Habt ihr schon einmal eine lange Rollenspiel-Pause gemacht? Oder gar 20 Jahre nicht gespielt und seid dann wieder dem Rollenspiel verfallen?
Ich habe anno 1996 mit Pen & Paper angefangen- und das war auch eher zufällig auf der Geburtstagsfeier eines Schulkameraden.
Recht schnell fand sich dann eine ziemlich große Runde, die dann doch eine etwas eigenwillige & ungewöhnliche Form des Hobbies betrieb.
Das Ganze hielt dann so 2 - 2 1/2 Jahre.
Was habt ihr so erlebt? Weshalb hattet ihr aufgehört? Und vor allem: wieso habt ihr wieder mit dem Rollenspiel angefangen?
Wie gesagt, damals war es eine ungewöhnliche Runde, weil sie nicht nur sehr groß war, sondern weil wir Solo-Abenteuer als Gruppenabenteuer gespielt haben (und keiner freiwillig leiten wollte).
Warum sich das Ganze dann nach 2 1/2 Jahren zerschlagen hat, kann ich im Nachhinein gar nicht mehr so genau sagen. Es hing aber wohl auch damit zusammen, dass wir älter wurden, in die Oberstufe kamen und sich bei einigen schlichtweg die Interessen & Prioritäten geändert haben. Da waren dann andere Hobbies und/oder Interessen einfach wichtiger.
Und so hat sich das Ganze dann eben so peu à peu im Sande verlaufen. Damals gab es aber auch keine großen Bestrebungen, das Ganze zu reaktivieren.
Pausiert habe ich dann fast 5 Jahre. Einerseits habe ich mich nicht dafür interessiert- meine Dosis RPG haben damals (
) Amiga und später dann die ersten PCs erfüllt. Ich habe Pen & Paper auch irgendwie nicht vermisst...
bis ich dann 2000 zum Studium in eine größere deutsche Stadt gezogen bin. Über einen ehemaligen Mitbewohner kam ich dann erst mit Magic: The Gathering in Berührung...und 2 Jahre später, im Herbst 2002 hat genau jener Mitbewohner nach Mitspielern für eine neue RPG-Runde, die er geleitet hat, gesucht. Da bin ich dann wieder eingestiegen - allerdings mit der 1. Edition von 7teSee. Und von da an war es dann quasi um mich geschehen. Erst noch als Spieler, habe ich 2 Jahre später zum ersten Mal eine Runde geleitet (und dann auch noch auf einer Con) und bin auch Mitglied im dortigen RPG-Verein geworden...
Seither bin ich dem Hobby treu ergeben, mit all seinen Höhen & Tiefen. Ich habe in den vergangenen Jahren viel gelernt und einen Haufen verschiedener Systeme ausprobiert. Habe einige Conventions besucht, einen Haufen ebenso verrückter Rollenspieler kennen -und schätzen gelernt. Die meisten davon jedenfalls. Und ich glaube ohne diese Erfahrung(en) wäre ich nicht der Rollenspieler (und SL), der ich heute bin.
Die 7.See-Runde, die damals mein Wiedereinstieg gewesen war, habe ich dann nach 7 Jahren (als SL) übernommen, weil unser damaliger SL mit dem Studium fertig war und wegezogen ist. Am Anfang wollte irgendwie keiner den SL machen. Dann haben wir uns darauf geeinigt, dass jeder von uns Spielern sich mal als SL versucht, und dass dann derjenige den SL-Posten übernimmt, bei/mit dem es am besten "passt". Letzten Endes bin ich das dann gewesen. Allerdings kam einer der Spieler, mit dem ich damals sehr gut befreundet war, nicht mit meinem Leit-Stil zurecht und ich nicht mit seinem Spielstil. Was mich schon etwas wunderte, weil wir beide eigentlich damals als Spieler unter dem ehemaligen SL ganz gut zusammen agierten.
In einer Session haben wir uns dann mal derart gestritten, dass wir fortan nicht mehr zusammen in einer Runde gespielt haben. Und ich glaube, das war auch gut so bzw. das Beste, was in der damaligen Situation passieren konnte- zumindest aus rollenspieltechnischer Sicht. Denn sonst hätte unsere Freundschaft damals vielleicht auch noch Schaden genommen. Der tat das aber zum Glück keinen Abbruch.
Damals habe ich dann gelernt, dass befreundet zu sein nicht automatisch bedeutet, dass man rollenspielerisch auf der gleichen Wellenlänge liegt.
Von daher spricht
Yoda Boba schon wahre Worte, wenn er sagt:
Im Fazit: Es ist verdammt wichtig, wer mit am Tisch sitzt.