraben oder einen versteckten Schatz für seine Angehörigen zu bergen. Welcher Grund für ihre Rückkehr auf die Welt der Lebenden existiert, lässt sich einem Wiedergänger nicht ansehen. Auch ist eine Kommunikation mit ihm nicht möglich, hat der Wahnsinn längst von ihnen Besitz ergriffen.
Zu den besonderen Fertigkeiten eines Wiedergängers gehören der telekinetisch Schlag und der Blick der Lähmung. Ihre Berührung erzeugt einen Schock, vergleichbar mit Gift. Wie die meisten Geister liegen ihre Schwächen bei Salz, Eisen und Silber. Weiterhin scheuen sie das Licht, das ihnen einen Abzug erzeugt.

Wiedergängerin: Vynira Thruyn
Vynira Thruyn ist die ehemalige Angestellte einer adligen Familie. Sie wurde als junge Frau von dem Hausherrn geschwängert, bekam nach der Geburt das Kind abgenommen und wurde aus dem Haus geworfen. Das Kind wurde als Spross der Adelsfamilie aufgezogen, konnte die Frau keinen Nachwuchs bekommen. Einen Tag später beging sie Selbstmord in dem sie sich in den Fluss gestürzt hat. Ist auf der Suche nach ihrem Kind und strebt nach Rache für die Vergewaltigung. Die schwarzhaarige Vynira trägt noch immer ihr Schlafgewand, in dem sie ihr Kind auf die Welt gebracht, nur ist dieses blutbespritzt war die Geburt lange und qualvoll.

Möglichkeiten zur Befriedung
•   Tod der Adligen.
•   Ihr Kind muss die Wahrheit erfahren.
•   Der Eintrag im Geburtsregister muss geändert werden
•   Die Wahrheit über die Familie und das Kind wird überall erzählt.

Individuellen Stärken und Schwächen der Wiedergängerin Vynira
Ihr Tod führt zu einer Schwäche gegen Flusswasser, das ähnlich wirkt, wie Silber. Außerdem kann Vynira keine Gewässer überqueren.
Vynira war es seit ihres Lebens gewohnt unauffällig zu bleiben und niemandem aufzufallen, daher erhält sie einen Bonus auf Heimlichkeit.
« Letzte Änderung: 21.03.2022 | 14:10 von Alex »

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Re: Individuelle Geister im viktorianischen Zeitalter
« Antwort #18 am: 21.03.2022 | 13:56 »
Vielleicht ist das Anliegen einen Blick in die verschiedenen Versionen des Wraith Rollenspiel von White Wolf wert.