Autor Thema: Die Schwarze Katze: Einsteigerbox  (Gelesen 1833 mal)

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Offline Philipp.Baas

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Die Schwarze Katze: Einsteigerbox
« am: 28.07.2022 | 11:07 »
Hallo zusammen,

wir bringen eine Einsteigerbox für Die Schwarze Katze raus: https://cutt.ly/DSKEinsteiger

Die Box heißt "Die Drachen von Wolldorf". Das Grundkonzept stammt vom Eismann und die Umsetzung von mir.
Wenn ihr irgendwie Fragen habt zu der Einsteigerbox, fragt einfach. Wir können auch gern über Konzepte von Einsteigerboxen diskutieren, da ich mich jetzt doch ein wenig mit dem Thema beschäftigt habe.

Offline Engor

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Re: Die Schwarze Katze: Einsteigerbox
« Antwort #1 am: 28.07.2022 | 12:21 »
Wird es in nächster Zeit eine genauere Vorstellung der Box geben? Ulisses hat ja ein breites Livestream-Angebot, dafür würde sich das doch anbieten.

Offline Philipp.Baas

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Re: Die Schwarze Katze: Einsteigerbox
« Antwort #2 am: 28.07.2022 | 12:25 »
Sobald wir die Box in Händen halten, werden wir sie sicher in einem unserer Formate ausführlich präsentieren. Aktuell ist die Box (und ihr Inhalt) im Druck und wir hoffen, dass die Anlieferung zur RatCon Limburg klappt. 

Offline Zanji123

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Re: Die Schwarze Katze: Einsteigerbox
« Antwort #3 am: 28.07.2022 | 12:50 »
 :) ;)

ich freu mich drauf
9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.... die zehnte sitzt in der Ecke und summt die Pokécenter Melodie

Offline Philipp.Baas

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Re: Die Schwarze Katze: Einsteigerbox
« Antwort #4 am: 12.10.2022 | 14:48 »
Hallo zusammen,

ich habe mit Paul und Philipp von Nerd Life Balance über die Einsteigerbox gequatscht. Wir hatten viel Spaß und haben auch über Themen wie Produktdesign bei Rollenspielen geredet. Vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen.

https://nerd-life-balance.podigee.io/64-folge63
« Letzte Änderung: 12.10.2022 | 14:57 von Philipp.Baas »

Offline Megavolt

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Re: Die Schwarze Katze: Einsteigerbox
« Antwort #5 am: 27.11.2022 | 13:48 »
Wir haben jüngst das erste Abenteuer gespielt.

Ich kann es empfehlen. Insgesamt war es sehr spaßig, auch wenn man schnell ahnt, dass sich der Spaßgewinn des Spiels grundsätzlich auf "Hahaha, ich schnurre jetzt, denn ich bin eine Katze" stützt, also sehr einseitig einen Gag bedient.

Was negativ auffiel:
- Bis zum Schluss hat niemand so recht kapiert, ob wir jetzt echte Katzen, oder Menschen in Katzengestalt, oder sprechende Katzen spielen oder was auch immer, also war dieses ganze zentrale Grundsetup insgesamt sehr, sehr rumpelig und sperrig. Und das ist schon ein Problem, weil an dieser Grundentscheidung dann sehr viel hängt. Am Ende waren wir dann "total normale Helden, die bei guten Gelegenheiten Katzenblödsinn machen".

- Unser Spielleiter hat sich sehr darüber geärgert, dass die Box als "mit zwei Abenteuern" beworben wurde, aber eigentlich wurde ein schmales Abenteuer an einer äußerst komischen Stelle durchgeschnitten, so dass nun eben zwei sehr schmale Abenteuer drin sind. Auf mich wirkte das ebenfalls befremdlich, aber die rollenspielphilosophische Frage, wo denn eigentlich ein Abenteuer anfängt und wo es aufhört, hat mich dann eher auf einer prinzipiellen Ebene interessiert.  ~;D

- Wir waren fünf Spieler und haben die Archetypen eingesetzt. Zwei Spieler und zwei Spielerinnen hatten Figuren in der Hand, die unmittelbar einleuchtend waren (Krieger, Heiler, Dieb, Lebemann), aber die vierte Rolle war wirklich off. Schamanen-Tiefen-Knochenrüstungs-Nekromantenkater oder was sollte das bitte sein? Hätte es nicht ein "Gaukler" sein können? Diese komische Rolle hilft in dem komischen Setup nicht weiter.

- Erfolgsgrade bzw. Qualitätsstufen, nein danke. Wenn man schon löblich die Parade aus DSA rausnimmt, warum dann nonstop diese Mini-Kopfrechenaufgaben? Das nervt und bremst nur.
« Letzte Änderung: 27.11.2022 | 15:01 von Megavolt »

Offline Marask

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Re: Die Schwarze Katze: Einsteigerbox
« Antwort #6 am: 27.11.2022 | 14:42 »
Was negativ auffiel:
- Bis zum Schluss hat niemand so recht kapiert, ob wir jetzt echte Katzen, oder Menschen in Katzengestalt, oder sprechende Katzen spielen oder was auch immer, also war dieses ganze zentrale Grundsetup insgesamt sehr, sehr rumpelig und sperrig. Und das ist schon ein Problem, weil an dieser Grundentscheidung dann sehr viel hängt. Am Ende waren wir dann "total normale Helden, die bei guten Gelegenheiten Katzenblödsinn machen".

Das ist eigentlich eindeutig und direkt zu Beginn des Quellenbands "Wolldorf" klar erklärt. Siehe Seiten 3-5 ebendort.

Alle anderen genannten Punkte sind eher eine Frage der Vorlieben/des Geschmacks :)

Die Kritik mit den zwei Abenteuern kann ich nachvollziehen. Auch für mich ist das eigentlich nur ein einziges Abenteuer, dass nur aus dem Grund in zwei Teile geschnitten wurde, weil im zweiten Teil deutlich weniger Hilfestellung für den Spielleiter zu finden ist.
Power Gamer: 25% Butt-Kicker: 33% Tactician: 71% Specialist: 38% Method Actor: 75% Storyteller: 92% Casual Gamer: 46%

Offline Megavolt

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Re: Die Schwarze Katze: Einsteigerbox
« Antwort #7 am: 27.11.2022 | 14:59 »
Das ist eigentlich eindeutig und direkt zu Beginn des Quellenbands "Wolldorf" klar erklärt. Siehe Seiten 3-5 ebendort.

Das kann sehr gut sein, wir als Spieler waren reine Konsumenten und haben uns da im Vorfeld nicht tiefer mit beschäftigt, also hast du vermutlich Recht, dass die Kritik unbillig ist.

Es hat sich halt aus dem gesamten Setup und dem Spielgeschehen auch nicht so Recht ergeben, falls du verstehen kannst, was ich meine. Ich werds aber mal noch recherchieren.

Offline Undwiederda

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Re: Die Schwarze Katze: Einsteigerbox
« Antwort #8 am: 27.11.2022 | 15:56 »
Das kann sehr gut sein, wir als Spieler waren reine Konsumenten und haben uns da im Vorfeld nicht tiefer mit beschäftigt, also hast du vermutlich Recht, dass die Kritik unbillig ist.

Es hat sich halt aus dem gesamten Setup und dem Spielgeschehen auch nicht so Recht ergeben, falls du verstehen kannst, was ich meine. Ich werds aber mal noch recherchieren.

Ich glaube das ist ein allgemeines Problem von einsteigerboxen, dass gewisse Inhalte eigentlich von beiden Parteien (SL und Spielern) konsumiert werden sollen aber die Spieler dann doch nur ihre Charaktere in dem Abenteuer spielen

Offline Philipp.Baas

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Re: Die Schwarze Katze: Einsteigerbox
« Antwort #9 am: 28.11.2022 | 11:11 »
Hallo,

ich nutze einmal die Gelegenheit mich als Autor der Box zu äußern:

- Ich kann es empfehlen. Insgesamt war es sehr spaßig, auch wenn man schnell ahnt, dass sich der Spaßgewinn des Spiels grundsätzlich auf "Hahaha, ich schnurre jetzt, denn ich bin eine Katze" stützt, also sehr einseitig einen Gag bedient.

Es freut mich, dass es spaßig war. Wie die Spieler am Tisch das Grundsetting auslegen, kann und will ich nicht beeinflussen. Für mich persönlich ist die Herangehensweise einer Katze an die Welt nihilistischer und hedonistischer. Zusätzlich bewegst du dich ja in der Welt der Menschen, die du nicht wirklich verstehst, aber mit der Grundeinstellung "das sind halt Menschlinge und die sind ein bisschen dumm" alles erklärst. Aber so sehe ich das.

- Bis zum Schluss hat niemand so recht kapiert, ob wir jetzt echte Katzen, oder Menschen in Katzengestalt, oder sprechende Katzen spielen oder was auch immer, also war dieses ganze zentrale Grundsetup insgesamt sehr, sehr rumpelig und sperrig. Und das ist schon ein Problem, weil an dieser Grundentscheidung dann sehr viel hängt. Am Ende waren wir dann "total normale Helden, die bei guten Gelegenheiten Katzenblödsinn machen".

Hier ist schon drauf hingewiesen worden, dass das ein Designproblem ist. Ich kann einen seitenweisen Text vorlesen lassen, der das Grundsetting in allen Details erklärt, aber was hat das mit Spielspaß zu tun? Und auch hier kann wieder jeder selbst entscheiden, wie er Die Schwarze Katze angeht. Ihr habt einen Weg gefunden, ist doch super. Ich verstehe nicht, was daran sperrig ist. Ihr sollt das Spiel ja nicht spielen, wie ich es mir denke, sondern einfach spielen und zwar so wie ihr Bock habt. Ansonsten waren die Texte vorhanden, ich habe aber keinen Einfluss darauf, wer genau was liest und erklärt.

- Unser Spielleiter hat sich sehr darüber geärgert, dass die Box als "mit zwei Abenteuern" beworben wurde, aber eigentlich wurde ein schmales Abenteuer an einer äußerst komischen Stelle durchgeschnitten, so dass nun eben zwei sehr schmale Abenteuer drin sind. Auf mich wirkte das ebenfalls befremdlich, aber die rollenspielphilosophische Frage, wo denn eigentlich ein Abenteuer anfängt und wo es aufhört, hat mich dann eher auf einer prinzipiellen Ebene interessiert.

Wir haben die Box ausgiebig getestet und kamen auf im Schnitt 20 Stunden Spielzeit. Das kürzeste waren 16, das längste 30. Das finden wir für 29 Euro in Ordnung. Die Unterteilung des Abenteuers folgt der Lernkurve von Nichtrollenspielern. Der erste Teil ist ein gemeinsames Erlernen des Spielprinzip, weswegen ja auch alle zusammen lesen. Der zweite Teil ist Spielleiten "light". Der Spielleiter wird noch viel an die Hand genommen. Ihm werden Optionen aufgezeigt und Empfehlungen gegeben. Der dritte Teil muss dann schon richtig geleitet werden. In den Tests zeigte sich, dass Leute, die zum ersten Mal ein Rollenspiel spielen mit dieser Lernkurve die Berührungsangst verlieren, da der Weg von "gemeinsam lesen" zu "stark betreut" leiten zu "richtig" leiten, eine enorme Hilfe ist.

Wir waren fünf Spieler und haben die Archetypen eingesetzt. Zwei Spieler und zwei Spielerinnen hatten Figuren in der Hand, die unmittelbar einleuchtend waren (Krieger, Heiler, Dieb, Lebemann), aber die vierte Rolle war wirklich off. Schamanen-Tiefen-Knochenrüstungs-Nekromantenkater oder was sollte das bitte sein? Hätte es nicht ein "Gaukler" sein können? Diese komische Rolle hilft in dem komischen Setup nicht weiter.

Auch hier haben die Spieltests gezeigt, dass Kieran Nachtgesicht der beliebteste Charakter ist. Zusätzlich steht er für die dunklere Seite von Die Schwarze Katze, denn einige der Abenteuer (nicht in der Einsteigerbox) enthalten Themen wie Mord an Katzenjungen, Geistergeschichten etc. die Welt ist eben nicht nur knuddelig, sondern bietet sowohl sehr leichte Themen wie auch sehr ernste. Die Einsteigerbox soll ja helfen in die Welt von Die Schwarze Katze einzutauchen. Außerdem wollten wir zwei Ahnenkinder und da boten sich Nurti und Zerzal einfach an.

Fazit: Schön, dass es Spaß gemacht hat. Ich verstehe die Kritikpunkte, aber dies sind alles Dinge, die bewusst so sind, wie sie sind. Die Box soll vor allem (nicht nur) Einsteiger ansprechen. Sie sollte nicht zu teuer sein, wodurch der Umfang selbstverständlich nicht überbordend ist. Außerdem war es mir ganz persönlich wichtig, dass keiner in Stillarbeit lesen muss, sondern man direkt, ohne Vorkenntnisse losspielen kann. Deswegen habe ich im Einstieg auf weitschweifige Erklärungen der Welt verzichtet, denn diese schrecken ab. Dafür nehme ich im Kauf, dass Leute das Setting nicht in Tiefe nahe gebracht wird. In den Tests hat das super funktioniert.
Das Grundmotto: Du willst Rollenspiele spielen und hast keinen Plan? Egal, mach auf, leg los, keine Vorbereitung und sei die Katze, die du sein willst.

Ich hoffe, ich konnte dir weiter helfen. Wenn dich das Setting in der Tiefe interessiert, muss ich dich aufs Grundregelwerk verweisen. 
« Letzte Änderung: 28.11.2022 | 11:14 von Philipp.Baas »

Offline Megavolt

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Re: Die Schwarze Katze: Einsteigerbox
« Antwort #10 am: 28.11.2022 | 14:58 »
Schön, dass sich mal ein Autor äußert. Prima!

Ich verstehe nicht, was daran sperrig ist.

Die Frage nach dem "Wen spielen wir denn da eigentlich?" zieht sich einfach durch und spreizt sich zwangsläufig auf in: Will ich nur auf dem Ofen schlafen? Oder will ich Reichtümer ansammeln? Wofür interessiere ich mich, wie ticke ich, wie funktioniert denn dieses Katzenmenschendasein überhaupt? Und das nonstop eigentlich bei allem, was man tut.

Da finde ich den Begriff "sperrig" schon nicht ganz unpassend. "Macht halt einfach, was ihr wollt" ist operativ zwar eine funktionierende Maßgabe, aber designphilosophisch ist das ein bisschen wackelig, denn für "Macht halt einfach, was ihr wollt", braucht man kein Rollenspielsupplement kaufen.

Wir haben die Box ausgiebig getestet
Da würde ich jetzt gerne - aus Neugier, nicht investigativ-polizeilich - nachfragen, wie man sich diese Tests konkret vorstellen muss. War das deine Privatgruppe? Hat Ulisses Spieletesterpools?
« Letzte Änderung: 28.11.2022 | 15:23 von Megavolt »

Offline RackNar

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Re: Die Schwarze Katze: Einsteigerbox
« Antwort #11 am: 28.11.2022 | 15:38 »
Was ich mich frage, was an dem Konzept, man spielt eine erwachte Katze, so unklar ist ...
„Ich gebe zu, dass ich mich irren kann, dass Du recht haben kannst und dass wir zusammen vielleicht der Wahrheit auf die Spurkommen werden.“ - Frei nach Popper

Offline Megavolt

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Re: Die Schwarze Katze: Einsteigerbox
« Antwort #12 am: 28.11.2022 | 15:40 »
Was ich mich frage, was an dem Konzept, man spielt eine erwachte Katze, so unklar ist ...
:d

Offline Philipp.Baas

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Re: Die Schwarze Katze: Einsteigerbox
« Antwort #13 am: 28.11.2022 | 16:39 »
Zum Test:

Ich habe das Grundkonzept des Tutorials erst mit Kollegen getestet. Das Gesamtabenteuer habe ich mit meinen Gruppen getestet, ob das Abenteuer als Abenteuer funktioniert. Dann habe ich in meinem Umfeld Gruppen gesucht, die andere Rollenspiele spielen, aber noch nie Die Schwarze Katze gespielt haben, und die haben dann ohne mich die Box getestet. Zuletzt habe ich Brettspiel-Gruppen gesucht, die noch nie Rollenspiel gespielt haben und die haben die Box dann getestet.

Offline Megavolt

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Re: Die Schwarze Katze: Einsteigerbox
« Antwort #14 am: 28.11.2022 | 17:09 »
Klingt gut!